Im Kino
In diesen Tagen ist es gar nicht so einfach, zur normalen Kinozeit eine passable Kinokarte zu bekommen. Gestern war ich kurz vor 19 Uhr 30 am OFF Broadway und wollte eigentlich schon eine Karte für die 21-Uhr-Vorstellung von “Lichter der Vorstadt” kaufen, aber wider Erwarten gab es noch ein passables Plätzchen für die 19-Uhr-30-Vorstellung. Heute habe ich im Cinedom die Karte für die 19-Uhr-30- Vorstellung von “Departed” schon gegen 16 Uhr gekauft. Das war sicher eine weise Entscheidung.
“Lichter der Vorstadt” von Aki Kaurismäki ist ein typischer Kaurismäki-Film. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. In trostloser Hafen-Industrie- landschaft irren mehr oder weniger gescheiterte Existenzen herum und ihrem Job nach, die kaum jemanden kennen und auch mit den wenigen Bekannten kein gescheites Gespräch führen, geschweige denn Beziehungen aufbauen können. Es wird viel geraucht, Kaffee oder Wodka getrunken. Da aus Finnland ansonsten wohl eher keine Filme in die Kinos kommen, gibt es mittlerweile vermutlich schon Vorurteile über Finnland, die aus den gesehenen Kaurismäki-Filmen herrühren. Die Geschichte um den Juwelendiebstahl will ich hier gar nicht erzählen. Ihr könnt es beispielsweise bei schnitt nachlesen.
Kaurismäki-Filme sind eigentlich nicht so mein Ding, obwohl ich sie mir schon durchaus gern mal im Kino ansehe. “Tatjana” fand ich gut, diesen neuen Film hier aber eher mittelprächtig, desillusionierend und depressiv.
Martin Scorsese’s neuer Film “Departed” ist handwerklich hervorragend gemacht, packend, gewalttätig und fährt mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson in den Hauptrollen ein beachtlichen Staraufgebot auf. Vera Farmiga als Polizei- psychologin hat mir auch gut gefallen. Ein guter Film, sofern man noch der Ansicht ist, dass das Genre des amerikanischen, brutalen Polizisten-Mafia- Katz-und-Maus-Spiels überhaupt noch gute Filme hervorbringen kann und nicht mittlerweile in zahllosen Variationen schon total abgenudelt wurde.
Das ist meines Erachtens der Hauptkritikpunkt, zumal es sich sowieso um eine Remake des Films “Internal Affairs” handelt (den ich aber nicht kenne). Mehr zum Film könnt ihr beispielsweise bei filmstarts nachlesen.