Sonntag, 10. März 2013

DVD – Rotes Kornfeld und andere Filme

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Jack Arnold ist ein früher Vertreter des phantastischen Films. Die unglaubliche Geschichte des Mr. C (1957) gilt Einigen als sein bester Film. Sie erzählt, wie der Protagonist auf dem Meer in eine geheimnisvolle Wolke gerät und nach einigen Monaten unaufhaltsam zu schrumpfen beginnt. Auch als er eine Liliputanerin kennen lernt, endet der Prozess nicht. Schließlich lebt er bei seiner Frau im Haus in einem eigenen Puppenhaus. Doch die Hauskatze ist eine Gefahr für ihn.

Eines Tages stürzt er In Folge einer Auseinandersetzung mit der Katze in eine Kiste in den Keller und wird nicht mehr von seiner Frau gefunden. Der Überlebenskampf beginnt, während er immer weiter schrumpft. Bewaffnet mit einem “Schwert” (Stecknadel) und “Seilen” (Bindfaden) nimmt er den Kampf mit einer Spinne auf und siegt. Schließlich ist er so klein, dass er durch das vergitterte Kellerfenster in die Freiheit entkommen kann.

Verfilmt nach einem Roman von Richard Matheson, der auch den berühmten Vampirroman “Ich bin Legende” (1954) schrieb, kann der Film – obgleich typisch im 1950er- Jahre-Habitus aufwartend - erzählerisch und tricktechnisch überzeugen. Mehr könnt ihr z.B. bei tierhorror nachlesen.

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Robert van Ackeren's Film Die flambierte Frau (1983) handelt von einer vom Ehemann gelangweilten Frau (Gudrun Landgrebe), die ihn dann verläßt, als Callgirl in einer Art Bar arbeitet, einen Callboy kennen lernt und mit diesem dann in einer gemeinsamen Wohnung Kunden empfängt. Sie spezialisiert sich auf eine Sado-Rolle als dominante Frau, doch ihr Liebhaber kommt damit nicht klar. Heutzutage kann mich der Film irgendwie nicht mehr begeistern, weil er mir zu konstruiert wirkt, früher fand ich ihn allerdings besser.

Die Protagonistin “beherrscht ihr Handwerk mit der spröden Selbstverständlichkeit einer Chefsekretärin”, war 1983 in der zeit zu lesen.

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Zhang Yimou's Film Rotes Kornfeld (1987) nach einem Roman von Mo Yan war sein Regiedebut, mit dem er direkt den Goldenen Bären gewann. Beide – und auch seine hier noch sehr junge Muse Gong Li - wurden hierdurch bekannt. Lobenswert, dass Arthaus den Film neu auf DVD herausgebracht hat, zumal ich ihn bisher noch nicht kannte.

Der Film spielt in den 1920er und -30er Jahren irgendwo in einer abgelegenen chinesischen Provinz.

Eine junge Frau (Gong Li) wird mit einem alten, Pfeife rauchenden Mann verheiratet, der jedoch wenige Tage nach der Heirat ermordet wird. Sie erbt die Schnapsfabrik, führt gemeinschaftlich mit den Arbeitern die Fabrik weiter, heiratet. Doch dann fallen die Chinesen ein, errichten ihr grausames Regime. Bei einem aus Rache geplanten Überfall auf einen chinesischen Militärlaster kommen fast alle um.

Archaisch wirkende Bilder aus längst vergangenen Zeiten zeigt uns Yimou hier, viel ist in rot getaucht, auch der Schnaps ist rot. Eine Würdigung des beeindruckenden Films findet sich beim spiegel.

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Zhang Yimou's Film Leben! (1993) sah ich nunmehr hingegen schon zum dritten Mal. Dieser Film schliesst zeitlich an “Rotes Kornfeld” an, spielt von den 1940er bis in die 1970er Jahre in China und erzählt eine tragische Familiengeschichte. Er beginnt damit, dass der spielsüchtige Protagonist das Elternhaus verspielt, in dem auch seine eigene Kleinfamilie lebt. Fortan muss sich die Familie so durchschlagen.

Die Frau (Gong Li) wird Wasserträgerin, der Mann versucht es zunächst als Schattenpuppenspieler.

Ein ruhiges Leben wollen sie führen, doch die politischen Umwälzungen vom Bürgerkrieg über den Großen Sprung zur Kulturrevolution verhindern das angestrebte familiäre Glück nachhaltig. Erst wird der Mann zum Kriegsdienst gepresst, später sein Beruf als reaktionär verboten, noch später sterben die beiden Kinder infolge Unfall und katastrophaler politisch bedingter medizinischer Fehlentwicklungen.

Ein beeindruckender Film, der auch die Goldene Palme in Cannes gewann! “Zhang Yimou ist mit diesem Film wirklich eines seiner besten und kritischsten Werke gelungen”, meint adulto.

Speziell in den 1990er Jahren inszenierte Zhang Yimou noch andere gute Filme wie vermutlich “Rote Laterne” (kenne ich aber nicht), “Die Geschichte der Qiu Yu” (auf DVD leider seit geraumer Zeit vergriffen), “Keiner weniger” und “Heimweg”, doch später nach einigen pompösen mythisch-historischen Schinken verblasste sein Ruhm hierzulande zusehens. Die letzten seiner Filme schafften es hier weder ins Kino noch auf DVD.

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Ti West's Gruselfilm The Innkeepers – Hotel des Schreckens (2011) erfindet das Genre des “Haunted-House-Films” nicht neu. Gleichwohl kann man dem Regisseur Talent in der Schaffung einer unheimlichen Atmosphäre attestieren, was in diesem Film viel mit der Kameraführung und dem akustischen Soundtrack zu tun hat. Inhaltlich halten zwei junge Leute die Stellung in einem großen Hotel, dass kurz vor der endgültigen Schließung steht. Nur 2, 3 Gäste sind noch da.

Des nachts vergnügen sich die Beiden mit Gespenstersuche, haben auch Recorder und Mikrophon dabei, um Geräusche im Keller, auf Fluren und in den Zimmern aufzunehmen. Sie werden fündig!

Neben der Atmosphäre punktet der Film vor allem durch seine beiden Hauptdarsteller, die Charakter zeigen und auf die - für Filme dieses Genres eher ungewöhnlich – einige nette Dialoge zugeschnitten sind. Nur das Finale des Films kommt leider nicht besonders innovativ daher.

The Innkeepers ist ein Film mit Herz, mit Seele, von kompetenter und genreaffiner Hand inszeniert und der beste Horrorfilm seit einer halben Ewigkeit”, meint diedreimuscheln etwas zu euphorisch.

Die für den Film völlig überzogene, aber möglicherweise werbungstaktisch gewollte FSK-18-Auszeichnung soll allein durch diverse Zusatzmaterialien auf der DVD verursacht sein.

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