Mittwoch, 25. Januar 2017

Im Kino – Die Blumen von gestern und andere Filme

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Chris Kraus' Film Die Blumen von gestern erzählt von einem deutschen Holocaust-Forscher (Lars Eidinger), der – auch aufgrund der eigenen Täter-Familien-Historie - psychische Probleme hat, in einem Kongress-Gremium sitzt und in seiner aufbrausenden Art überall aneckt. Als ihm eine Praktikantin (Adèle Haenel) mit Opfer-Familien-Historie zugeteilt wird, spitzen sich die Probleme zu, zumal eine zwischenmenschliche Beziehung entsteht, aber beide noch andere sexuelle Beziehungen pflegen.

Die Hauptprotagonisten im Film überzeugen schauspielerisch einigermaßen, die Inszenierung hat zumindest in der ersten Hälfte des Films viel Witz und gelungene Szenen, auch wenn sie irgendwie „typisch deutsch“ wirkt. Die erzählerische Kraft verblaßt jedoch im letzten, überhastet zu Ende gebrachten Drittel.

Die Qualität von „Die Blumen von gestern“ ist, dass der Film ein scheinbar gründlich durchdekliniertes Thema auf erfrischende Weise neu betrachtet, indem er es strikt persönlich behandelt und in seinen neurotischen Figuren die verstörenden Facetten in all ihrer Ambivalenz zum Klingen bringt“, meint der general-anzeiger-bonn. Aber es gab auch schlechte Kritiken.

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Davy Chou's Film Diamond Island spielt weitgehend in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, was diesen Film schon mal zu etwas Besonderem macht. Erzählt wird von jungen Männern und Frauen und was sie dort so treiben, wobei ein „Junge“ im Mittelpunkt steht, der vom Dorf in diese Stadt zieht und dort auf einer riesigen Baustelle auf der Flussinsel Diamond Island arbeitet. Er trifft auch seinen Bruder, der schon vor Jahren das Dorf verlassen und sich nie wieder gemeldet hat.

Abends ziehen sie manchmal durch angesagte Locations, denn der Bruder hat ein Moped und offensichtlich auch mehr Geld. Kontakte zu scheuen Mädchen, die aber gern auf einem Moped mitfahren, versuchen sie auch einzufädeln.

Es hat selten zuvor einen so authentischen Film über die Menschen in Kambodscha gegeben“, meint blank-passau. Gut möglich, aber der Geschichte selbst fehlt es dennoch an „erzählerischer Substanz“. Ein interessanter Film ist dennoch.

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Xavier Dolan's Film Einfach das Ende der Welt ist mehr etwas für eingefleischte Cineasten, als dass diesen Film die große Masse interessieren könnte. Es geht um einen jungen Mann, der früh die Familie verlassen hat und sich nach 12 Jahren erstmals wieder blicken lässt. Es geht um Blicke, Gesten, Emotionen und Streit in diesem Film, eine Geschichte hingegen wird nicht erzählt. Wer denkt, irgendetwas Erhellendes über die Hintergründe der langen Abwesenheit zu erfahren, wird enttäuscht. Ob der junge Mann nun im Kreis der Familie sitzt oder Einzelgespräche führt, kein Gespräch führt diesbezüglich zu einem Ziel. Und nach einigen Stunden haut er wieder ab.

Das ist alles sicher so gewollt vom Regisseur, nichtsdestotrotz ist nicht nur mir - trotz emotionalen Tiefgangs - unklar, weshalb der Film so manch' sehr gute Kritik bekommen hat.

Sprache, erzählt dieser Film, kann eine große Vergeblichkeit sein, Kommunikation eine Endlosschleife, eine einzige Qual“, meint der tagesspiegel.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

Die Blumen von gestern: ist nicht gänzlich auszuschliessen.
Diamond Island: tendenziell eher unwahrscheinlich.
Einfach das Ende der Welt: tendenziell eher unwahrscheinlich.

Gefangen in Köln 2.0

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Kommunikation

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