Erftwanderung im südlichen Stadtgebiet von Neuss
Wenn man von Köln aus mit der S-Bahn in norwestliche Richtung rausfährt, kommt man erst ins Stadtgebiet von Dormagen und dann in jenes von Neuss. Hier fliesst die Erft ihrer Mündung in den Rhein entgegen. Die Gegend ist ziemlich zersiedelt - mal sind es 200 m bis zum nächsten Ort, mal 1 km, den man dann über Felder gehen kann. Hier und da gibt's einige alte Gutshöfe oder Schlösser zu sehen, besonders nahe der Erft auch sehenswerte Wassermühlen.
Ich fuhr nach Norf. Auch hier gibt es am Ortsrand einige interessante Bauwerke.
>Gut Vellbrüggen am Nordrand von Norf - heute mit Eigentumswohnungen und kleinen Firmen bestückt<
>Wegekreuz zwischen Linden am Gut Vellbrüggen<
>Korfer Hof in Norf<
Von Norf aus ging ich ein paar 100 Meter am Hummelsbach lang und passierte den ca. 200 m breiten Streifen zwischen Weckhoven und Hoister, ging dann über einige größere Felder auf denen Grünfutter und Zuckerrüben geerntet wurden. Riesige Maschinen waren unterwegs, lange Zuckerrüben-Halden waren entlang des Weges aufgetürmt.
>Zuckerrübenhalde südwestlich von Weckhoven<
>Blick auf Gut Neuhöfgen westlich von Weckhoven<
Vorbei an Gut Neuhöfgen, das als Reithof eine neue Einkommensquelle fand, kam ich nach Haus Eppinghoven an der Erft, eine beachtliche, fast schlossähnliche, aber nicht zugängliche Anlage, die früher mal ein Kloster war.
>Das wuchtige Gebäude der Wassermühle von Haus Eppinghoven, Erft<
Abtei- und Wirtschaftsgebäude sowie die wuchtigen Gebäude der Wassermühle sind erhalten - mehr zur Geschichte könnt ihr hier nachlesen.
>Haus Eppinghoven an der Erft, westlich von Weckhoven<
Bei erft.nrw könnt ihr nachlesen, dass das Erftgebiet zu den ganz alten Wassermühlenlandschaften Deutschlands gehört und die Eppinghovener Wassermühle bereits 1218 ihre erste Erwähnung fand. An diesen Mühlen gibt es alte Stauwehre als erhaltenswerte Relikte der Technikgeschichte zu sehen.
>Die Erft nahe der Erprather Mühle<
Nur 1 km weiter entlang der Erft kommt man zur Erprather Mühle, eine Großmühle, die noch heute in Betrieb ist und das Brata-Paniermehl herstellt.
>Alter Gebäudekomplex der Erprather Mühle am nordwestlichen Rand von Weckhoven<
Auch an der Erprather Mühle gibt's Erft-Stauwerke zu sehen. Die Mühle ist interessantes Gebäude-Ensemble mit alten und neuen Gebäuden und anscheinend auch für Fledermäuse interessant (seht hier).
Ich ging weiter einen schönen Pfad die Erft entlang.
>Die Erft zwischen Erprather Mühle und Schloss Reuschenberg<
Nach einem Kilometer kommt man dann zum kaum einsehbaren Schloss Reuschenberg und zum benachbarten Gut Selikum, das heute in eine Eigentumswohnanlage umgebaut ist. Ein weiteren Kilometer läuft man zur Gnadenthaler Mühle - auch hier gibt es ein Stauwehr.
Weiter zur 2-3 km entfernten Erft-Mündung habe ich es dann aber nicht mehr geschafft , da es nun ja schon gegen 17 Uhr dunkel wird. Durch die Retortensiedlung “Erfttal” ging ich zurück zum Bahnhof in Norf.