Wanderung Satzvey – Wißkirchen – Euskirchen (Eifel/ Niederrheinische Bucht)
Während andernorts Frost und Winter regieren, ist es in der Niederrheinischen Bucht und in den tieferen Lagen der Eifel noch vergleichsweise mild. Bei + 5 Grad, aber leider wenig Sonne, war das Wetter gestern zwar eher grenzwertig, aber etwas Wandern konnte man noch.
Ich fuhr mit der Bahn nach Satzvey und ging mehr oder weniger parallel am Veybach lang nach Euskirchen runter. Auf dieser knapp 10 km langen Strecke verliert der Veybach 60 Höhenmeter und tritt von der Eifel in die Niederrheinische Bucht aus. In Euskirchen mündet er dann in die Erft. Geringfügig variierend gehe ich diesen Weg bestimmt mindestens einmal im Jahr, weil er recht ansprechend ist. U.a. kann man auch das voraussichtlich düstere Schicksal mehrerer Trafostationen verfolgen.
Am Bahnhof in Satzvey wurde eine Sitzbank, ein Fahrradständer und eine Radfahr-/Wandertafel installiert. Man staune! Ich habe hier schon Wanderer über die Bahn lästern hören, weil diese es nicht für nötig hält, eine Sitzbank zu installieren. Ich berichtete hier darüber. Aber man solle nicht glauben, es wäre nun die Bahn gewesen, die die Sitzbank dort hin stellte. Die Katze, die ich damals zeigte, ließ sich übrigens nicht blicken.
>Veybach und Bahnhof in Satzvey<
Der Bahnhof von Satzvey liegt zwar direkt am Veybach, es gibt hier aber keinen Weg direkt am Bach. Man muss einen kleinen Umweg über den Ortsrand von Satzvey nehmen, um zu dem Weg zu kommen, der Richtung Euskirchen führt. Man kommt dann direkt an der sehenswerten Trafostation von Satzvey vorbei, die zum Glück immer noch existierte, aber längst außer Betrieb und vermutlich stark gefährdet ist.
>Trafostation, Satzvey<
Danach kann man in Hanglage zur ca. 2 km entfernten Burg Veynau gehen – schon von Weitem auf dieser Strecke ein lohnender Blick, zählt sie doch zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Burgen im Rheinland.
>Blick Richtung Burg Veynau<
Zur Burg gehört eine alte Turm-Trafostation, die ich ebenfalls als stark gefährdet einschätze.
>Trafostation und Burg Veynau<
>Das alte Wegekreuz mit dem urtümlichen Baum nahe dem Eingang zur Burg Veynau ist da weniger gefährdet.<
Hinter der Burg folgt man 1 km dem Verlauf des Veybaches und kommt nach Wißkirchen. Am Rande des Dorfes wurde inzwischen eine Photovoltaikanlage gebaut - super umzäunt, schwer zu photographieren.
>Siloturm am Rande von Wißkirchen<
Am Veybach gab es „schon immer“ Mühlen und im 19. Jahrhundert auch diverse Textilfabriken, die die Wasserkraft nutzten. Eine Textilfabrik stand auch in Wißkirchen, aber sie verschwand weitgehend. Über ihre Geschichte wird hier berichtet, soweit sie rekonstruierbar war.
Wißkirchen ist als Ort noch ganz ansprechend. Neben Neben diversen kleinen Häusern, Kirche, Pfarrhaus und Friedhof gibt es auch hier eine Trafostation, die allerdings wenig ansprechend aussieht und noch keine keine Graffiti- Verschönerungsaktion erlebt hat.
>Dachgaube, Pfarrhaus Wißkirchen<
Ich ging weiter nach und durch Euenheim. Zwischen Euenheim und Euskirchen kommt man an einer großen Tuchfabrik vorbei, die 1982 ihren Dienst einstellte und infolge einer gewerblichen Nachnutzung – als Gebäude-Ensemble - weitgehend erhalten blieb. Hierüber ist bei youtube ein Video zu finden. Industriegeschichtlich sehenswert finde ich besonders die alten Wasserbehälter.
>Alte Wasserbehälter, Tuchfabrik Euenheim/ Euskirchen<
Aber auch hier gibt es ein altes Trafohaus – ebenfalls in eher marodem Zustand.
>Trafohäuschen an der Tuchfabrik Euenheim/ Euskirchen<
Von der Tuchfabrik zum Bahnhof in Euskirchen sind es dann noch ca. 2 km.
>Hühner gab es viele auf dieser Tour zu sehen, manchmal auch Pferde. Dieses Huhn hier mit den befederten Füßen sah ich am Stadtrand von Euskirchen.<
Irgendwann wird der Weg am Yeybach mal Baustelle werden; denn der Erftverband plant die Renaturierung des Veybachs um Wißkirchen, auch um den Ort hochwassersicher zu machen, und von der Burg Veynau nach Wißkirchen soll auch mal ein Fahrradweg verlaufen.
Zurück in Köln hatte ich Probleme in einem Bein, so eine Art Krampf im Umfeld der Kniescheibe. Bin anscheinend zu schnell am Bahnhof Süd aus dem Zug gestürzt - mit dem Ergebnis, dass ich dort zunächst nicht die Treppe runter kam, um den Bahnsteig zu verlassen. Nach einem Zigarettenpäuschen ging es dann wieder einigermaßen. Tja, man wird älter, Ausfallerscheinungen häufen sich.
Point gesetzt bei Burg Veynau bei stories and places.
Hallo Treibgut :-)
Ich finde die Trafostation vor der Tuchfabrik sehr schön, nur leider heruntergekommen.
Ich muß zugeben - ich hätte gar nicht gewußt, dass es eine Trafostation ist/war.
Die Burg sieht ziemlich gepflegt aus. Wird sie privat genutzt oder ist sie auch für arme Wanderer zugänglich?
Eine schöne Woche wünsche ich dir :-)
Hallo Schlafmütze
Trafostation: manche Trafostation erkennt man sicher an der Stahltür und den Schildern drauf, die auf Elektroinstallation im Innern verweisen - so war es auch hier.
Die Burg ist in Privathand und eher nicht zugänglich. Möglicherweise ist es aber auch ein Pferdehof, so dass diejenigen, die auf ein Pferd "zugreifen", Zugang zu Teilen der Anlage haben. Ich weiss es nicht so genau. Zugängliche Burgen sind doch sowieso sehr selten.
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