Sonntag, 23. Juni 2013

Wanderung Meckenheim - Fritzdorf - Ahrweiler (Niederrheinische Bucht, Ahr-Eifel)

Gestern. Anfangs auch öfter mit Sonne, war es aber ziemlich windig und mit max. 22 Grad auch relativ kühl. Aber immerhin kein Regen.

Am letzten Donnerstag gab es ein heftiges Gewitter, das Köln aber nicht voll erwischte. Aber im Rhein-Sieg-Kreis und am Rhein gab es in einigen Orten Hochwasserschäden, weil einige kleinere Flüsse und Bäche die Wassermassen nicht aufnehmen konnten. Auf dieser Tour gab es relativ viel zu den Themen “Wasser” und “Bodenerosion” zu sehen.

Zunächst ging ich durch Meckenheim. Bereits am Rande von Meckenheim sah ich Felder, auf denen das Wasser stand.

Floated Corn Meckenheim photo 13-Maisfeld_Wasser_Meckenheim_zpsaf5e5bcc.jpg

>Gefluteter Mais bei Meckenheim<

An Burg Münchhausen vorbei, heute ein Pferdehof mit vielen Stallungen, ging ich einige Kilometer über Felder.

Castle Muenchhausen photo 20-Burg_Muenchhausen_zps47e117be.jpg

>Burg Münchhausen<

Unterwegs überprüfte ich gelegentlich die Reife von Erdbeeren. Erstaunlich, hier waren schon viele Erdbeeren rot und reif, während ich weiter südlich dann nur noch auf grüne Erdbeerfelder traf.

Bales of Straw near Adendorf photo 48-Strohquader_SE_Adendorf_zpsb56e630c.jpg

Bild in groß.

>Strohballen und -quader südöstlich von Adendorf. Sie werden hier im Wesentlichen zur Einstreu von Erdbeerfeldern genutzt. Und siehe da, es hilft auch gegen Bodenerosion und vergleichmäßigt wohl auch die Bodenfeuchte.<


At Arzdorf photo 52-Haus_Arzdorf_zpsb4e4f1f2.jpg

>In Arzdorf<

Bei Arzdorf gibt es einen namenlosen bewaldeten westlichen Ausläufer des Siebengebirgsvulkanismus. Im Wald befinden sich zwei Steinbrüche, heute tief gelegene Steinbruchseen, die aber nicht öffentlich zugänglich sind. Hier fand ich bemerkenswerterweise ein paar Steinpilze und einen großen Champion, der sich zu Hause aber als ziemlich vermadet erwies.

 photo 56i-Basaltbruch_Arzdorf_zps1977f152.jpg

>Steinbruchsee bei Arzdorf<


Steinpilz Arzdorf photo 56eDT-Steinpilz_Arzdorf_zpsef4072f8.jpg

Alternativbild.

>Steinpilz, Arzdorf<


Ich ging dann weiter über Felder, durchquerte die Dörfer Fritzdorf, Beller und Ringen.

Church Fritzdorf photo 67-Dachgaube_Kirche_Fritzdorf_zpsc228f190.jpg

Bild in groß.

>Dachgaube, Kirche von Fritzdorf<


Fritzdorfer M photo 79-Fritzdorfer_Muehle_zpsf3a60421.jpg

>Fritzdorfer Mühle. Diese ehemalige Mühle liegt auf halben Wege zwischen Fritzdorf und Beller in der Feldflur. 1842 aus Steinblöcken einer alten Burg errichtet, wurde sie bereits um 1895 wieder stillgelegt und verfiel danach zusehens. Inzwischen saniert, aber ohne Flügel, ist sie wegen umgebender Bäume nicht mehr so gut sichtbar.<

Besonders um Fritzdorf und Beller scheint es massiv geregnet zu haben. Hier sah man Bodenerosion schön wie selten, auch die Ursachen wie unzureichende Bodenbedeckung (Mais, Kohl, Erdbeeren) und falsches, nicht hangparalleles Pflügen, wodurch die Ausbildung von Erosionsrinnen gefördert wird.

Soil Erosion Fritzdorf photo 63-Bodenerosion_Fichte_Fritzdorf_zps34bf57e9.jpg

>Bodenerosion in einer Jungfichtenschonung bei Fritzdorf<


 photo 85-Bodenerosion_Erdbeerfeld_W_Beller_zps3cb6b931.jpg

>Flächenhafte und lineare Bodenerosion in einem Erdbeerfeld bei Beller. Falsche Bewirtschaftung hat hier dazu geführt, dass wahrscheinlich Tonnen fruchtbarer humoser Bodenkrume verloren gingen. Man sieht eigentlich nur noch den gelblich-braunen Lösslehmboden.<

Bei Beller wurde wurde durch Schlamm auch ein Auto zerstört und ein großer Schuppen geflutet.

Später um Altenahr gab's noch Erosionsschäden in steilen Weinbaulagen zu sehen - weniger an den Hängen selbst, aber der steinige Schutt wurde zum Teil über die Wege geschwemmt.

In Altenahr gab's eine Durchsage am Bahnhof, wonach der Zug ausfällt. Nicht so toll bei einem Stundentakt. Ich lief dann noch etwas durch die Altstadt, aß ein Malaga-Apfel- Zitronen-Eis. Deshalb war ich dann auch erst gegen 22 Uhr wieder zu Hause. Ca. 22 km war die Tour lang.

Welches Bild hat euch diesmal am meisten angesprochen?

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momoseven - Sonntag, 23. Juni 2013, 22:01

Ganz klar der Steinpilz! Hast Du viele gefunden?

Treibgut - Sonntag, 23. Juni 2013, 23:34

Steinpilz

... nein, nur 3, die eng benachbart standen. Aber sie ergaben als I-Tüpfelchen gebraten mit Zwiebeln auf dem Spargel eine ordentliche Ausbeute.
capra ibex - Montag, 24. Juni 2013, 13:07

Die Dachgaube (auch wenn sie auf einer Kirche ist).

Treibgut - Montag, 24. Juni 2013, 23:24

Dachgaube

.... hast du was gegen Kirchen? Ich finde die Dachgauben gerade da oben im Dach so gut, weil ich mir immer ausmale, was da oben - wo mutmaßlich seit Jahrzehnten niemand Zugang hatte - für dunkle Geheimnisse auf den Dachböden verborgen sein mögen. Auch diese Dachgaube gefällt mir, weil sie etwas angemodert-alt aussieht.
capra ibex - Freitag, 12. Juli 2013, 12:21

ja

ich hab was gegen die Kirche, also gegen die Institution natürlich, nicht gegen das Gebäude, naja, gegen manche Gebäude auch, obwohl die nix dafür können, dass sie so gebaut wurden, wie sie sind.
Treibgut - Freitag, 12. Juli 2013, 21:08

Dabei

.... hielt ich dich für ein Landmädchen, das auf einem Dorf zusammen mit Pferden, Lämmern, Hühnern, Katzen lebt (jedenfalls manchmal) - und sonntags brav in die Kirche geht.
capra ibex - Sonntag, 14. Juli 2013, 23:07

Tiere ja, Kirche nein.
Das mit dem Landmädchen finde ich echt nett, leider kann ich meinen Geburtsort und meine Jugend in Wien nicht rückgängig machen, aber wie du sagst, ich kann zumindest JETZT im Dorf leben.
Einen Vorteil hatte allerdings meine Jugend in Wien, ich konnte dort als nicht-getauftes Mädchen ohne Probleme aufwachsen, DAS wäre am Land (wie deine Einschätzung richtig zeigt) nicht möglich gewesen, zumindest nicht ohne Probleme.

So ganz ohne Wien geht es ja immer noch nicht, ich muß ja leider immer noch dorthin arbeiten fahren, aber wenigstens gibt´s in meiner Arbeitsstelle auch sehr viele Tiere.
Treibgut - Montag, 15. Juli 2013, 00:08

Wien

... ich werde mir weiter einbilden, Wien sei eine schöne Stadt.
capra ibex - Dienstag, 16. Juli 2013, 22:00

ist sie auch, solange ich nicht drin leben muß ;-)
kapuziner - Mittwoch, 26. Juni 2013, 22:35

Lineare Bodenerosion

... gut beobachtet.
Der Steinpilz scheint ein Fenster zu haben - oder sogar ein Gesicht... Daumen hoch!

Franka (Gast) - Donnerstag, 27. Juni 2013, 08:54

Mich hat ziemlich erschüttert, über das falsche Pflügen zu lesen. Es hat ja weit reichende Folgen - wie man an den Fotos sieht und wie du auch schreibst. Wie ist es nur möglich, dass uralte, für richtig befundene Kenntnisse in vielen Bereichen verloren gehen. Wir haben uns darüber schon öfters unterhalten ...

Treibgut - Donnerstag, 27. Juni 2013, 23:01

Pflügen

Ich glaube nicht unbedingt, dass das Wissen verloren gegangen ist. Es ist vielleicht nur eine Mischung aus Bequemlichkeit (wer sitzt schon gern auf einem schrägen Traktor-Stuhl?), Unglauben (dass es so stark regnen kann) und Kostenersparnis. Auf diesem Feld fehlt z.B. auch die Stroheinstreu, die man bei vielen anderen Erdbeerfeldern sieht - sie hätte auch die Erosion etwas gemindert.
Frau Fröhlich (Gast) - Montag, 1. Juli 2013, 15:42

Ja, in der Tat kam viel Nass vom Himmel an besagtem Unwettertag. In Bonn war es deutlich schlimmer als in Köln.

Dass das Feld dort immer noch unter Wasser stand, spricht Bände.

Angesprochen haben mich mal wieder alle Bilder ... am meisten die gestapelten Heuballen :-)

LG Frauke

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