Reisen

Montag, 8. Mai 2017

In Przemysl

Hotel Europejski, Przemysl, 26 €/Nacht mit Frühstück. Visuell macht dieses Hotel in einem gründerzeitlichen Altbau bisher den besten Eindruck.



>Bahnhofshalle, Przemysl. Es gibt hier toll sanierte Bahnhöfe in Polen. Das hier ist kein Einzelfall.<

Przemysl, deutsch Premissel, was namentlich ebenso fast niemand kennen dürfte, ist sozusagen die letzte Stadt (63.000 E) im Südosten Polens. Südlich geht es in die Waldkarpaten, eine auch für polnische Verhältnisse abgelegene Region. Da fahre ich nicht hin, mein Reiseführer wird da ziemlich ungenau. Ausserdem fehlt mir sowieso die Zeit.



>Soviel zu den Waldkarpaten<

Weiter nach Osten heisst die nächste Bahnstation anscheinend L'viv (dt: Lemberg, Ukraine), wäre spannend, passt aber nicht so recht zu meinem Reiseplan, und ich bin nicht vorbereitet (habe aber vorhin geschaut, man braucht kein Visum).

Przemysl selbst ist vergleichsweise visuell recht ansprechend. Es liegt an einem Fluss, der San heisst, und die Altstadt zieht sich an einem Berg hoch. Sie wirkt auch nicht übersaniert, es gibt noch etliche unsanierte alte Gemäuer. In verschiedenen Höhenniveaus gibt es eine ganze Reihe prächtiger Kirchen und klosterartige Gebäude, in denen heute zum Teil medizinisch-therapeutische Einrichtungen untergebracht sind.


















Przemysl wurde in den Jahrzehnten vor dem 1. Weltkrieg zu einer Festungsstadt ausgebaut, da zugehörig zum damaligen Österreich-Ungarn ein russischer Angriff befürchtet wurde. Es gab Dutzende von Forts, die ringförmig um die Stadt gebaut wurden (wie auch in Köln). 1915, als die Russen nach der siegreichen Winterschlacht in den Karpaten nun wirklich angriffen, kam es hier zur größten Belagerungsschlacht des 1. Weltkrieges. Man verlor, weil die Verteidigungsanlagen mittlerweile kaum noch dem Stand der Technik entsprachen und ausserdem der Hunger in der eingeschlossenen Festung ein Problem wurde.

An einem Festungswerk oberhalb der Altstadt bin ich heute gewesen. Aber Vieles wirkt dort parkähnlich rekultiviert. Es mag bessere Orte geben.



>Am Festungswerk. Heute, früher.<






Irgendwie ist die Stadt auch etwas unheimlich, zu wenig Leute auf den Straßen jenseits der Fußgängerzone, am Fort war ich auch allein. Und nach 19 Uhr ist kaum noch jemand hier unterwegs, und fast alle Geschäfte haben zu.

Das Wetter war heute besser als vorhergesagt, zwar hat es morgens und abends mal geregnet, aber am ganzen Nachmittag war es passabel, und manchmal schien sogar die Sonne.

Morgen ist geplant, nach Lublin zu fahren. Das dauert, ich muss zunächst zurück nach Rzeszow.

Sonntag, 7. Mai 2017

Ein Besuch in Rzeszow

Diese Großstadt östlich von Tarnow ist nicht übermäßig touristisch interessant.



>In der Fußgängerzone von Rzeszow<

Natürlich gibt es einen Marktplatz mit Rathaus, der allerdings durch die Gastronomie mit ihren großen "Regenschirmen" quasi zugestellt ist.



Man kann auch hier einen Ausflug in die Unterwelt unter dem Marktplatz tätigen. Viel zu sehen gab es dort indes nicht.



Es gibt ansonsten noch eine Burg mit echten Bastionen und Graben, die aber nicht zu besichtigen ist.



Mitgenommen habe ich auch noch einen alten städtischen Friedhof, aber er war nicht besonders spektakulär.






>Der Wasserturm am Bahnhof von Rzeszow. Ich sollte diese Bauwerke photographisch sammeln. Sie dienten übrigens dazu, den Wasserbedarf für die Tanks von Dampflokomotiven bereitzustellen - womit gleichzeitig hier deren Niedergang erklärt wäre.<

Der große Regen kam heute erst gegen 19 Uhr. Da war ich schon längst wieder in Tarnow und auch rechtzeitig im Hotel.

Samstag, 6. Mai 2017

In Tarnow

Hotel Tarvonia, Tarnow, 35 €/Nacht.



>Blick aus dem Hotelzimmer<

Die Halbzeit des Urlaubs ist vorbei. Ich fuhr mit dem Bus zurück nach Krakau und dann mit dem Zug in die benachbart östlich gelegene Großstadt Tarnow.



Die Altstadt, die ringförmig auf einem Hügel liegt und überwiegend saniert ist, konnte ich mir noch einigermaßen gut ansehen, doch am späteren Nachmittag machten heftige Gewitter den Spaziergängen dann ein Ende.















Ich zog mich nach einigen Einkäufen ins Hotel zurück. Am Wochenende scheint in polnischen Städten, die nicht touristisch geprägt sind, relativ wenig los zu sein.



>Der alte Wasserturm am Bahnhof von Tarnow<

Donnerstag, 4. Mai 2017

Wandern in der Hohen Tatra

Heute morgen zunächst Regen. Obgleich die nicht so kleine Unterkunft ein reichhaltiges Frühstücksbuffet bietet, suchte ich bald das Café von gestern auf, um noch ein Stück Apfelkuchen und einen besseren Kaffee zu ordern.

Es regnete weiter. Ich fuhr mit einem Bus die ca. 3 km nach Kuznice. Hier ist auf ca. 1.020 m NN die Seilbahnstation. Sie führt auf den 1.987 m hohen Kasprowy Wierch. Ich war schon nicht sehr optimistisch, kaufte daher das Return-Ticket gleich mit, knapp 17 €, denn es ist deutlich billiger als oben das Return-Ticket zu kaufen.

Auf der Fahrt nach oben war das Ziel zu sehen. Oben 4 Grad anfangs, später nur noch 2 Grad. Schnee, Eis, kalte Windboeen. Anfangs sah man noch etwas, wenn auch nicht die höheren Berge.



>Am Kasprowy Wierch......anfangs<



Sehr bald war man dann jedoch mitten in den Wolken, es gab nichts mehr zu sehen. Ich war wohl maximal 500 m von der Seilbahnstation weg, nur Fußspuren im Schnee auf den nächsten Metern konnte man orientierungshalber sehen.



>...... später<



Ich war bestimmt ca. 3 Stunden oben und wartete auf Sicht, ohne dass es einen Lichtblick gab. Das reichte mir dann, ich fuhr wieder runter.

Jedenfalls bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass man dort jetzt besser nicht wandert, auch nicht bei Sicht. Zu viel Schnee, zu viel Risiko. Aber ausgerüstet war ich schon ganz gut, habe sogar meinen Regenponcho angehabt, was ganz selten vorkommt. Es regnete oben aber kaum.

An der Talstation kam dann die Sonne raus und ich entschloss mich, noch dreieinhalb Stunden zu wandern.



>Am Klasztor ss. Albertynek. Blick auf die Seilbahnstation am Kasprowy Wierch<

Der Weg führte erst 100 m steil hoch, dann hangparallel weiter, und durch das Dolina Strazyska Tal ging ich dann runter nach Zakopane.



Das war ein schöner, aber auch steiniger, feuchter und anstrengender Weg, der Konzentration erforderte, weil man meist nach unten gucken musste, um zu sehen, wo man hin trat.









>Strazyska-Tal mit Hausberg Giewont<

Jedenfalls gibt es hier schöne Wege und eine gute Wanderkarte zu kaufen, die Höhenlinien hat und sogar die Zeiten angibt, die man als Normalwanderer braucht, bestimmte Streckenabschnitte zu laufen.

Dritter Tag. Morskie Oko. Reiner Zufall, ich sah Busse, die dort hinfuhren und schaute auf meiner Karte nach, was das wohl ist? Es ist einer der größten Seen der Hohen Tatra und das wohl bekannteste Ziel hier. 18 km Busfahrt. Die Busse dürfen jedoch nur bis auf 9 km ran fahren, dann muss man laufen - oder mit einem Pferdewagen weiter fahren. Diese können mindestens 12 Personen mitnehmen, zwei Pferde ziehen.



Es waren etliche dieser Pferdewagen unterwegs, aber ich ging zu Fuß. 400 Höhenmeter, von ca. 1.000 auf 1.400 m waren auch zu überwinden. Wie daran zu erkennen ist, ist es im Grunde eine Straße, die zum See führt.

Der Weg, eher wenig spannend, zwei Talwege, erst Dolina Bialki, dann Dolina Rybiego Potoku. Viel Fichtenwald, mit bemerkenswert vielen toten Bäumen in manchen Bereichen. Ich tippe mal auf Borkenkäfer.






Der See, ein in der letzten Eiszeit entstandener Karsee ist schon toll gelegen, ein Kranz von Zweitausendern umgibt ihn, darunter auch der 2.503 m hohe Rysy (Meeraugspitze). Es gibt dort einen Gasthof mit perfekter Aussichtsterrasse auf den vereisten See.



Als ich ankam, war es mit dem anfangs noch tollen sonnigen Wetter aber schon vorbei. Es zog sich zu und beeinträchtigte die Aussicht.



200 m höher liegt noch ein zweiter Karsee, aber in Anbetracht der Wetterrisiken und des schneereichen Weges nahm ich davon Abstand. Es hätte auch zwei zusätzliche Stunden in Anspruch genommen und ich hatte keine Ahnung, wann denn hier der letzte Bus zurück nach Zakopane fährt.

Also zurück. Dann, schon auf der Busfahrt, goss es heftig. Auch in Zakopane, das war ja klar. Ich rettete mich in das mir schon bekannte Café, liess dort bestimmt 10 € für leckeren Kaffee, Kuchen und Eis. Das musste mal sein.

Ich verlasse morgen wieder die Gegend, der Urlaub ist ja nicht als Tatry-Reise konzipiert. Ausserdem regnet es hier morgen sowieso tüchtig.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Zakopane

Halny Pensjonat, Zakopane, 26 €/Nacht mit Frühstück.

Der Zug, obgleich Intercity und diesmal ein sehr moderner Zug, ist der langsame Weg hierhin zu gelangen. Das liegt an zwei Sackbahnhoefen, die der Zug unterwegs anfaehrt und in Gegenrichtung wieder verlässt. Ansonsten schafft er maximal 85 km/h. 3:10 h dauerte die Fahrt.

Die Hohe Tatra, ihrerseits Teil des nördlichen Karpatenbogens, gilt als flächenmäßig kleinstes Hochgebirge der Welt. Wenige Kilometer hinter Zakopane, dessen Bahnhof auf ca. 820 m NN liegt, steigen die Berge auf bis über 2.400 m an, in der Slowakei auch bis auf 2.655 m. Indes, zu sehen war davon heute nicht viel, meistens goss oder regnete es, und die Berge waren oft wolkenverhangen. Vorhin gab es auch noch ein ordentliches Nachtgewitter.

Das Wetter ist das Problem hier. Morgen ist vermutlich wetterbedingt ein Zwangsruhetag angesagt.



>Nein, es wurde kein Ruhetag; aber auch am dritten Tag waren die Regentropfen besonders groß und zahlreich. Regenponchos aller Art und vielfarbig sind häufig in Gebrauch.<



Zakopane selbst, nun ja. Es gibt immer noch viele Holzhäuser, auch neue, auch verfallende.



>Ghost House, Zakopane<

Aber, dass dieser Baustil nun den Ort ansprechend prägt, kann man auch nicht behaupten, vielmehr ist es ein wildes Durcheinander an Baustilen zwischen hässlich, hübsch und kitschig.






>Das Grand Hotel<




>Holzkirche, Friedhof<



Es gibt eine touristische Flaniermeile - u.a. mit unangenehm vielen Pizzalaeden und merkwürdiger Heimatmusik in der Gastronomie.



>Auf der Flaniermeile, Zakopane<



Ich fand dann aber doch noch einen passablen Laden mit Selbstbedienungstheke, um etwas zu essen. Angenehme Cafés gibt es auch, habe ich auch schon getestet.



>Falls mal Sicht ist, die Spitze im Hintergrund ist der Giewont, 1.894 m. Den Berg kann man hier wohl als den Panorama prägenden Hausberg bezeichnen.<

Dienstag, 2. Mai 2017

Die Salzmine von Wieliczka

Heute ein Underground-Tag. Zunächst beschaffte ich mir ein Ticket für den Rynek Underground. Das ist unter dem zentralen Marktplatz in Krakau. Unter den Marktplätzen in Süd-Polen gibt es nämlich häufig eine Unterwelt, oft viele Kammern und Lagerräume aus früheren Jahrhunderten. Die Ticket-Beschaffung klappte, weil ich noch vor der Öffnungszeit der Tourist-Info in den Tuchhallen da war, aber es gab ein 11:15-Uhr-Ticket. Über eine Stunde Wartezeit. Ich fand immerhin ein preiswertes Café. Im Grunde ist der Underground hier in Krakau ein hochmodernes Museum, vor maximal 11 Jahren gebaut.



Mitunter geht man über Glasboden, darunter liegen manchmal menschliche Skelette, Funde eines alten Friedhofs, der hier auch mal war. Bei manchen Skeletten sind die Arme und die Beine zusammengebunden, um zu verhindern, dass diese Toten als Vampire wieder auferstehen (nein, das ist jetzt nicht meine Interpretation). Ansonsten sind viele Fundstuecke der Ausgrabungen hier in Vitrinen zu sehen und es gibt viel Filmmaterial zur Geschichte Krakaus.

Wieliczka ist eine kleine Stadt ca. 12 km südlich von Krakau. Hier fährt mindestens im Stundentakt eine Bahn hin.



>In Wieliczka. Neben Kirche und Marktplatz gibt es auch eine alte Burg.<



Die Salzmine dort ist viele 100 Jahre alt und war schon im 18. Jahrhundert ein Touristenziel. Berühmte Leute waren hier, etwa Goethe oder Alexander von Humboldt. Heute Unesco-Weltkulturerbestaette, kommen über 1 Millionen Gäste jährlich - ein massentouristisches Ziel.



Diesmal gab es ein Ticket (ich hatte mich vorher kundig gemacht, man wirbt mit nicht erforderlicher Reservierung und höchstens einer Stunde Wartezeit ab Ticketkauf), es kostet etwa 25 €. Salz fördert man hier heute nicht mehr, der Tourismus ist viel lukrativer, sozusagen eine Goldgrube.



>Bilder zeigen, wie es früher zu ging in der Salzmine. Viele Menschen kamen hier zu Tode. Das obere Bild zeigt Methangas-Sucher bei der Arbeit. Anfangs war alles rein menschliche Schwerarbeit. Später arbeiteten auch Pferde in der Mine, die nie wieder lebend das Tageslicht sahen.<



3 Stunden kann man mindestens dort im Untergrund verbringen. Alles muss man zu Fuß erlaufen, wahrscheinlich ca. 4 km und sieht dennoch nur 2 % der Wege und Salzkammern. Die ersten 2 Stunden war es sogar eine deutschsprachige Führung, danach konnte man noch optional eine Stunde im unterirdischen Museum herumlaufen - mit polnischsprachiger Führung.



>Unwahrscheinlich viel Holz wurde in der Salzmine verbaut, für Treppen und um Decken und Wände zu stützen<

Am Ende landet man zwischen Souvenirshops und in einem Café - auch das alles noch ca. 130 m unter der Erdoberfläche. Hoch geht's dann glücklicherweise mit einem Fahrstuhl.



>Salzverkrustetes Gebälk<




>Alte Fördertechnik, auch aus Holz. Die Pferde trieben u.a. diese Technik mit ihrer Muskelkraft an<

Man kommt auf der Tour durch bis zu 50 m hohe Hallen, durch eine große Salzkirche, vorbei an unterirdische Seen und an allen möglichen Salzfiguren, Zwerge und Heilige eingeschlossen.



>Salzfiguren. Die meisten Figuren stehen in christlich-religioesem Kontext.<




>Kapelle<




>Kirchensaal<

Ein lohnenswertes Ziel!

Wieder mit dem Zug zurück in Krakau, schaffte ich noch einen kurzen Spaziergang durch den Stadtteil Kazimierz. Das war das Judenviertel von Krakau. Seit Steven Spielberg hier Szenen seines Holocaust-Dramas "Schindlers Liste" drehte, befindet sich der vorher gänzlich heruntergekommene Stadtteil im Aufschwung. Aber es dämmerte bereits, viel sah ich nicht mehr. Schindlers Fabrik wäre eine weitere touristische Destination in der Nähe, aber Tickets für diesen Ort gibt's nicht von heute auf morgen, geschweige denn von jetzt auf gleich, das kann man knicken. Leider war ich anfangs nicht gut genug vorbereitet bzw. organisiert, um das zu regeln (bin ich ja nie).

Sonntag, 30. April 2017

In Krakau

Villa Maria, Krakow, 30 €/Nacht mit Frühstück.

2 Std. 15 min. braucht der Zug von Katowice nach Krakow. Dabei sind es nur ca. 70 Bahnkilometer. Aber der Zug schleicht dahin und hält überall. Der Vorteil, er hielt auch nahe der Villa, denn diese liegt 3 km von der Altstadt entfernt. Die Möglichkeiten waren einfach begrenzt, am Vortag ein günstiges Zimmer zu mieten, zumal morgen ja auch noch ein Feiertag ist. Aber es ist nicht so wichtig, man kommt mit der Straßenbahn schnell in die Stadt.

Die Stadt ist voller Touristen - und es war ein schöner Tag.



>Massentourismus - und das schon im April<






Am zentralen Markt war die Gegend mit schäbigen Großzelten und allerlei Werbung verschandelt, Lautsprecherlaerm tat das übrige dazu, den Ort zu verlassen. Aber am nächsten Tag war es besser:



Ich ging dann zum Wavelberg, Schloss und Kathedrale gelten als bedeutendstes Bau-Ensemble Polens, das hier über der Weichsel thront.



>Blick Richtung Schloss und Kirche auf dem Wawelsberg, unten auf dem Weg hoch<



Von innen habe ich nur den archäologischen Bereich gesehen, und ich war auf dem Sigimundsturm - ansonsten lange Schlangen, falls man überhaupt rein kommt (die Tickets könnten ausgebucht sein).



>Blick vom Sigimundsturm auf das Schloss- und Kirchen-Ensemble (Wawel)<

Unten am Fuß der Anlage an der Weichsel war auch viel los. Ich kaufte vom Grill eine Krakauer, was denn sonst?? Und Bigos.



Und setzte mich auf die Stufen, die mancherorts zum Fluss runter führen. Schöne Plätze in der Frühlingssonne sind das.



Es gibt noch viele weitere Orte in der Stadt, die sehenswert sind, z.B. die Barbakane:



Dort, wo früher die Stadtmauer verlief, umgibt jetzt ein Grünstreifen mit alten Bäumen die Altstadt. Dort kann man auch gut herumflanieren, zumal es Ausblick auf oft imposante Gebäude gibt.



>Im Grünstreifen der Stadtmauer<



Der zweite Tag hier war ein ziemlicher Flopp. Ich war in Auschwitz (Oswiecim). Ein schrottiger Bummelzug fährt dahin. Hat man die Trödelfahrt in die Pampa nach 2 Stunden überlebt, muss man noch ca. 2 km zu Fuß laufen oder auf einen Bus warten. Die Infos vor Ort am Bahnhof sind eher nicht durchschaubar, ich ging lieber zu Fuß, weiß der Teufel, wo die Busse hinfahren. Man kommt also an (nur dank meiner App, ausgeschildert ist der Weg nicht), dort ziemliches Chaos, noch nicht mal eine Kasse lässt sich ausmachen. Und der Infostand lässt verlautbaren, dass es keine Tickets mehr gibt. Na super, ich bin vorher noch nicht mal auf die Idee gekommen, dass das passieren könnte. Aber es war der immerhin der 1. Mai.



>Am Auschwitz-Museum, Oswiecim<

Mit dem selbigen Trödelzug fuhr ich dann zurück nach Krakau. Ich habe meinen Aufenthalt hier um einen Tag verlängert, aber habe morgen ziemlich sicher keine Lust, dort noch einmal vorbei zu schauen, denn ich muss noch Anderes anschauen, was ich gestern nicht auf dem Schirm hatte. Vermutlich sollte man den Auschwitz-Besuch im Übrigen organisiert machen, Tickets kann man schon in Krakau kaufen.

Im Fitagain-Cafe in Krakau tröstete ich mich mit einem leckeren Tortenstueck und Kaffee über das Drama hinweg, nachdem ich vorher schon unten an der Weichsel wieder eine Krakauer aß.

Samstag, 29. April 2017

Ein Ausflug nach Opole und Gliwice

Heute war das Wetter besser, mit Sonne und teilweise blauem Himmel. Ich kaufte ein Intercity-Ticket für das ca. 100 km nordwestlich von Kattowitz gelegene Opole (Oppeln). Man fährt raus aus der Industrieregion, quer durch das Oppelner Land mit seinen Feld- und Waldflaechen.

Oppeln ist vergleichsweise sehr lieblich-beschaulich, zwar ebenfalls Großstadt mit ihren 120.000 Einwohnern, wirkt aber nicht so.






Natürlich gibt es einen zentralen Platz mit Rathaus in der Mitte und ein paar Kirchen - das hat hier jede alte Stadt, die was auf sich hält.






>Am Kanal<

Die Stadt liegt an der Oder, und es gibt eine beschauliche Oder-Insel mit dem Piastenturm als Rest der alten Burg, aber auch großbuergerlichen Villen entlang diverser Straßen.



Schön ist auch der Weg an der Oder entlang:



>Blick auf die Oder. Bemerkenswert viel Treibgut führte sie mit sich, meist Holz.<



>Einen imposanten Wasserturm gibt's nahe dem Bahnhof in Opole auch. Nahebei liegt außerdem noch ein kleines, altes E-Werk, auch hübsch anzusehen.

Mit einem normalen Zug fuhr ich dann zurück. Der Zug endete in Gliwice (Gleiwitz) - und das gehört dann wieder zum Oberschlesischen Industrierevier. Gleiwitz hat knapp 185.000 Einwohner, wirkte am heutigen Samstag aber ziemlich unbelebt.

An der Straße vom Bahnhof zum zentralem Marktplatz mit dem Rathaus in der Mitte stehen zum Teil imposante alte Häuser, ansonsten ist nicht übermäßig viel dort zu sehen.



>Prachtbauten entlang der Straße zum Marktplatz in Gliwice, dort das Rathaus auf dem Platz.<



Die alten Gemäuer einer Drahtfabrik nahe dem Bahnhof an einem Kanal sind da schon interessanter:



Bekannt ist Gleiwitz jedoch noch eher in Zusammenhang mit dem Beginn des 2. Weltkrieges. Eine fingierte Meldung der SS kam von dem hiesigen Radiosender, 01.09.1939: "Achtung! Achtung! Hier ist Gleiwitz. Der Sender befindet sich in polnischer Hand". Das Morden konnte dann seinen Anfang nehmen. Der Radiosender steht irgendwo in der Pampa, ich war da nicht.

Mit einem weiteren Intercity fuhr ich zurück nach Kattowitz, denn nach/ab Gleiwitz fährt seit 2009 keine Straßenbahn mehr. Auf dieser Strecke sieht man noch so manche unerforschte Fabrikruine.

Freitag, 28. April 2017

Ein Ausflug nach Bytom und Chorzow

Bytom (Beuthen) und Chorzow (Königshuette) sind zwei benachbarte Großstädte nördlich von Kattowitz. Da es hier infrastrukturell ungefähr wie im Ruhrgebiet ist, gehen die Städte mehr oder weniger ineinander über. Metropolregion Silesia nennt man es hier. Mit kleinen Straßenbahnen kann man durch die Städte zockeln.

Bytom mit seinen 171.000 Einwohnern hat Probleme mit seinem historischen Kohlebergbau unter der Stadt. Es gibt Setzungen im Boden, Investoren scheuen Investitionen.



Bei Wikipedia heißt es: "Die Bausubstanz in der gesamten Stadt ist weitgehend verfallen, und durch das Absacken des Bodens stehen viele Gebäude schief". Ich ging mal durch die Stadt, sie sieht wirklich etwas marode aus, atmosphärisch aber nicht uninteressant, besonders bei Regenwetter wie heute.



Aber der Marktplatz (Rynek in Polen genannt) ist ansprechend saniert:



Später kam ich noch an einer ansprechenden Industrieruine vorbei, Stahlwerk vielleicht:



Zurück nach Chorzow musste ich ohne Ticket fahren. Ich hatte nicht realisiert, dass es meistens keine Ticketautomaten an den Haltestellen gibt - und in den Bahnen gibt es auch keine; muss man also irgendwie vorher kaufen.

Die 1797 gebaute "Königshuette", die der Stadt ihren Namen gab, gibt es vermutlich nicht mehr. Wie alle Städte im Oberschlesischen Industrierevier schrumpfte auch Chorzow mit dem Niedergang der Schwerindustrie, hatte 1977 noch 156.000 Einwohner und heute 110.000.



>In Chorzow<



In dieser Stadt war ich nur kurz, es gibt - so schien es mir - nicht viel Besonderes zu sehen. Und der Regen nervt auf die Dauer.

Mein Süd-Polen-Reisefuehrer sagt nix über diese Städte.

Das Schlesische Museum - Katowice (II)

Heute war schlimmes Wetter, fast nur Regen. Ich besuchte das Schlesische Museum hier in Kattowitz, nachdem ich im Bahnhof frühstückte. Der Bahnhof ist übrigens schon etwas mondäner als etwa der Kölner Bahnhof.

Das Museum eröffnete in 2014 auf dem Gelände der Zeche Katowice, Glaskuben zwischen den alten Gemäuern der Zeche und der Förderturm als Wahrzeichen.



>Alt und neu am Museum<



Das Museum präsentiert modernste Technik für die Sinne, viele audiovisuelle Eindrücke, z.B. akustisch das Arbeiten am Hochofen, während man durch die Gaenge geht. Der größte Teil des Museums ist unterirdisch. Ein Bereich zeigt Gemälde bekannter polnischer Maler, ein anderer Bereich oberschlesische Geschichte.



>Zechenkunst<



Eintritt nur nach Kontrollen wie am Flughafen, Jacken und Rucksäcke muss man vorher einer Garderobe anvertrauen.

Später am Tage war ich noch im Silesia City Center, reiner Zufall, denn der Bahnverkehr hatte 3 km nördlich vom Hauptbahnhof eine größere Panne. Ich hing bestimmt 45 Minuten in einer Straßenbahn fest, bevor es mir zu kalt wurde und ich entschied auszusteigen. Auch hier gibt es alte Zechengebaeude mit Förderturm und ein riesiges Einkaufszentrum wie ich es eher aus Singapur kenne.



Bei "Nordsee" orderte ich Thunfisch mit Kichererbsen und anderem Gemüse. Danach war ich wieder aufgewärmt genug, um weiter auf eine Bahn zu warten.

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