Mittwoch, 24. September 2014

Im Kino – Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit und andere Filme

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Uberto Pasolini's Film Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit spielt in London. Im Mittelpunkt steht ein kleiner eigenbrötlerischer Beamter, der städtische Begräbnisse für Leute inszeniert, die ohne Hinterbliebene verstorben sind. Er ist bei der Einäscherung dann meist der einzige Gast, sucht vorher in den Habseligkeiten der Menschen herum, um Hinterbliebene oder Freunde zu finden und um eine Grabrede schreiben zu können, die der Pastor dann vorliest.

Seine Beerdigung wird dann später genauso enden. Mit viel Liebe zum Detail und sehr melancholisch ist diese Geschichte erzählt und hat ein ergreifendes Ende. „Ein entschleunigter Film, mit exzentrischen Szenen und britischem Humor“, meint artechock.

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Anton Corbijn's Agenten-Thriller A Most Wanted Man spielt überwiegend in Hamburg und handelt von verdeckten Operationen des deutschen und amerikanischen Geheimdienstes, die zum Ziel haben, islamische Terroristen und deren Geldgeber zu enttarnen und auszuschalten. Ein aus Russland eingereister Islamist, der von einer deutschen Anwältin geschützt wird, steht dabei im Fadenkreuz der Ermittlungen. Die Geheimdienste kooperieren zeitweise, verfolgen jedoch keineswegs unbedingt die gleichen Ziele und arbeiten mit unlauteren Mitteln.

Dieser ruhige (es fällt kein Schuss), aber gleichwohl spannende und routiniert gemachte Agenten-Thriller mit Philip Seymour Hoffman in seiner letzten Hauptrolle, in dem es mehr um Strategie und Taktik geht, läßt Hamburg in einem anderen Licht erscheinen. Und die Geheimdienste hinterlassen einen sehr zwefelhaften Eindruck.

Ein ziemlich guter Film, in dem auch noch andere SchauspielerInnen wie Nina Hoss oder Willem Dafoe überzeugen. „Die Grenzen zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht verschwinden und verschwimmen zusehends ineinander“, meint press-play.

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Christian Petzold's Nachkriegsdrama Phoenix erzählt von einer jüdischen Frau, die schwer verletzt und im Gesicht entstellt das Konzentrationslager überlebt hat, nach West-Berlin kommt, sich der plastischen Chirurgie anvertraut und danach ihren deutschen Mann sucht, während ihre Freundin und Betreuerin sie zur Ausreise nach Israel zu überreden sucht. Sie findet ihren Mann in einem Revue-Nachtclub, doch der erkennt sie nicht.

Er sieht aber eine Ähnlichkeit, die ihn dazu verführt, diese Frau als seine Frau auszugeben, um an das Vermögen der jüdischen Sippschaft zu kommen und so schult er sie, die Gewohnheiten seiner Frau anzunehmen. Sie spielt mit.

Bei aller Liebe zum Regisseur, dessen vorangegangener Film „Barbara“ (2012) Spitze war, und zu seiner Muse Nina Hoss, diese neue Geschichte ist unglaubwürdig und kann insoweit auch nicht überzeugend verfilmt werden. Manchmal erinnern mich seine Filme mit ihren spröden Charakteren und Settings allerdings an Rainer Werner Fassbinders Nachkriegsdramen – und das ist ja kein schlechtes Omen. Und Nina Hoss kann auch auf „häßlich“ machen, im Agenten-Thriller wirkt sie deutlich attraktiver auf mich.

Basierend auf einem etwas konstruierten Szenario ist Phoenix ein spannendes, später auch bewegendes Drama über die Frage nach der eigenen Identität“, meint hingegen film-rezensionen.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit: ja, wahrscheinlich.
A Most Wanted Man: ja, vielleicht.
Phoenix: das ist eher unwahrscheinlich.

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