Pilze im Kottenforst
Also, auch die zweite Mahlzeit war verdaulich, weshalb ich jetzt mal von meiner Pilzsuche am Sonntag berichten kann. Ich merke auch hier am Weblog, dass wieder Pilze aus dem Boden geschossen sind, denn die Wochenstatistik der häufigsten Suchbegriffe zeigt auf Platz 1 den Steinpilz und auf Platz 3 den Gallenröhrling (mit dem es unerfreuliche Verwechslungen geben kann) - ein Zeichen dafür, dass die Leute wieder Pilze im Wald gesehen haben.
>Ziegenlippe - vermutet (und gegessen)<
Sonntag. Ich fuhr mit dem Zug zum Bahnhof Kottenforst. Außer ein paar Häusern und dem Bahnhof mit seinem netten Biergarten, den ich auch am Ende der Tour kurz noch besuchte, gibt es hier keine Ansiedlung - die Dörfer Volmershoven im Norden und Lüftelberg im Südosten sind jeweils über einen Kilometer entfernt. Man ist also praktisch direkt im Wald, dem westlich von Bonn gelegenen und als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Kottenforst.
>Vermutlich Flaschenstäublinge. Diese könnte man genauso wie junge Boviste essen, solange sie im Innern noch weiss sind - meistens läßt man sie stehen. Mir zu schwabbelig.<
>Eventuell Anis-Champignons. Hatten dunkelgraue Lamellen. Jedenfalls erschien es mir sicher, dass es Champignons sind und sie waren gut verdaulich.<
Pilze hatte ich schon bald gefunden. Und da ich so mit der Pilzsuche beschäftigt war, häufiger mal die Orientierung verlor, bin ich auch zum Bahnhof später wieder zurückgekehrt, weil es sonst zu weit wär, etwa nach Bonn-Bad-Godesberg zu gehen.
>Fliegenpilz - gilt als giftig, habe ich nicht gesammelt, ist aber immer mal wieder photogen<
>Das könnte eine Heide-Rotkappe sein. Auch die verwandten Arten sind alle essbar. Einen solchen Pilz findet man hier eher selten - damit habe ich im Kottenforst eigentlich gar nicht gerechnet.<
Im manchen Bereichen wirkte der Wald noch recht urtümlich, mit toten oder umgestürzten, mitunter schon fast vermoderten Bäumen. Auch veralgte Teiche kann man gelegentlich finden.
>Marone - vermutet und gegessen<
>Goldröhrling - vermutet, gegessen<
Dass ich dann irgendwo auf dem Rückweg meine kleine Canon-Camera verlor, hatte ich ja schon am Sonntag geschrieben. Ich habe sie auf den Wanderungen nur für gelegentliche Makro-Aufnahmen dabei gehabt, benutze ansonsten aber meistens meine Megazoom-Camera. Jedenfalls habe ich sie auf dem eigentlichen Rückweg auch gar nicht mehr benutzt und kann deshalb auch nicht ungefähr eingrenzen, wo ich sie verloren habe. Ich hatte nicht mehr die geringste Lust auf Suche zu gehen, und es war ja auch schon 19 Uhr vorbei, so trank ich ein Kölsch im Biergarten Kottenforst und fuhr mit dem Zug wieder nach Bonn und Köln zurück.
>Steinpilz - vermutet und gegessen. Dieser Pilz hatte einen ziemlich zerfressenen Stamm.<
Auf der rechten Hand habe ich ein paar Mückenstiche eingefangen, die heute ganz schön juckten.
>Edelreizker - dieser Pilz sondert orangen Saft ab, wenn man ihn anschneidet und hat häufig vermoost und grünoliv aussehende Flecken. Leckerer Pilz!<
Die Bilder, die ich hier zeige, sind nicht zur Bestimmung gedacht. Ihr solltet wissen, mit welchen Arten ihr eure Pilze verwechseln könntet, bevor ihr sie in die Pfanne tut. Beim manchen Pilzen ist es wichtiger zu wissen, was es nicht ist, als konkret den Namen des gefundenen Pilzes zu kennen, denn es gibt ähnliche Arten, die alle essbar sind.
>Die gefundenen Schirmpilze im Wald waren vermutlich Safran-Schirmpilze. Jedenfalls sind sie essbar. Die Lamellen und das Fleisch dieser Pilze laufen beim Anschneiden rotbraun an. Oben: kugeliges Jugendstadium, unten ausgewachsen. Unter den Schirmpilzen gibt es viele ähnliche und auch giftige Arten. Bei Wiesenpilzen ist Vorsicht geboten.<