Montag, 5. Juni 2017

Mein Drucker

... vom Typ „Canon Pixma iP 4500“ ist hinüber, gibt keinen Mux mehr von sich.

Er hat vergleichsweise lange gehalten, gekauft im November 2008. Ich vermutete, ihn erst maximal 4 Jahre zu haben, aber die Zeit vergeht immer schneller.

Das ist nun aber kein Lob für Canon, denn ich habe selten etwas gedruckt. Und wenn ich etwas drucken wollte, hat sich das Gerät vorher immer eitel und ausgiebig ein bis zwei Minuten lang selbst geputzt – ungefähr wie früher unsere Hamster. Mit dem Ergebnis, dass wohl 1/10 der Tinte auf dem Druck landeten und 9/10 zuvor verputzt wurden – mit entsprechenden Tintenkosten pro Seite.

Ich plane, diese Tintenstrahl-Techologie nun abzuschaffen.

Planen tue ich viel, an einer zeitnahen Umsetzung hapert es aber.

Im Kino – Jahrhundertfrauen und andere Filme

Hmm, für den Film „Jahrhundertfrauen“ musste ich zweimal die Kinosäle aufsuchen – innerhalb von 5 Tagen, eine echte Meisterleistung! Ich analysierte den ersten Besuch, las noch mal zwei Filmkritiken und kam zu dem Ergebnis, den Film nicht gesehen zu haben. Nachwirkungen der Fingeroperation, es war sehr heiß im Kinosaal (Weisshaus), der Film hatte deutsche Untertitel, und es wird sehr viel gesprochen – alles Faktoren, die zusammen kamen. Beim zweiten Besuch kam mir in der Tat nicht viel bekannt vor – so drei Minuten vielleicht. Niemand hat sich beschwert, allzu laut schnarchte ich wohl nicht im Kinosaal.

Mike Mills' Film Jahrhundertfrauen erzählt jedenfalls von einem Teenager, dem im kalifornischen Santa Barbara im Jahr 1979 beigebracht werden soll, ein gut erzogener Mann zu werden. Seine alleinerziehende Mutter guckt dafür die beiden Mitbewohner im Haus (alt-Hippie und Punk-Lady) und das von kleinauf ihm bekannte Mädchen aus gemeinsamen Kindertagen aus. So wird viel philosophiert über Erziehung, geredet über Sex und Rockmusik, Clubs werden besucht, Erfahrungen gemacht.

Insgesamt ein atmosphärisch sehr gelungener Film mit einer sehr überzeugenden Annette Bening als Mutter. Vergleichsweise muss ich sagen, waren meine Eltern noch mehr überfordert und verbal eher sprachlos.

Ein vollgestopfter Film, der vor Ideen nur so sprudelt, der aber geerdet wird von seinem durchweg tollen Cast und sich seine Pointen fast alle verdient“, meint critic.

In J.A. Bayona's Film Sieben Minuten nach Mitternacht nach einem Roman des amerikanischen Schriftstellers Patrick Ness geht es – ungewöhnlich für einen Fantasy-Film - überwiegend um Verlustängste und Trauerarbeit. Einem Jungen erscheint in mehreren Nächten sieben Minuten nach Mitternacht ein Baummonster, um ihn auf den nicht mehr fernen Tod seiner krebskranken, meist bettlägerigen Mutter vorzubereiten und mehrere Geschichten erzählt.

Die Kirche stürzt ein, der Friedhof bricht in den Untergrund, die alte Eibe zersplittert und gebiert das hausgroße Monster, das auf das Haus des Jungen zuschreitet – eine visuell toll umgesetzte Traumsequenz. Die Filmstory selbst ist dann aus meiner Sicht aber reichlich konventionell ohne weitere erzählerische und filmische Höhepunkte (wahrscheinlich habe ich mir mehr Phantastik erhofft).

Dennoch hat der Film ganz überwiegend positive Kritiken bekommen. „Psychologisch wunderbar aufgebaut, großartig gespielt, visuell überwältigend, bewegend, wenn nicht erschütternd, er regt zum Nachdenken an und verarbeitet das Thema Trauer und Schmerz auf eindrückliche Weise“, resümiert z.B. kultumea.

Lars Montag's Film Einsamkeit und Sex und Mitleid nach einem Roman von Helmut Krausser bezeichne ich mal als „bizarr“. Der Film springt in der Handlung – nur locker verknüpft - zwischen verschiedenen protagonistischen Gruppen hin und her, und ob es hier überhaupt „normale“ Szenen bzw. Handlungsabläufe oder Problemlösungsstrategien gibt, kann hinterfragt werden. Tendenziell wirken alle ProtagonistInnen ziemlich gestört.

Visuell wird man dadurch ganz gut unterhalten. An Seele und Story weist der Film jedoch Mängel auf.

Die faz beschreibt es so: Der Film „schiebt seine Figuren wie Schaufensterpuppen hin und her und wundert sich darüber, dass sie nicht von selbst weiterlaufen“.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

Jahrhundertfrauen: ja, vielleicht.
Sieben Minuten nach Mitternacht: tendenziell eher unwahrscheinlich.
Einsamkeit und Sex und Mitleid: tendenziell eher unwahrscheinlich.

Musikalben geprüft (13/2017)

In dieser Prüfserie ist nicht wirklich etwas dabei, was ich brauche, aber einige Alben zeigen gute Ansätze.

All Them Witches. Album: Sleeping Through The War (2017). Viertes Studio-Album einer US-amerikanischen Rock-Band, die in den Stilrichtungen Blues-, Stoner- und Hard Rock mit psychedelischem Einschlag zu Hause ist. „Ein purer, süchtig-machender Retro-Tripp durch alle Höhen und Tiefen des Psychedelic Rocks“, meint musikreviews. In der Tat kann das Album weitgehend überzeugen, nur ist mein Musikgeschmack in Hinblick auf diese stilistische Ausrichtung nicht sooo retro. SHR: 73 T – 181 T, WD: n.v.

Blutengel. Album: Leitbild (2017). Mit ihem ungefähr 16. Album setzt die deutsche, eher melodisch orientierte Gothic-Electro-Formation ihe Schaffen fort und schaffte es wieder auf Platz 4 der deutschen Charts. Viel Neues vermochte ich in dem Sound nicht zu erkennen, auf die Dauer ist er mir zu monoton oder auch zu poppig. Gelegentlich singt hier auch eine Lady. SHR: 15 T – 116 T. WD: 118/d.

Cairo. Album: Say (2016). „Melodischen Prog-Rock mit Pep und Power ..., an den Mikrophonen ein Sangespaar unterschiedlichen Geschlechts“, so beschreibt musikreviews den Stil dieses Debut-Albums der britischen Band. Mir ist der Sound tendenziell zu „kitschig-schmalzig“. SHR: 1 T, WD: n.v.

Die Nerven. Album: Out (2015). Drittes und bislang jüngstes Album einer deutschen Rock-Band, die von wiki den Genres Post-Punk, Noise-Rock und Indie-Rock zugeordnet wird. Ich sehe es mehr als „Neue Deutsche Härte“, mit schroffen Gitarren und deutschsprachigen Texten, oft Wechsel zwischen lauten und leiseren Passagen in den Songs. Angenehm anzuhören, aber mir dennoch stilistisch zu geradlinig. SHR: 19 T – 163 T. WD: 26/d.

Eden weint im Grab. Album: Na(c)htodreise (2017). Siebtes Album einer deutschen Dark-Metal-Band. Kann man anhören, aber streckenweise nervt mich der manchmal dem Black Metal entlehnte gekrächzte (männliche) Gesang. Dennoch nicht uninteressant, einige gute Songs. Deutschsprachige Texte. Anspieltipp: „Die verwaiste Wüstenstadt“. SHR: 1 T. WD: 12/d.

Forever Still. Album: Tied Down (2016). Nach einigen selbst vertriebenen EP's nun das Debut-Album einer dänischen Melodic-Metal-Band mit Lady am Micro. Songs leider nur in 3-4-Minuten-Länge und mitunter zu konventionell für meinen Geschmack. Aber sie haben zweifellos eine talentierte Sängerin. SHR: 8 T – 330 T. WD: 24/d.

Goldfrapp. Album: Silver Eye (2017). Siebtes Album eines britischen Synth-Pop-Duos. Ziemlich erfolgreich, aber nicht mein Ding. SHR: 218 T – 2.253 T. WD: 70/d.

Ida Sand. Album: Young At Heart (2015). Ungefähr viertes Album einer schwedischen Soul- und Jazz-Sängerin. Mit wenigen Ausnahmen vielleicht stilistisch doch zu bieder, zu wenig jazzig und zu wenig improvisiert wirkender gefälliger Sound. Aber Neil Young's Klassiker „Hey Hey, My My“ kann sie auch gut interpretieren. SHR: 12 T – 44 T. WD: 3/d.

John Scofield. Album: Country For Old Men (2016). Die Discographie des US-amerikanischen Jazz-Gitarristen John Scofield ist endlos und reicht bis 1977 zurück, vielleicht ist dies ungefähr das 38. Studio-Album. Instrumental, natürlich mit diversen Mitspielern, oft improvisiert wirkend, manchmal mit neu interpretierten uralten klassischen Jazz-Standards. Kann man anhören, erscheint mir aber nicht als der große Wurf. Die Neu-Auflage des Dolly-Parton- Country-Klassikers „Jolene“ in einer fast 8-minütigen Version ist allerdings toll. SHR: 44 T – 151 T. WD: 31/d.


SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song.

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige Seite vorhanden.

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

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