Wieder Filme geguckt (DVD 29/08)
Alle 3 Filme, die ich mir zuletzt angesehen habe und im Folgenden näher beschreibe, fand ich schon damals im Kino gut. Daran hat sich auch nichts geändert.
Jean Becker's sentimentaler und nostalgischer, damals für zahlreiche Césars nominierter Film “Ein Sommer auf dem Lande” (1999) gefiel mir jetzt vielleicht noch besser als damals schon im Kino (vermutlich, weil ich mehr in der Natur war). Der Film, als Kindheitserinnerungen gemütlich erzählt, handelt vom einfachen Leben auf dem Lande in den 1930er Jahren in Süd-Frankreich. Im Mittelpunkt steht ein Typ, der zufällig in einer Holzhütte an einem sumpfigen See hängen bleibt, als deren Besitzer dort stirbt. Er lernt den trinkenden, aber liebenswerten Typen von nebenan kennen, der mit seiner Familie auch am See wohnt.
Sie leben von Gelegenheitsarbeiten und Verkäufen von Naturgütern, fischen, sammeln Schnecken, Frösche oder Maiglöckchen, die sie auf dem Markt der örtlichen Kleinstadt verkaufen, lernen irgendwann auch den örtlichen Fabrikbesitzer kennen, der auch mal am See wohnte und sich zu ihnen hingezogen fühlt.
Der Film, in dem Jacques Villeret, Jacques Gamblin, Michel Serrault und André Dussollier ein hervorragendes schauspielerisches Ensemble bilden, handelt zweifellos auch vom Freisein und vom verlorenen Paradies. Mehr zum Film könnt ihr z.B. bei wikipedia nachlesen.
Franco Zeffirelli's Film “Tee mit Mussolini” (1999) beginnt ebenfalls in den 1930er Jahren, aber in Italien, überwiegend in Florenz und San Gimignano. Im Mittelpunkt des Films stehen selbstbewusste, überwiegend ältere und wohlhabende englische Damen, die Florenz zur zweiten Heimat auserkoren haben. Die Wirklichkeit nicht wahr haben wollend, geraten sie zunehmend in den Strudel der politischen Ereignisse in Folge der Machtergreifung Mussolinis.
Die Damen werden schliesslich in San Gimignano festgesetzt, retten dort dennoch eine reiche jüdische Amerikanerin (Cher) vor dem KZ und die Türme der Stadt vor der Sprengung - obwohl ihnen ansonsten meist ihre eigenen Rituale, etwa die Einhaltung der Teatime, wichtiger ist.
Ein schöner, dialoglastiger Film ist das, der insbesondere auf Grund seiner hochkarätigen Besetzung U.a. noch Joan Plowright, Maggie Smith) sehenswert ist und trotz zunehmender politischer Unsicherheit im Lande noch italienische Gemütlichkeit ausstrahlt. Mehr über den Film könnt ihr z.B. bei kino-zeit nachlesen.
Mike Barker's unaufgeregten, aber ansprechend und geschickt gemachten Thriller “Best Laid Plans” (1999) spielt in einer kalifornischen Kleinstadt, handelt von “Freunden”, die aus unterschiedlichen Gründen an das große Geld herankommen wollen und sich gegenseitig in einem undurchsichtigen Komplott erpressen. Es ist eine raffiniert inszenierte Geschichte mit psychologischen Tiefgang, in der anfangs falsche Fährten gelegt werden und sich erst in Rückblenden der wahre Ablauf der Geschehnisse offenbart. Besonders beeindruckend: die junge Reese Witherspoon. Über diesen Film könnt ihr mehr z.B. bei artechock nachlesen.