Filme

Freitag, 31. Dezember 2010

Filmliste - Rückblick Kinojahr 2010

Da habe ich Anfang des Jahres hier einen ziemlich langen Bericht über meine Top-Kinofilme 2009 geschrieben, den ich nun sinngemäß auf 2010 übertragen werde.

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>Einige Kino-Highlights in 2010<

Zunächst, ich war noch häufiger im Kino – 74 mal – und wirke damit weiterhin dem möglichen Untergang der städtischen Kinolandschaft entgegen. Wenn ich mich recht entsinne, hat sich hier in Köln allerdings in disem Jahr nichts getan, kein Kino-Zugang, kein Abgang.

Die Rangfolge der meistbesuchten Kinos ist bei mir in diesem Jahr unverändert: Odeon (17), Cinenova (16), Cinedom (15).

Das beste Drittel (24) der gesehenen Filme – natürlich ganz subjektiv – habe ich unten aufgeführt. Mein Geschmack ist allerdings nicht gerade Mainstream, von den 100 erfolgreichsten Filmen des Kinojahres – nach dem derzeitigen Stand - habe ich diesmal nur 12 gesehen. 2 davon haben es aber diesmal – anders als im letzten Jahr - auch in die Top 10 der erfolgreichsten Filme geschafft (der Science Fiction Inception (3) und der mehr in der Fantasy angesiedelte Sherlock Holmes (9)).

Christopher Nolan, hierzulande insbesondere durch einige Batman-Filme bekannt, erzählt in Inception von Träumen, die gestohlen oder eingepflanzt werden können und von verschachtelten Traumebenen, in denen man leben kann. Ein echtes Highlight!

Guy Ritchie, mir vorher nur nur durch den eher mäßigen Film "Bube, Dame, König, Gras" (1998) bekannt, lässt in Sherlock Holmes ein London des 19. Jahrhuinderts wieder auferstehen und den Protagonisten gegen Bösewichter ankämpfen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen.

Ansonsten mag ich nur noch anerkennen, dass von den übrigen 10 gesehenen Filmen der Top 100 der skandinavische Thriller Verdammnis (67) und der amerikanische Agenten-Thriller The American (80) ganz gut waren.

Verdammnis, die Fortsetzung von "Verblendung", aber von einem neuen Regisseur (Daniel Alfredson) in Szene gesetzt, erzählt die Geschichte von Lisbeth Salander nach Stieg Larsson's Roman weiter - ebenso düster, bedrohlich und brachial wie der 1. Teil.

Anton Corbijn, der insbesondere mit dem Film "Control" über die Band "Joy Division" einen Achtungserfolg erzielte, konnte mit The American einen atmosphärischen Agententhriller hinlegen, der eben nicht nur durch Action glänzt. Dunkle Gassen, geheimnisvolle Frauen und verschneite Landschaft geben dem Film sein Flair.

Meine anderen 20 Favoriten kommen in der Top 100 allerdings nicht vor.

Da wären z.B. die Science Fiction Avatar, Moon und Surrogates - Mein Zweites Ich. James Cameron's Avatar war der Renner Ende 2009, 3D-Pflicht-Programm sozusagen, ich sah ihn aber sehr spät im Kino. Übrigens war es seit "Titanic" (1997) mal wieder das erste größere Werk von ihm.

Mit Duncan Jones tauchte ein Newcomer in der Szene auf. Sein im Retro-Look gemachter Film Moon spielt auf dem Mond. Der Protagonist betreibt dort eine Bergbaustation und muss nach einem Unfall erkennen, dass er nur zu diesem Zweck gezüchtet wurde und er eine sehr begrenzte Lebenserwartung hat. In der Station findet er zahlreiche Kopien seiner selbst.

Von Jonathan Mostow sah ich lediglich vor längerer Zeit mal den Krimi "Breakdown" (1997) im Kino. In seinem Science Fiction Surrogates - Mein Zweites Ich bleiben die Menschen zu Hause, laden ihren "Geist" in lebensechte "Puppen" und schicken diese zur Arbeit oder zum Einkaufen. Doch dann passieren Morde, die nicht nur die "Puppen" treffen.

Ebenfalls in diesem Genre, aber mehr dem irdischen Endzeitdrama zugeneigt, möchte ich noch die gelungen Filme "Monsters" und "The Crazies" erwähnen.

Bei Monsters war mit dem Regisseur Gareth Edwards ebenfalls ein Newcomer aktiv und brachte frische Impulse ins Genre. Im Norden Mexicos entwickelt sich nach dem Absturz einer Raumsonde extraterrestrisches Leben - riesige, hausgroße Ungeheuer mit Tentakeln, die überwiegend nachtaktiv sind. Die Gegend wird zur Sperrzone, doch einige Menschen wollen diese Zone passieren, um in die durch eine Mauer abgeschottete USA zu gelangen.

Breck Eisner, ein ebenfalls ziemlich unbeschriebenes Blatt, schuf mit The Crazies ein klassisches zombieähnliches Endzeitdrama. Nach der Freisetzung eines militärischen Virus befällt die Menschen eine Art Tollwut und die wenigen nicht Infizierten versuchen sich zu retten, während das Militär Gegenmaßnahmen einzuleiten versucht.

Als Historiendrama kann ich nur den deutschen Mittelalter-Film Black Death empfehlen, der aber Vielen möglicherweise zu drastisch sein dürfte. Christopher Smith, der vorher den hervorragenden Horrorfiml "Triangle" inszenierte, erzählt hier eine rüde Geschichte um Hexenverfolgung zu Zeiten der Pest.

Die übrigen Filme fallen mehr in den Bereich Arthouse-Kino, darunter auch die lateinamerikanischen Filme "In ihren Augen" (Argentinien), "Sin Nombre" (Mexico) und "La Nana - Die Perle" (Chile), die mir alle drei sehr gut gefielen.

Juan José Campanella ist mir als Regisseur nicht gänzlich unbekannt. 2002 sah ich seinen Film "Der Sohn der Braut". Mit In ihren Augen gelang ihm jedoch nun ein großer Wurf. In zahlreichen Rückblenden erzählt der mit Thriller-Elementen angereicherte Film von der emotionalen Aufarbeitung eines Mordes und der Beziehung eines Ermittlungsbeamten zu seiner vorgesetzten Richterin.

Ebenfalls relativ poetisch und düster, aber auch farbenprächtig, kommt Cary Joji Fukunaga's mexikanisches Flüchtlingsdrama Sin Nombre daher. Armut und Bandenkriege bilden den Auslöser dieser Geschichte, die von Honduras über Mexico bis in die USA führt. Meist mit bzw. auf dem Zug sind die Leute hier unterwegs. Den Regisseur kannte ich bislang noch nicht.

Ebenfalls ein unbeschriebenes Blatt war für mich Sebastián Silva. Sein Film La Nana - Die Perle ist gänzlich anders, erzählt sehr intensiv vom Beziehungsgeflecht einer Haushälterin zum Arbeitgeber, einer Familie, die in einem hermetisch abgeriegelten Haus in der Stadt wohnt. Schon lange dabei, ist ihre körperliche Konstitution angeschlagen, doch als eine zweite Haushälterin zu ihrer Hilfe eingestellt wird, intrigiert sie gegen diese mit allen Mitteln - weshalb es nicht bei der einen neuen Haushälterin bleibt.

Um bei „exotisch“ zu bleiben, sehenswerte Filme lieferten auch türkischstämmige Filmemacher, etwa mit "Min Dît – Die Kinder von Diyarbakir" und "Pandora's Box".

Der mir bis dato unbekannte Regisseur Miraz Bezar schuf mit Min Dît – Die Kinder von Diyarbakir eine einfühlsam erzählte Geschichte um zwei türkische Kinder, die sich nach der Ermordung ihrer Eltern - auf sich allein gestellt - durch's Leben schlagen und dabei neue, auch zwielichtige Kontakte knüpfen müssen.

Yesmin Ustaoglu's Film Pandora's Box nimmt sich der Alzheimer- Krankheit an und schildert an einem Beispiel, wie aktuell die Thematik inzwischen auch in der Türkei ist. Der einfühlsame Film handelt von einer Oma, die in ihrem Schwarzmeer- Heimatdorf zunächst "verloren geht", von den in Istanbul lebenden Kindern dann mit nach Istanbul genommen wird, dort erst recht nicht zurecht kommt, in ein Pflegeheim abgeschoben wird, von ihrem Enkel befreit und wieder in ihr Dorf gebracht wird.

Obwohl nicht türkisch, gehört der eigentümliche, im Iran spielende Film Women Without Men regional auch in diese Gruppe. Der Film der mir bis dato unbekannten Regisseurin Shirin Neshat spielt im Jahr 1953, dem Jahr, als im Iran eine Regierung gestürzt wird und der Schah an die Macht kommt. Er handelt - im Hintergrund - auch diese Ereignisse ab, im Zentrum stehen jedoch vier ganz unterschiedliche Frauen, die sich von ihrem unterdrückenden Lebensumfeld lossagen und in einen verwunschenen nebligen Garten flüchten. Ein sehenswertes, düster-mystisches Werk ist der Regisseurin damit gelungen.

Dann haben wir natürlich noch die Gruppe des französischen Films, diesmal mit den empfehlenswerten Werken Die Eleganz der Madame Michel, Die Schachspielerin, Mademoiselle Chambon und Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte, vertreten.

In die Rubrik “kauzig” fallen 2 Filme aus Norwegen (Ein Mann von Welt) und Griechenland (Kleine Wunder in Athen).

Als letztes möchte ich noch das sozialkritische Drama Ein Sommer in New York - The Visitor und die deutsche Beziehungskomödie Der letzte schöne Herbsttag empfehlen.

Irgenwie ist es immer reichlich schwierig, so eine Zusammenschau aufzustellen. Einige Filme könnten auch durch andere ausgetauscht werden, weil ich mehr Filme als „ziemlich gut“ eingestuft habe, als hier genannt wurden. Darüber hinaus habe ich auch ein paar Filme verpasst, die mich interessieren könnten, etwa „Shutter Island“, oder noch nicht gesehen wie z.B. „The Tourist“.

Und DVD's habe ich ungefähr 85 geschaut, fast genauso viele wie im letzten Jahr.

Samstag, 27. November 2010

Filme (DVD 27/10)

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In Carol Reed's Film Der dritte Mann (1949), der zu den Klassikern zählt, besucht ein Amerikaner kurz nach dem 2. Weltkrieg Wien, um dort einen Freund zu treffen. Dieser wurde jedoch gerade beerdigt. Der Amerikaner stellt Nachforschungen an und erfährt, dass der Freund noch lebt. Er ist jedoch untergetaucht, um sich wegen seiner dubiosen Schwarzmarktgeschäfte mit Medizin der Justiz zu entziehen und ungestört weiter arbeiten zu können. Der Amerikaner erfährt von der Tragweite der schändlichen Geschäfte und verrät seinen ehemaligen Freund. In der Kanalisation Wiens kommt es zum Showdown.

Der Schwarzweiss-Film kann zwar nicht mehr mit der Dramaturgie heutiger Streifen mithalten, ist atmosphärisch teilweise aber gut gelungen. Der Eindruck eines gespenstischen Wiens wird zweifellos durch die vielen Ruinen und Schutthaufen der zerbombten Stadt unterstützt. Besonders die langen Schatten, die die nachts in einsamen Gassen herumlaufenden Personen an die Wände der Häuser werfen, sind beeindruckend in Szene gesetzt. Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

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Robin Hardy's Film The Wickerman (1973) gilt heute als Kultfilm – und dies nicht nur in übertragenem Sinne, denn es geht hier um einen keltischen Kult, der sich auf einer abgelegenen Insel vor Schottland erhalten hat. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Polizist, der sich mit seinem Wasserflugzeug aufmacht, einer anonymen Anzeige über ein verschwundenes Mädchen nachzugehen. Er kommt auf die Insel. Die Einwohner mauern zwar, doch sie quartieren ihn im Gasthof des Örtchens ein.

Der Polizist sieht sich um, wird Zeuge merkwürdiger naturnaher Riten und einer sexuellen Freizügigkeit, die er nicht kennt. Tags tanzen nackte Frauen um Steine, nachts beobachtet er Orgien in den Gärten, in der Schule wird ein merkwürdiger Lehrstoff vermittelt. Er stellt die Einwohner zur Rede, wird gewahr, dass diese nicht an Gott glauben. Er forscht hartnäckig weiter nach dem Mädchen, findet es auch am Tage des Erntedankfestes, läuft jedoch in eine Falle und wird zusammen mit Schweinen, Hühnern etc. Opfer des Wickerman.

Eine folkig-mystische Musik durchzieht den Film, der stark vom Feeling der Endsechziger Jahre geprägt ist. Der Film kam seinerzeit nur in England in stark gekürzter Fassung ins Kino, wurde nie synchronisiert. Dieser Director's Cut bezieht geschnittene Szenen ein, deren Originalbänder verschollen oder vernichtet wurden. Die Qualität mancher Einstellungen ist daher grottenschlecht. Es lohnt sich dennoch, den Film anzusehen, da er eine ganz eigenartige Atmosphäre verströmt. Edward Woodward, Christopher Lee und Britt Ekland sind in Hauptrollen zu sehen. Mehr zum Film könnt ihr – auf englisch – bei wikipedia nachlesen.

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Christopher Smith's Film Triangle (2009) möchte ich mal als einen der besten Film im Bereich der unheimlichen Phantastik in den letzten Jahren bezeichnen. Dieser Film ist ziemlich spannend, baut bereits nach 5 Minuten eine unheimliche Atmosphäre auf. Sein Film “Black Death”, der kürzlich hier im Kino lief, war zwar auch ziemlich gut, kann da aber nicht mithalten.

“Triangle” fängt in einem kleinen Ort an der australischen Küste an. Eine Frau (Melissa George) macht sich auf, an einem Segelturn teilzunehmen.

Die Segelgruppe fährt bei gutem Wind raus auf's Meer, doch plötzlich ist Flaute. Düster-bedrohliche Wolken ziehen auf, Gewitter, hohe Wellen, das Segelboot kentert. Als sich das Unwetter verzogen hat und sie auf dem Boot sitzen, taucht aus einer Nebelwand ein Ozeanriese auf. Sie gelangen an Bord des Schiffes, doch es ist (fast) menschenleer. Sie irren durch die endlosen schwach beleuchteten Gänge und geraten in eine unheimliche und brutale Zeitschleife.

Mehr sollte man wirklich nicht verraten. Der Film kehrt immer wieder zu bestimmten Szenen zurück, bis hin zur Anfangsszene, beleuchtet sie aus einer anderen Perspektive, gibt neue Details und Zusammenhänge preis.

Mehr zum Film könnt ihr z.B. bei filmszene nachlesen. Lust hätte ich schon, mir den Film direkt noch einmal anzusehen. Und so ein Film kommt hierzulande nicht ins Kino - peinlich, peinlich.

Mittwoch, 15. September 2010

Filme (DVD 19/10)

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Jean-Jacques Annaud's Urzeit-Drama Am Anfang war das Feuer (1981) sah ich damals schon im Kino. Der Film spielt in der Steinzeit, als Neandertaler und Homo Sapiens in kleinen Sippen durch die Landschaften zogen. In dem Film geht es um das Feuer, seine Bedeutung und die Wiederbeschaffung nach Verlust. Einige Sippen konnten Feuer machen, andere nicht und diese versuchten dann, es sich z.B. durch Überfälle zu beschafften. Ein kannibalischer Stamm oder Säbelzahnlöwen kommen im Film auch vor. Ferner ist in dem Film eine Liebesgeschichte zwischen einem Neandertaler und einer Homo-Sapiens-Frau eingeflochten.

Insgesamt ist der preisgekrönte Film gut gelungen, insbesondere auch Maske und Gestik. Und es wird im Film nur in fremder unverständlicher Sprache gesprochen.

Mehr über den Film könnt ihr z.B. bei wikipedia nachlesen. Aus diversen Fundstellen in wikipedia ergibt sich auch, dass die Neandertaler und der Homo Sapiens in Mitteleuropa ca. 10.000 Jahre lang nebeneinander lebten - das war ca. vor 30.000 bis 40.000 Jahren.

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Auf der Rückseite der DVD wird Shunji Iwai's Film Yentown - Swallowtail Butterfly (1996) als “einer der besten Filme, die jemals das Licht der Leinwand erblickt haben” gelobt. Naja, als er hierzulande ins Kino kam - und das war erst im Jahr 2000 - fand ich ihn auch toll, einen der besten Filme des Jahres. Warum, konnte ich jetzt allerdings nicht mehr so richtig nachvollziehen (bzw. nicht erkennen!?), glaube auch nicht, dass ich ein echter Fan japanischer Kinofilme bin.

Erzählt wird ein Underground-Märchen, das in einer heruntergekommenen Gegend am Rande einer japanischen Großstadt spielt.

In zwielichtigem Milieu (Prostitution, Drogenhandel) geht es um Geldfälscherei, Bandenkriege und Musik. Filmtipps beschreibt den überlangen Film als “ein poetisches, bildgewaltiges Drama mit sozialkritischen Untertönen, ein harter Yakuza-Thriller, überdrehter Actionreißer und auch noch Musikfilm in einem.”

Ein japanisches Film-Highlight ist es immer noch, aber die Bildqualität der DVD trübt leider den Sehgenuss.

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Auch Kevin Costner's Western Open Range - Weites Land (2003) sah ich damals schon im Kino. Er passt gut zu Eastwood's Filmen “Pale Rider” (1985) und “Erbarmungslos” (1992), erzählt sinngemäß eine ähnliche Rachestory und kann auch qualitativ mithalten. Viehtreiber versuchen eine Rinderherde durch ein County zu treiben, aber in der Kleinstadt sitzt ein mächtiger skrupelloser Viehbaron, der ihnen mit seinen Revolvermännern die Herde abnehmen will.

Doch die Banditen geraten an die falschen, die Einwohner flüchten in die Kirche, in der Stadt kommt es zum bleihaltigen Showdown, der Sargmacher bekommt viel zu tun. Ein Liebes-Happy-End hat der Film dann auch noch zu bieten. Mehr könnt ihr auch zu diesem Film bei wikipedia nachlesen.

Donnerstag, 26. August 2010

Filme (DVD 17/10)

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Jodie Foster stand ja schon als 3-Jährige vor der Camera. In Nicolas Gessner's Film Das Mädchen am Ende der Straße (1976), der wahrscheinlich nur wegen ihr als DVD erhältlich ist, war sie immerhin schon 13 - wobei ich bemerken möchte, dass sie sogar heute noch besser aussieht als damals in ihrer Teenie-Rolle. In dem Film spielt sie ein Mädchen, das als Neuzuzüglerin alleine in einem abseits gelegenen Haus an der Küste Maines lebt. Dort wird sie von einem Pädophilen subtil bedroht, doch sie gewinnt einen Freund, und gemeinsam schaffen sie die Probleme aus dem Weg.

Der Film ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Mehr könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

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Anthony Minghella's Film Der talentierte Mr. Ripley (1999) erzählt nach einer Romanvorlage von Patricia Highsmith von einem jungen Mann, der in den 1950er Jahren nach Italien geschickt wird, um den Sohn eines reichen Amerikaners zu überzeugen, nach New York zurück zu kehren. Doch dieser lebt gut und in Saus und Braus an Italiens Stränden und in den Jazz-Kneipen und lässt sich nicht überzeugen, dieses Leben aufzugeben. Als es zum Konflikt kommt, tötet der junge Mann das Reichensöhnchen und versucht - anfangs erfolgreich - in dessen Rolle zu schlüpfen. Doch dessen Bekannte stören.

Diese Hochglanzverfilmung ist vor der Kulisse Roms, Venedigs etc. ansprechend in Szene gesetzt und war auch für diverse Filmpreise nominiert. Ob einem das Milieu und die Typen gefallen, ist hingegen Geschmacksache. Auch traut man dem jungen Mann den erwachenden Killerinstinkt nicht unbedingt zu. Gleichwohl ist es ein unterhaltsamer Film, über den ihr ebenfalls mehr bei wikipedia nachlesen könnt.

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Olivier Marchal inszenierte mit MR73 (2008), der es zwar in Frankreich, aber meines Wissens nicht hierzulande in die Kinos schaffte, einen düsteren Serienkiller-Cop-Thriller. Hier regnet es meistens im Film und der abends üblicherweise trunkene Protagonist (Daniel Auteuil) eckt oft bei seinen korrupten Kollegen und unfähigen Vorgesetzten auf der Polizeistation an. Als er endgültig von seinen Ermittlungsaufgaben entbunden wird, nimmt er selbst das Gesetz in die Hand und ein “Kanone” namens MR73 hilft ihm dabei, dies durchzuziehen.

Stilistisch ist dieser pessimistische Film irgendwo bei “Sieben” oder “Das Schweigen der Lämmer” einzuordnen, ohne vermutlich deren Niveau ganz zu erreichen. Dennoch ist es ein gut gemachter stilsicherer Film, über den ihr z.B. mehr bei splitted nachlesen könnt.

Samstag, 6. Februar 2010

Filme (DVD 05/10)

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Wie man bei wikipedia nachlesen kann, gehört Wolfgang Becker's warmherzige Ost-Berlin-Romanze Good Bye Lenin! (2003) zu den den 15 erfolgreichsten deutschen Filmen seit 1968. Ich fand ihn auch toll - schon damals. Er spielt genau zur Wende. Die Mutter bekommt einen Herzinfarkt, lag viele Monate im Koma, muss jede Aufregung vermeiden, als sie erwacht. Sohn und Tochter gaukeln ihr den Osten vor, verschleiern den Umbruch, laufen sich die Hacken ab nach verschwundenen Ost-Produkten, drehen mit Freunden fiktive Ost-Nachrichten.

Das Ganze wird ziemlich stressig, Spannungen kommen auf und schliesslich simulieren sie die etwas andere Wiedervereinigung - immer noch nett anzusehendes Filmchen, das im Schnelldurchgang deutsche Geschichte serviert.

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Lone Scherfig's dänischer, aber in Schottland gedrehter Film Wilbur wants to kill himself (2002) ist - wie der Name schon deutlich vermuten lässt - ein etwas depressiver, aber ebenfalls ein warmherziger Film. Die Protagonisten hier sind zwei Brüder, von denen der eine oft Selbtötungsversuche inszeniert. Und sie betreiben ein bescheiden laufendes Bücherantiquariat, in dem auch ein Gutteil des romatisch-sentimentalen Films spielt. Sie lernen eine junge Frau (Shirley Henderson) kennen und lieben, die immer Bücher im Laden verkauft hat, die sie im Krankenhaus gefunden hat.

Der Film ist einfach ein echtes Highlight für mich, auch wenn Andere das nicht so sahen. Mehr könnt ihr z.B. bei filmszene nachlesen.

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Peter Weir's Film Master and Commander - Bis ans Ende der Welt (2003) gefällt mir ja noch immer sehr gut. Hier wird einfach perfekt das Leben auf einem großen alten Segler eingefangen, und der Akustik-Soundtrack mit den Schiffs-, Meer- und auch Kampfgeräuschen beeindruckt ebenfalls.

Die Geschichte spielt um 1812. Erzählt wird die Jagd zweier Segelschiffe, die sich von der brasilianischen Küste bis zu den Galapagos-Inseln gegenseitig verfolgen und zu versenken versuchen.

Mit List gelingt es dem Captain des schwächeren britischen Schiffs (Russell Crowe), das französische Schiff schliesslich zu besiegen. Getarnt als schwacher wehrloser Walfänger lassen sie den Gegner ganz nah herankommen - und eröffnen dann das Feuer! (eine Taktik, die auch im 1. Weltkrieg noch üblich war).

Einige gute Szenen liefert auch noch der wissenschaftlich interessierte Bordarzt (Paul Bettany), besonders auch, als sie die Galapagos-Inseln mit ihren Echsen und urtümlichen Riesenschildkröten erreichen. Ansonsten brilliert Russell Crowe als Kapitän, der souverän das Schiff führt und auch harte Entscheidungen treffen muss.

Mehr über den Film könnt ihr selbstverständlich bei wikipedia nachlesen.

Freitag, 1. Januar 2010

Filmliste - Rückblick Kinojahr 2009

70 Filme habe ich in 2009 im Kino gesehen - relativ viele, nur in den Jahren 1997 - 2001 waren es noch mehr.

Erstmals war mein nahe gelegenes Lokal-Kino “Odeon” mit 22 Besuchen Spitzenreiter - da wirkte sich aus, dass sie den großen Saal in 2008 in zwei kleinere Säle unterteilt haben. “Cinenova” (20) und “Cinedom” (10) folgen auf den Plätzen 2 und 3. Mindestens in den letzten 3 Jahren machen diese 3 Kinos die führenden Plätze unter sich aus.

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>Im Odeon, Köln-Südstadt<

Von persönlichen Vorlieben geprägt und mitunter unter Berücksichtigung quasi-politischer Gründe habe ich die unten genannten 23 Filme als besonders sehenswert eingestuft. Aber mein Geschmack ist nicht immer Mainstream - von den 100 erfolgreichsten Filmen des Kinojahres habe ich beispielsweise nur 19 gesehen.

Die 10 erfolgreichsten Filme in den Kinocharts habe ich gar nicht sehen wollen, weshalb sie schon mal nicht in meiner Liste vorkommen können. Auf Platz 11 liegt schon “Avatar - Aufbruch nach Pandora”, ein Film, der erst vor Kurzem angelaufen ist und den ich noch sehen muss.

Auf den Plätzen 12, 13 und 15 liegen die Filme “Die Päpstin”, “Die Vorleserin” und “Inglourious Basterds”; das sind Filme, die ich gesehen habe, aber nicht in meine Liste aufnehmen wollte.

So kommen die erfolgreichsten Filme, die in meiner Auflistung auch zu finden sind, erst mit “Der seltsame Fall des Benjamin Button” und “Slumdog Millionär” auf den Plätzen 17 und 18. Alle diese oben genannten Filme haben noch mehr als 2 Mio. Besucher geschafft.

Die meisten meiner unten genannten persönlichen Favoriten kommen in den Top-144- Kinocharts aber gar nicht vor - wenn doch, habe ich die Platzierung unten in Klammern gesetzt:

Aus Schweden kam der herausragende Vampirfilm So finster die Nacht. Langsam und sentimental, mitunter aber auch drastisch, ist dieser im Schulmilieu spielende Film, der auch als Racheepos funktioniert - und ich wollte das Buch kaufen, was inzwischen auch passiert ist, aber zum Lesen bin ich noch nicht gekommen.

Pedro Almodovar beglückte uns mit dem spanischen Gesellschaftsdrama Zerrissene Umarmungen (100) und seiner langjährige Muse Penélope Cruz - er bekam einen streckenweise visuell aufregenden Film hin.

Noch besser fand ich da allerdings den deutsch-amerikanischen Science Fiction Pandorum (142), ein düsteres und auch ziemlich brutales Werk mit Horrorelementen um die in Barberei verfallene Besatzung und die Passagiere eines Sternenschiffs.

Das in Brasilien spielende Ethnodrama Birdwatchers - Das Land der roten Menschen gefiel mir auch, da es vom Verschwinden der Vielfalt in der Welt und auch seiner in kleinen Sippschaften lebenden Bewohner handelt - hier am Beispiel eines ehemaligen Regenwald-Stammes.

Das einfühlsame französische Familiendrama C'Est La Vie (124) mit seiner ausgewogene, sehr gelungene Mischung zwischen witzigen und traurigen Szenen, hervorragend natürlich agierende Schauspieler, war zweifellos auch ein Highlight des Jahres.

Erwähnt werden sollte hier auch Kathryn Bigelow's Irak-Drama Tödliches Kommando, das von einer Minenräumtruppe handelt. Die Regisseurin zeigt hier wieder ihr Können in der Inszenierung dramatischer Kampfszenen.

Der in Süd-Afrika spielende Science Fiction District 9 (66) zählte zweifellos zu den Highlights des Jahres, brachte insbesondere frischen Wind in das Sci-Fi-Genre, da die Aliens als eine Riesenschar Flüchtlinge und nicht etwa als Eroberer die Erde erreichen.

Danny Boyle's farbenprächtiges Indien-Drama Slumdog Millionär (18), das fast alle Oscars einheimsen konnte, muss natürlich auch Erwähnung finden, da die Art, wie die Lebensgeschichte des Protagonisten während einer Quizshow erzählt und eingeflochten wird, schon besonders gelungen ist.

Clint Eastwood konnte bei mir gleich mit zwei Filmen punkten: Der fremde Sohn (95) und Gran Torino (51). Ich selbst fand ja ersteren besser, der die Geschichte einer Frau erzählt, der nach dem Verschwinden ihres Sohnes von der Polizei ein anderes Kind zwanghaft aufgedrängt wird. “Gran Torino” hingegen ist ein Film im Jugendbanden-Milieu, und Clint Eastwood selbst spielt einen alten kauzigen Herrn, der hier einen Konflikt auf ungewöhnliche Art und Weise zu Ende bringt.

Der uruguayische Film El Baño del Papa – Das große Geschäft ist ein sehenswerter und trotz der beschriebenen ärmlichen Verhältnisse humorvoller, typisch lateinamerikanischen Film, der um einen Papstbesuch kreist, der den Einwohnern einer abgelegenen Gemeinde durch Gastrononomiedienste und Souvenirverkäufe Geld in die Kassen bringen soll.

Besonders eindrucksvoll war auch David Fincher's amerikanisches Phantastik-Epos Der seltsame Fall des Benjamin Button (17). Hier wird über 85 Jahre eine Familien- und Liebesgeschichte ausgebreitet, die von Jemanden handelt, der alt geboren wird und jung stirbt.

Das in China spielende deutsch-chinesische Kriegsdrama John Rabe (114) beeindruckte durch das Portrait eines deutschen Industriellen, der das chinesische Volk in Nanking vor den Übergriffen der Japaner zu schützen versuchte.

Ein in der Inszenierung und Thematk ungewöhnlicher amerikanischer Film war Christine Jeffs mit tragischen Untertönen behaftete Komödie Sunshine Cleaning (140), die von zwei Frauen handelt, die eine Firma gründen und sich mit der Beseitigung von Schäden im Zuge des Ablebens von Personen beschäftigen.

Ang Lee arbeitete in Taking Woodstock das berühmte Festival auf und kann in seinem Film, der keineswegs von den Bühnen selbst, sondern von der Organisation des Fests handelt, das damalige Klima und Feeling zwischen Happening und Drogenrausch hervorragend einfangen.

Niels Arden Oplev's schwedischer Film Verblendung (54) ist der einzige Thriller in dieser Auflistung und war zweifellos einer der besten Filme des Jahres. Der spannende Film konnte vor allem durch die Charakterzeichnung seiner dunklen, psychisch gestörten Gothic-Schönheit (Noomi Rapace) glänzen.

Das amerikanische, über weite Strecken spröde und eher melancholische Road-Movie Das gelbe Segel gefiel mir als unaufgeregte und harmonisch inszenierte Liebesgeschichte.

Das iranisch-türkische Flüchtlingsdrama Ein Augenblick Freiheit erzählt vom Zusammenhalt in einer Flüchtlingsgruppe, von den menschenunwürdigen Absteigen in Ankara, Verrat, Verfolgung durch den iranischen Geheimdienst, Verzweiflung, Liebe und Glück und fiel durch seine einfühlsame, aber auch düstere Darstellung der Lebensrealität einer verfolgten Randgruppe auf.

Die Frau des Zeitreisenden (115) gefiel mir als deutsch-amerikanische Verfilmung eines ungewöhnlichen Zeitreiseplots ganz gut, obwohl man wahrscheinlich das Buch kennen muss, um dies entsprechend würdigen zu können.

Als Milieuzeichnung hervorragend inszeniert und von den Darstellern sehr überzeugend transportiert, ist John Patrick Shanley's Film Glaubensfrage, der 1964 in einer kirchlich geführten New Yorker Schule spielt und einen Konflikt zwischen einem Priester und der Schuldirektorin ausbreitet, die diesem Kindesmissbrauch unterstellt, ohne tatsächlich Beweise zu haben.

Der sentimentale japanische Film Nokan – die Kunst des Ausklangs erzählt eine Geschichte im Umfeld eines Gewerbes, das mit einer traditionellen japanischen Bestattungszeremonie zu tun hat. Das ungewöhnliche Sujet, die weitgehend unbekannte Gegend sowie die visuelle Darstellung des japanischen Wohn- und Lebensstils in der Provinz machen diesen Film sehenswert.

Danièle Thompson's französischer Small-Talk-Film Affären à la Carte erzählt von einem privaten Essen in Paris, das eine erfolgreiche Scheidungsanwältin und ihr Mann mit einigen weiteren Pärchen veranstalten - und von der Zeit danach bis zum nächsten Essen in einem Jahr. Der Regisseurin gelingt es, die miteinander verbundenen Alltagsgeschichten mit einem hervorragenden SchauspielerInnen- Ensemble sehr natürlich wirkend, lebendig und spannend zu inszenieren.

Den israelische Spielfilm Alles für meinen Vater fand ich auch herausragend. Es geht hier um einen Palästinenser, der nach Tel Aviv geschickt wird, um sich mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Der durchaus friedfertig und sentimental inszenierte Film, der nebenbei eine beginnende Liebesgeschichte erzählt, gibt Einblick in die Hintergründe und verzichtet dabei gänzlich auf Böse-Buben- Schwarz-Weiss- Malerei.

Und 87 DVD's habe ich geguckt - immerhin dies ein Rückgang um 20 %.

Donnerstag, 9. April 2009

Im Kino (09/09)

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Stephen Daldry drehte nach einem 1995 veröffentlichten Roman von Bernhard Schlink den Film “Der Vorleser”. Er handelt von einem 15-jährigen Jungen, der von einer deutlich älteren Frau (Kate Winslett) verführt wird, ihr vor oder nach dem Sexualakt Geschichten vorliest und wenig später verlassen wird. 8 Jahre später muss er angesichts eines Prozesses erkennen, dass es sich bei seiner ehemaligen Geliebten um eine ehemalige KZ-Aufseherin handelt. Er schickt ihr über Jahre mit Kassetten ins Gefängnis, die er mit Büchern besprochenen hat.

Obwohl die sexuell-erotischen Szenen durchweg in der 1. Hälfte des Filmes vorkommen, gewinnt der Film im Grunde erst in der 2. Hälfte an Fahrt und emotionalen Tiefgang. Unter den letzten Filmen, die sich mit der deutschen Vergangenheit im 3. Reich beschäftigen (wie z.B. Anonyma, Die Entdeckung der Currywurst, Das Stauffenberg-Attentat), gefiel er mir noch am besten, ohne letztendlich gänzlich überzeugen zu können. Vor allem überzeugt die darstellerische Leistung von Kate Winslett, die dafür ja auch einen Oscar bekommen hat.

Die Geschichte, die rein gar nichts über Kindheit und Jugend der Aufseherin verrät und einen Typen (Ralph Fiennes) präsentiert, der in stunden- und jahrelanger Arbeit Kassetten bespricht, ohne seine Verflossene in 20 Gefängnisjahren auch nur einmal zu besuchen, ist schon etwas merkwürdig, aber vielleicht macht gerade das auch ihren Reiz aus. Eine ansprechende Filmkritik hat der spiegel veröffentllicht.

Clint Eastwood's Regie-Leistung habe ich vor nicht allzu langer Zeit hier schon mit seinem vorletzten Film “Der fremde Sohn” lobend erwähnt, da kommt bereits mit “Gran Torino” ein weiterer Eastwood-Film ins Kino, den ich nunmehr auch loben muss.

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In “Gran Torino” spielt Eastwood selbst den alten kauzig-nörgelnden Knacker, der nach dem Tod seiner Frau allein in einem Haus wohnt und seine Vorurteile gegen die farbigen Nachbarn aller Art hegt und pflegt. Nebenan wohnt eine Hmong-Sippe, die er u.a. als Bambusratten tituliert. Dennoch kommen sie sich näher, als es zu einem Konflikt mit einer Bande kommt und der Alte diese mit seiner Kanone verjagt. Und irgendwann kommt ihm die Erkenntnis, dass er mit der Hmong-Sippe doch wohl mehr gemeinsam hat, als mit seiner eigenen Familie.

Doch der über weite Strecken kauzig-witzige Film kippt und wird im letzten Viertel sehr ernst, wobei sich der Film dadurch auszeichnet, das er wieder mal nicht die Erwartungshaltung des Zuschauers über dessen weiteren Verlauf bedient - ist vielleicht auch schade, denn wir wären vermutlich auch mit einem konventionellen Racheepos durchaus zufrieden gewesen.

Das einzige, was man Herrn Eastwood vorwerfen kann, ist, dass er seine Selbstinszenierung vielleicht doch in einem zu hellen, positiven Licht erstrahlen lässt; daran ändert auch nichts, wenn er gelegentlich von seinen bösen Taten im Korea-Krieg erzählt. Mehr zum Film bzw. filmischen Werk Eastwood's könnt ihr z.B. bei critic nachlesen.

Montag, 6. April 2009

Im Kino (08/09)

Urlaubsbedingt habe ich ja Einiges nachzuholen. Leider habe ich gestern schon einen Film von Claire Denis endgültig verpasst - 15 Uhr 45, leider verschlafen, da ich momentan erkältungsbedingt etwas angeschlagen bin.

Zwei eher düstere Filme aus dem islamischen Kulturkreis habe ich aber schon geschafft:

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Nuri Bilge Ceylan's Spielfilm “Drei Affen” spielt in Istanbul. Hier nimmt ein Familienvater und Fahrer eines Politikers dessen Schuld an einem Verkehrsunfall auf sich und wandert - gegen Geld - dafür 9 Monate ins Gefängnis. Derweil begeht seine Frau Ehebruch mit genau diesem Politiker. Der Film dokumentiert den Zerfall der Familie in häufig sepiabrauner Farbgebung und in nüchternen, häufig langen und nach meinem Geschmack auch etwas langatmigen Einstellungen, in denen auch kaum gesprochen wird - von daher konnte ich die überaus positive Kritik, etwa bei filmstarts, nicht so recht nachvollziehen.

Amin Matalqa's Film “Captain Abu Raed” ist Jordaniens erster Spielfilm, der jetzt international ins Kino kam und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er spielt in der Hauptstadt Amman, und dies war auch der wesentliche Grund dafür, dass ich den Film sehen wollte, da ich im letzten Jahr einige Tage in Amman war. So gab es auch Bilder mit Wiedererkennungswert.

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Anfangs dachte ich, dass diese Geschichte um einen alten Mann, der eine Pilotenmütze findet und den Kindern des Viertels fortan imaginäre Geschichten aus der weiten Welt erzählt, vielleicht doch etwas arg kitschig inszeniert ist. Doch dies ist nur eine Rahmenhandlung, und der Film wird sehr bald weit finsterer als ich erwartet hatte, denn er erzählt mit hoher Intensität von familiären Zwängen, Kinderarbeit und häuslicher Gewalt.

Sehenswert ist er, aber ob man sich den Film noch ein zweites Mal antun möchte, lasse ich mal dahin gestellt. Mehr zum Film könnt ihr z.B. bei focus nachlesen.

Montag, 2. Februar 2009

Im Kino (04/09)

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Laurent Cantet's Film “Die Klasse” gewann letztes Jahr die Goldene Palme in Cannes. Der Film spielt an einer Pariser Schule, zeigt den Umgang zwischen Lehrern und Schülern, den Unterricht und die Probleme, die in Klassen mit starkem Anteil an Mirgrantenkindern auftreten können. Er zeigt auch, wie es in Lehrerzimmern und bei Schulkonferenzen zugeht und führt den Fall eines schwierigen Jungen bis zum Schulverweis zu Ende. Das wirkt alles recht authentisch, als wäre man tatsächlich dabei.

Insgesamt ist das ein ziemlich guter Film, aber noch einmal muss ich ihn mir wohl doch nicht ansehen. Und ich wusste schon immer, weshalb ich keinesfalls Lehrer werden wollte - ist mir zu aufregend und stressig. Mehr über den Film könnt ihr z.B. critic nachlesen.

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Dror Zahavi inszenierte den israelischen Film “Alles für meinen Vater”. Hier geht es um einen Palästinenser, der nach Tel Aviv geschickt wird, um sich mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Die Bombe zündet nicht, der Palästinenser geht in eine der jüdisch geprägten Seitengassen, gibt das nicht funktionierende elektronische Teil in einem Elektrogeschäft zur Reparatur ab. Das Teil kann jedoch nicht repariert werden, und so wird ein neues Teil bestellt, das erst in zwei Tagen da sein wird.

Da die Decke des Elektroladens undicht ist, bietet der Palästinenser an, sie inzwischen zu reparieren. Er lernt einige Anwohner kennen, darunter ein schönes flippiges jüdisches Mädchen, das gegenüber einen Kiosk betreibt und sich ihrer orthodoxen Familie erwehren muss.

Dieser Film gefiel mir gut, weil er vom Alltagsleben in Tel Aviv und von gesellschaftlichen Zwängen, aber am Beispiel dieser kleinen Geschichte auch von einem möglichen Miteinander der Menschen oder gar der verfeindeten Völker erzählt. Harmonisch und romantisch wirkt die fast erblühende Liebesgeschichte, doch ein Happy End hat der Film nicht - der Auftrag geht vor. Mehr könnt ihr z.B. bei kino-zeit nachlesen.

Montag, 5. Januar 2009

Wieder Filme geguckt (DVD 01/09)

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David Lynch inszenierte 1980 den Film “Der Elefantenmensch”. Der Film arbeitet - dramaturgisch angereichert- wichtige Episoden im Leben des John Merrick auf, der wahrscheinlich genetisch bedingt, mit schrecklichen Kopf- und Körper-Deformationen geschlagen war. Er spielt zwischen 1881 und 1890. John Merrick, gespielt von John Hurt, wird von einem Arzt aus den Händen eines Schaustellers befreit und in ein Londoner Hospital überführt, später als denkendes und menschliches Wesen in die Londoner Oberschicht eingeführt.

Zwischendurch erfolgt noch seine Entführung durch den alten Schausteller, der ihn wieder wie ein Tier hält und mit ihm und anderen Schaustellern auf die Jahrmärkte bis nach Belgien zieht.

Der Film wurde in schwarzweiss gedreht, was für die streckenweise düstere Atmosphäre des Films, der auch die Lebensbedingungen im London der damaligen Zeit zeigt, vorteilhaft ist. Insgesamt ist es ein beeindruckender Film - und es kann getrost vermutet werden, dass die Stigmatisierung und Wirkung solch deformierter Menschen auf die meisten Mitmenschen heute nicht viel anders sein würde. Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

David Lean hat so bekannte und zum Teil wohl auch herausragende Filme wie “Die Brücke am Kwai” (1957), “Lawrence von Arabien” (1962) und “Doktor Schiwago” (1965) inszeniert. Die “Reise nach Indien” (1984) war sein letzter Film. Ich sah diesen Film neulich vermutlich zum ersten Mal, und er hat mir gut gefallen. Der Film lässt das koloniale Indien der 1920er Jahre wieder auferstehen - man bekommt Lust hinzufahren, um auf Spurensuche zu gehen, so farbprächtig ist der Film in Szene gesetzt.

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Der Film spielt in Chandrapur, und im Mittelpunkt steht ein Ausflug zu den Marabar-Höhlen. Es ist interessant nachzuforschen, ob es die Höhlen und die im Film gezeigte Berg-Szenerie dort in der Nähe auch gibt. Die deutschen Indien-Reiseführer kennen das alles nicht, aber es gibt eine Stadt namens Chandrapur einige 100 km östlich von Bombay, und es gibt dort auch Höhlen - nur ist wahrscheinlich anzunehmen, dass sich die Filmszenerie nicht dort befindet, sondern beim Savandurga, einem der weltgrößten monolithischen Inselberge, der ca. 33 km westlich von Bangalore liegt.

Der Film handelt von den oft hochnäsigen Briten, die in ihrem Kolonialreich streng abgegrenzte Enklaven bildeten, um unter sich zu sein und wo kein Inder Zutritt hatte - und ansonsten ihre Vorurteile pflegten. Als ein indischer Arzt eine Britin (Judy Davis) kennen lernt und einen Ausflug zu den Marabar-Höhlen arrangiert, kommt es zu einer vermeintlichen Katastrophe, die für ihn zu einer Anklage wegen Vergewaltigung führt. Dieser Prozess ist hervorragend in Szene gesetzt. Einzig unklar und etwas unbefriedigend bleibt, wie es überhaupt zur Anklage kommen konnte. Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

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Sam Mendes' Film “American Beauty” (1999) gewann im Jahr 2000 fünf Oskars - und das war durchaus nicht gänzlich abwegig, denn der schräge Blick, der hier auf einige normal-schräge Einwohner einer normalen amerikanischen Vorort-Siedlung geworfen wird, ist schon sehr gelungen, witzig, aber auch bedrohlich und psychopathisch in Szene gesetzt. Deren Leben wird geradezu genüsslich demontiert - das trifft sowohl die pubertären Töchter als auch die in eine ausgewachsene Mitlife-Crisis steuernden Eltern.

Guter Film - mehr könnt ihr ebenfalls bei wikipedia nachlesen.

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