Eine Wanderung nahe Kölns südlicher Stadtgrenze
Am Sonntag war es ziemlich kühl und oft auch bedeckt. Aber ich wollte die alten Kühltürme von Shell bei Godorf sowieso mal photographieren, da ihre Tage gezählt sind.
„Godorf“, das ist eine ziemlich apokalyptisch wirkende Haltestelle der Straßenbahnlinie 16 nach Bonn, eingeklemmt zwischen zwei riesigen Chemiewerken. Da bin ich vorher auch noch nie ausgestiegen. Direkt an der Haltestelle liegt die Godorfer Mühle, ein düster wirkender Bau aus dem Jahr 1849, direkt daneben ein Altreifenlager.
>Godorfer Mühle<
In Godorf ist man dann schnell. Keine bevorzugte Wohnlage in Köln, man kann annehmen, dass hier überwiegend Beschäftigte der Chemieindustrie oder ihre Nachkommen leben – genau weiss ich es natürlich nicht. Es gibt auch noch einige alte Häuser dort, aber viel ist nicht zu bewundern. Die Kulisse sieht mehr nach Ruhrgebiet als nach Köln aus.
>Blick auf Godorf mit den Kühltürmen, die um 1950 erbaut wurden<
Ich querte die Autobahn und ging weiter nach Immendorf und einige ziemlich matschige Wege entlang, vorbei an großen unzugänglichen Kiesgruben.
>Blick Richtung Köln über die vernässten Ackerflächen am Rande von Immendorf<
>Blick über die Kiesseen auf Immendorf<
>Lost Place zwischen Immendorf und Meschenich<
Schön ist die westlichste, Meschenicher Kiesgrube, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
>Meschenicher Kiesgrube<
Meschenich passierte ich im Süden, lief am Alt- und am Neu Engeldorfer Hof vorbei. Auch der letztere, ein denkmalgeschützter Vierkanthof, wird für Eigentumswohnungen total saniert (und vermutlich seinen maroden Charme verlieren).
>Alt Engelsdorfer Hof<
>Neu Engelsdorfer Hof<
Danach ging es wieder über matschige Feldwege nach Fischenich.
>An dieser Bahnunterführung nahe Fischenich war mir der Weg versperrt und die Bahngleise mussten nahebei wild überquert werden.<
>Landschaft nahe Fischenich<
In Fischenich gibt es eine Haltestelle der Straßenbahn Linie 18, mit der ich zurück nach Köln fuhr.
Gut 11 km war diese Tour lang.