Im Kino (26/08)
Der amerikanischer Horrorfilm “Mirrors” des Franzosen Alexandre Aja konnte mit einem beachtlichen Budget aufwarten und ist ziemlich gruselig. Hier nimmt ein Ex-Polizist mitten in New York einen Job als Nachtwächter in einer Kaufhausruine an, die mit ihrem teilweise noch erhaltenen Interieur wie eine Mischung aus Kirche und Museum wirkt. Hinter den großen noch heilen Spiegeln im Kaufhaus lauert ein Dämon, der seinen Einfluss auf den Nachtwächter und dessen Familie auszuweiten trachtet.
Um die Familie zu retten, forscht der Protagonist in alten Unterlagen und deckt eine gruselige Geschichte auf. Mit einer alten Nonne kehrt er zurück ins Kaufhaus und es kommt zum letzten, etwas an den “Exorzisten” gemahnenden Kampf gegen das Böse.
Das Motiv von Spiegeln, die ein Eigenleben führen und Dinge zeigen, die sie nicht zeigen sollten oder Jemanden gar in sich hineinziehen, ist alt und kommt aus der Phantastischen Literatur - das fand ich schon immer ziemlich unheimlich. Der Film wartet mit einer streckenweise düsterer Szenerie (im Kaufhaus), unheimlichen visuellen Effekten, echten Schockeffekten, Splatterszenen, unheimlichen Geräuschen und einer nicht schlechten Geschichte auf. Sehr wirkungsvoll, ziemlich gut (und ich überlege jetzt, ob ich nicht meine Spiegel vorerst besser zuhängen soll). Mehr zum Film könnt ihr z.B. bei filmstarts nachlesen.
Max Färberböck erzählt in seinem Kinofilm “Anonyma - Eine Frau in Berlin” aus den letzten Kriegstagen in Berlin 1945 und vom Schicksal der Frauen, die der russischen Armee ausgeliefert waren, sich aber teilweise - pragmatisch und überlebenswichtig - zu helfen wussten. Dieser Film hat zwar eine mir immer noch gefallende ausdrucksstarke Hauptdarstellerin (Nina Hoss), weiss nach meinem Eindruck aber letztlich dennoch nicht voll zu überzeugen, da er dramaturgische Schwächen hat und auch irgendwie nicht zu berühren weiss.
Ansonsten fand ich den Film thematisch ausgewogen und inhaltlich relativ überzeugend - man kann sich ungefähr vorstellen, wie es seinerzeit in Ostberlin zuging. Ich finde aber, mit “Aimee und Jaguar” hat Max Färberböck vor 10 Jahren einen deutlich besseren Film gedreht. Mehr zu Anonyma könnt ihr z.B. bei filmstarts nachlesen.