Cream - Zeitgeschichte
2 Alben der britischen Band Cream zu kaufen, die ursprünglich 1966/67 erschienen, ist sicher etwas ungewöhnlich – aber die Doppel-CD “Disraeli Gears/Fresh Cream” kostete schliesslich auch nur 4,99 € bei Saturn – und ich hatte kürzlich gerade mal Lust, sie zu hören.
>Cream live 1968 mit “Sunshine of your Life”, hochgeladen von theeshrimpking<
1968 löste sich Cream bereits wieder auf, lange bevor ich überhaupt begann, mich für Musik zu interessieren. Aber irgendwann um die Mitte der 1970er Jahre habe ich sie dann im Radio entdeckt.
Genau genommen, erinnere ich mich gar nicht an die Anfänge meines Interesses für Musik. Ich habe die Schule in starkem Verdacht, mehr als meine Eltern, in deren Plattensammlung sich keine einzige interessante Platte befand.
Jedenfalls hatten mein Bruder und ich irgendwann den alten Monoplattenspieler vom Vater bekommen und kauften die ersten Hitparaden-Singles. Das muss 1972, vielleicht auch erst 1973 gewesen sein. Schnell bekamen wir dann Kassetten- und Radiorecorder, um Musik im Radio mitzuschneiden.
In diesem Zusammenhang ist dann auch anzunehmen, dass ich Cream auf Band aufnahm, aber es dürfte kaum vor 1974 gewesen sein. Einige Titel von Cream wie „Sunshine of my Love“ oder „Spoonful“ fand ich jedenfalls damals schon gut.
1974 war meine musikalische Orientierungsphase abgeschlossen, da kaufte ich dann meine ersten Langspielplatten. Die längst aufgelösten Cream mit ihrem stark Blues-orientierten Rock waren nicht dabei, und sie hatten auch stilistisch keinen so großen Einfluss auf meinen Geschmack, denn damals tendierte ich dann schon mehr in Richtung Hard-, Space-, Prog- und Krautrock.
Die beiden Cream-Alben kann man immer noch ganz gut hören, sie sind aber nur aus historischer Sicht vielleicht etwas Besonderes. Cream waren bekannt dafür, manche ihrer Stücke live stark improvisierend bis auf mitunter über 20 min auszudehnen – davon merkt man auf diesen regulären Alben nichts. Deshalb würde ich doch eher „Wheels of Fire“ (1968) (oder ein anderes Live-Album) empfehlen. Dieses Doppelalbum, das ich erst Jahre später kaufte, ist entstehungsgeschichtlich mein ältestes Album gewesen - das macht Cream eben doch bedeutend für mich, auch wenn ich ihrem Musikstil nicht weiter gefolgt bin.
Selten, aber ab und zu, kam es vor, dass Cream auch später noch einmal live spielten, beispielsweise 2005 in der Royal Albert Hall, wo sie auch 1968 ihr letztes Konzert gaben, siehe dieses Video.