Zu Besuch in Hölingen (Niedersachsen)
Am Heiligabend packte mein Bruder den Vater und mich sowie diverses Gepäck ins Auto und wir legten in ca. 3 Std. den Weg zu einer befreundeten Familie in Hölingen zurück. Das liegt irgendwo in der Pampa südlich von Oldenburg und Bremen und wenn man so durch das Münsterland, den Habichtswald, die Dammer Berge und Süd-Niedersachsen fährt, wo es überwiegend Felder, Wald und einzelne Gehöfte gibt, frage ich mich - aus Kölner Perspektive - immer, wie es nur zur Besiedlung kommen konnte.
Das gefällt mir an Hölingen, es ist so schön abgelegen, da kommt niemand hin, der nicht explizit dort hin will. Im Übrigen gibt es dort noch einige attraktive alte Bauernhöfe, Teiche, Wald, Ackerland, viele alte Eichen und ein Flüßchen, die Hunte, ist auch nicht weit weg. Das Wetter war zunächst noch bescheiden.
>Hölingen<
Da wir einen „Vertrag“ geschlossen hatten (keine Geschenke), war es alles sehr entspannend – auch schon im Vorfeld kein Weihnachtsstress im Einzelhandel.
Wir haben viel gemacht. Außer Spazieren gehen, wurde Kniffel und Tipp Kick gespielt, TV und DVD geguckt, Urlaubsbilder am TV angesehen, mit dem großen Hund gespielt, der sehr friedlich war und manchmal mehr Angst vor mir hatte als ich vor ihm.
>Tipp-Kick<
>Der Haushund<
Ich war nicht zum ersten Mal dort, aber das letzte Mal ist immerhin schon dreieinhalb Jahre her gewesen und ich erinnerte mich durchaus nicht so genau, was sich seither alles geändert haben könnte. Neru war jedenfalls das selbst gebaute Insektenhotel im Garten. Lobenswert!
>Insektenhotel<
Morgens beim Frühstück hatten wir einen tollen Blick auf das Vogelhäuschen direkt hinter der Glasfrontscheibe, wo gaaanz viel los war (in Vergleich zu meinem meist unbesiedelten Balkon). Manchmal waren um die 15 Spatzen, außerdem Blau-, Kohl-, Sumpfmeisen, Amsel, Heckenbraunelle, Kleiber, Rotkehlchen zu sehen.
Es gab natürlich genug zu essen, Mittagsmahl mit Grünkohl und Kasseler, Kuchen und viele Kekse, und abends machte der Hausherr zwei mal Feuerzangenbowle.
>Die Gastgeber (aber unvollständig)<
Den zur Feuerzangenbowle gehörenden betulichen Film aus dem Jahr 1944 mit Heinz Rühmann gab es dazu auch (natürlich nur einmal). Ich glaube, dieses Gesöff hatte ich vorher noch nie getrunken, jedenfalls erinnere ich mich nicht an so ein Ereignis und das Procedere dazu.
>Feuerzangenbowle in Aktion<
Am nächsten Tag war das Wetter unerwartet gut.
>Höfe in Hölingen<
Es war zwar kühl, aber es gab sogar blauen Himmel, und die Sonne kam hervor. Es reichte allemal für einen Spaziergang in Dorfnähe.
>Altes Backofen-Häuschen, Hölingen<
>Pferde gibt es in Hölingen auch, Katzen sah ich nicht<
>Der Regen der Vortage stand teilweise noch auf den Feldern<
>Die ehemalige Tongrube der verschwundenen Ziegelei von Hölingen<
>Aufgegebener Melkplatz nahe Hölingen<
Der zweite Weihnachtstag begann hingegen neblig.
>Die alte Trafostation von Hölingen<
Auch dieses Wetter konnte man für einen mystischen Spaziergang zwischen alten Eichen und entlang des Huntetals nutzen.
>Unterwegs mit Hund<
>Fischteich<
>Aufgegebener Schweinestall nahe Hölingen<
>An der Terrassenkante des Huntetals<
Später besuchten wir per Auto noch einige nahegelegene Trafostationen, an die sich der Hausherr erinnern konnte.
>Die Trafostation von Beckstedt<
>Die Trafostation von Einen, eventuell einzigartig wegen der vielen angebauten Vogelhäuschen<
Den beiden ca. 5.000 Jahre alten Großsteingräbern bei Kleinenkneten statteten wir auch noch einen Besuch ab.
Gestern, am Freitag, zockelten wir nach einem gemütlichen Frühstück wieder zurück nach Köln. Ein gelungener Ausflug!
Point gesetzt bei stories and places.
Hallo Treibgut :-)
Da hätten wir ja fast zusammen Weihnachten feiern können *grins*.
Schön, dass ihr entspannte Tage verbracht habt und der Weihnachtsstress keine Chance hatte.
Zudem gab es das Nationalgericht Grünkohl... das Leben ist schön :-)
Grüßli :-)
Der Grünkohl
Sehr schön,
Wenn ich es richtig sehe, dann gabs zum Grünkohl auch Kochwurst und Pinkel - in der Gegend geht Grünkohl ohne Pinkel GARNICHT! Ein guter Schlachter und alles zusammen in einem großen Topf ordentlich durchgekocht, da braucht man keine Gewürze.
Grünkohl wird hier auch hin und wieder mal angeboten, aber meine norddeutschen Geschmacksnerven kommen damit überhaupt nicht zurecht. :-)
LG
Hallo Widder49 :-)
Grünkohl kochen ist eine Wissenschaft für sich. Bei uns im Ort wurde ein Restaurant mit Saal von Albanern übernommen. Sehr nette Leute. Sie wollten dann auch die üblichen Kohlfahrten ausrichten. Aber das hat nicht hingehauen, weil sie mit dem Grünkohl einfach nicht klar kamen, der schmeckte einfach nicht.
Also hinterste Provinz *lach* ? Ich bin in Aschenstedt bei Dötlingen eingeschult worden .. hab aber trotzdem etwas gelernt. Die Gegend ist schön, da gibt es nichts.
@ Treibgut, mir gehen die Trafostationen gar nicht aus dem Kopf. Ich dachte, die gibt es hier gar nicht mehr. Und dann fährst du einmal aufs Land und es wimmelt davon. *tsztsz*
Muß mal meine Augen besser aufmachen.
Grüßli :-)
Also
Ich habe beim Kohl machen nicht zugeguckt, daher weiss ich nicht, woher die Würze kam - kann aber wohl gut sein, dass sie aus den Würsten allein kommt.
In Oldenburg war ich noch nicht. Ist vermutlich auch noch ein relativ gemütliches und übersichtliches Städtchen, denke ich mal bei rd. 160.000 Einwohnern.
Kohlfahrten?? Ahlhorn? Huntlosen? Aschenstedt? Dötlingen? Nie gehört.
Die Trafostationen, toll nicht? Man sollte zumindestens diese hier gezeigten Exemplare alle unter Denkmalschutz stellen. Die Trafostationen sieht man oft nur, wenn man darauf eingenordet wurde und Problembewußtsein entwickelt hat. Es erschien übrigens kürzlich der erste Bildband über Trafostationen. Ich schreibe gelegentlich noch mal etwas darüber, muss ihn aber erst selbst beschaffen.
... entspannung und tief durchatmen ...
Stef@n
Diese 3 Tage
Dort könnte es mir auch gefallen, liegt sicher daran, dass es irgendwo in der Pampa ist, das klingt sehr gut.
Alte Trafostationen interessieren mich nun eigentlich nicht wirklich, aber das mit den vielen Vogelhäuschen, das kann echt was.
Und der Hund erst, der wär schon meins ;-).
Hat dein Brüderchen gut gemacht, dass er euch ins Auto gepackt hat und dorthin gefahren ist.
Genau
Hundefotos
Aber gut, ich verzeih es, das Pferd ist immerhin was.
Schöner Ausflug, etwas trüb allerdings.
Tja, was
Irritiert
Hallo Fjonka :-)
In den kleinen Bauernschaften gibt es sicherlich einiges zu sehen, was deine photografischen Vorlieben betrifft. Und dort ist Flachland, da lässt es sich wunderbar radeln ;-)
Grüßli :-)
Irritiert??
Trafostation
als gegelmässiger Besucher des LVR-Freilichtmuseums Lindlar möchte Dir als "Trafostation-Sammler" einen Ausflug- oder Wanderhinweis geben. Im November ist dort eine historische Trafostation in drei Teilen hintransportiert und aufgebaut worden. Es stammt ursprünglich aus Hückeswagen/Radevormwald.
Weitere Infos hier: http://bit.ly/1bFEYJo
Es sind allerdings noch Restarbeiten erforderlich bis das Gebäude ins "Landschaftsbild" eingegliedert ist und der "Baustellenkarakter" überwunden ist.
Auch sonst bietet das Freilichtmuseum Lindlar einige Sehenswürdigkeiten und interessante Ausstellungen. Wegen der örtlichen Nähe bin ich oft dort und nutze die Ruhe und die Motive die sich dort bieten für Fotos zu machen. Dabei bevorzuge ich Tage an denen keine Veranstaltungen stattfinden und die Besuchermassen wegen Traditionsveranstaltungen oder Festen wie Karneval o.ä. anderweitig unterwegs sind. Einige Motive befinden sich in meinem elektronischen Foto-Album.
Auch sonst bietet Lindlar und Umgebung gute Wander- und Erholungsmöglichkeiten.
Grüße
Stefan
Trafostation
In der Gegend von Lindlar bin ich tatsächlich sehr selten, weil dort keine Bahn (und praktisch kein Bus) hin fährt. Ich kann zwar nach Engelskirchen fahren und zu Fuß nach Lindlar gehen, aber da ich dann auch wieder nach Engelskirchen zurück muss, sind die Möglichkeiten ziemlich begrenzt. Außerdem sind 200 Höhenmeter zu bewältigen, weil Engelskirchen unten im Aggertal liegt.
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