Samstag, 4. März 2017

Im Kino – The Girl With All The Gifts und andere Filme

In Colm McCarthy's apokalyptischen Zombie-Film The Girl With All The Gifts werden gewisse Erinnerungen wach an andere Filme wie Marc Forster's „World War Z“ (wo die Zombies die letzten Bastionen überrennen) und Francis Lawrence „I Am Legend“ (wo die aufgegebenen Städte langsam wieder zuwachsen) oder auch an Bücher wie Justin Cronin's „Der Übergang“ (wo einige wenige Überlebende die Welt nach anderen Überlebenden absuchen).

Ein Mädchen steht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist – wie die anderen Kinder - infiziert und gefährlich, wenn sie Blut riecht. Die Menschen auf der Militärstation können sich mit einem Spray vor ihrem Blutgeruch schützen, haben im Übrigen aber nur Umgang mit den Kindern, wenn diese an einen Rollstuhl gefesselt sind.

Doch die Militärstation wird bald überrannt und einige wenige Personen können mit einem Militärlaster fliehen. Das Mädchen gehört dazu, weil die Lehrerin sie schützt. Sie fahren nach London, das anders als die Stadt in „I Am Legend“ zwar auch langsam zuwächst, aber voller herumstehender Zombies ist, die nur aus der Lethargie erwachen, wenn sie Blut riechen. Schlechte Zeiten für Hasen, Hunde, Katzen.

Das Mädchen wird von seinen Fesseln befreit, denn sie wird als Kundschafterin und Helferin gebraucht. Sie hilft … zunächst, doch sie weiss, dass sie anders ist als die letzten Menschen.

Der Film ist toll, aber nix für Zartbesaitete. "So muss ein Genre-Film aussehen: spannend, schnell, furchteinflößend und, das vor allem, intelligent," ist bei kritiken.de nachzulesen.

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Um den holländischen Rergisseur Paul Verhoeven ist in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden. In seinen Filmen sind meist Sex und/oder Gewalt ein Thema, weshalb es vermutlich keinen Film von ihm hierzulande gibt, der nicht mindestens mit FSK16 ausgezeichnet wurde. Sein neuer Film Elle passt jedenfalls ins Muster, ist es doch ein Sado-Maso-Thriller, da die gut situierte Firmenchefin und Protagonistin der Geschichte (Isabelle Huppert) erst brutal vergewaltigt wird und dann weitere Misshandlungen durch denselben, in der Nachbarschaft wohnenden Täter provoziert.

Was auch immer man davon halten mag, der Film ist jedenfalls ziemlich gut gemacht und zeigt auch Einiges aus dem Gesellschafts- und Firmenleben der Protagonistin, die eine Firma für brutale Computerspiele leitet und nebenbei ihre beste Freundin (Anne Consigny) mit deren Mann betrügt.

Wir müssen uns damit abfinden, dass sich ihre Sexualität mit herkömmlichen moralischen Kriterien nicht greifen lässt. Auf eine Therapiestunde sollte man lieber in einem anderen Film hoffen“, meint critic.

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Marie Kreutzer's Film Was hat uns bloß so ruiniert erzählt von drei befreundeten jungen Pärchen in Wien, die zwar weitgehend überzeugt ein Kind in die Welt setzen, aber schon während der Schwangerschaft oder danach diverse Selbstfindungskrisen und Partnerschaftskonflikte durchmachen. Man kann auch sagen, sie machen sich die Luxusproblemchen selbst, wobei es meist nur um unterschiedliche Meinungen, etwa zu Erziehungsfragen, geht.

Der Geschichte fehlt es aus meiner Sicht an Überzeugungskraft und an einem roten Faden, wobei vielleicht sogar realistische Szenarien gezeigt werden.

Elternschaft ist keine Krankheit, aber sie verändert Körper, Geist und Psyche“, kostatiert epd-film.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

The Girl With All The Gifts: ja, wahrscheinlich.
Elle: ja, vielleicht.
Was hat uns bloß so ruiniert: tendenziell eher unwahrscheinlich.

Freitag, 3. März 2017

Musikalben geprüft (7/2017)

In dieser Prüfserie war nichts dabei, was ich momentan kaufen wollte.

Nicole Sabouné. Album: Miman (2015). Zweites Album einer stilistisch im düster-sentimental-epischen Gothic- und Dark Wave-Sound angesiedelten schwedischen Sängerin. Besonders die beiden 7-Minüter am Ende des Albums kann man gut mal anhören, darunter ein Cover des Madonna-Songs „Frozen“. SHR: 47 – 226 T. WD: n.v.

Purson. Album: Desire's Magic Theatre (2016). Zweites Album einer britischen Rockband mit Lady am Micro, die stilistisch dem Psychedelic-, Art- und Stoner Rock zugeordnet wird. Kann schon mal kafka- und hippiesk werden, aber ich warte noch auf ein Album, das mir wirklich gefällt. SHR: 15 – 78 T. WD: 5/d.

SubRosa. Alben: More Constant Than The Gods (2013), For This We Fought The Battle Of Ages (2016). Drittes und viertes Album einer amerikanischen Doom-Metal-Band mit mehreren Ladies am Micro. Die Songs bewegen sich meist jenseits der 10-Minuten-Marke. Der Sound kann mal melancholisch in den sanfteren Passagen sein, mal episch, oft aber auch sehr sperrig und – auf der neueren Scheibe – auch aggressiv-destruktiv mit Growl-Gesang. Erinnert mich passagenweise an „Neurosis“ oder die „Swans“. Oft anstrengend, sollte man die Band aber vielleicht doch „im Auge“ behalten. SHR: 21 – 121 T, 17 – 65 T. WD: 3/d.

Tarja. Album: The Shadow Self (2016). Die finnische Lady ist mit ihrem - in meinen Ohren - pompös-kitschigen Metal in Deutschland immer noch erfolgreich und schaffte es mit ihrem vierten Solo-Album immerhin auf Platz 7 der Charts. Anstrengend. SHR: 64 – 282 T. WD: 281/d.

Van Der Graaf Generator. Album: Do Not Disturb (2016). Seit Beendigung ihrer 28-jährigen Pause in 2005 hat die britische Band nunmehr schon wieder 5 Studio-Alben herausgebracht. Der Sound ist immer noch oft relativ vertrackt, wenn auch die Songs vielleicht kürzer geworden sind und sich heute überwiegend an der 6-7-Minuten-Marke bewegen. Das neue Album ist nicht schlecht, aber haben muss ich es nicht. Anspieltipp: „Room 1210“. SHR: 2 – 8 T. WD: 45/d.

Wovenhand. Album: Star Treatment (2016). Eine meiner Lieblingsbands der 2000er-Jahre, die in letzter Zeit allerdings bei mir wegen zunehmender Metal-Anteile in Ungnade gefallen ist. Ihr nunmehr bereits zwölftes Album kann vor allem mit dem 8-Minüter „All Your Waves“ punkten, bleibt ansonsten aber durchschnittlich. SHR: 20 – 71 T. WD: 14/d.

The XX. Album: I See You (2017). Drittes Album einer britischen Indie-Pop-Band mit Lady-/Man-Wechselgesang. Das ist anscheinend der Sound von heute. Das Album hat es in allen bedeutenden westlichen Ländern auf Platz 1 oder 2 der Charts geschafft. Wie es sich für eine Pop-Band gehört gibt es nur softige Songs in 3-4-Minuten-Länge. Hmm, es gab schon schlimmere Pop-Bands, dieser Sound hier ist immerhin sehr minimalistisch. SHR: 4.216 – 41.939 T. WD: 656/d.


SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song.

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige Seite vorhanden.

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

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