Montag, 5. Dezember 2011

Im Kino – Zwei an einem Tag und andere Filme

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Lone Scherfig kann schon ziemlich gute Filme machen. Zwar habe ich im letzten Jahr “An Education” nicht in meine Bestenliste gewählt, aber der Film war dennoch ziemlich gut gemacht. Nach einem Bestseller von David Nicholls kam nun Zwei an einem Tag in die Kinos, eine Geschichte, die eine Beziehung über 22, 23 Jahre verfolgt, aber immer nur einen Tag des jeweiligen Jahres (den 15. Juli) auswählt. Und diese Beziehung ist nicht so eng, dass sie von Anfang an ein Paar wären – das passiert erst viele Jahre später.

Über weite Strecken werden so die Lebensentwürfe einer Frau (Anne Hathaway) und eines Mannes (Jim Sturgess) verfolgt, die sich einmal im Jahr treffen. Emotional wirkt der Film wieder mal sehr intensiv. Liebe, Tod, Glück und Unglück sind eben Scherfig's Themen, wie kino-zeit hierzu bemerkt. In der Mitte hängt der Film dennoch etwas durch.

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Roman Polanski's Film Der Gott des Gemetzels spielt sozusagen im Wohnzimmer. Ein Paar besucht ein anderes Paar und Thema der Aussprache ist eine Auseinandersetzung zwischen deren Söhnen, bei der der eine Sohn zwei abgebrochene Zähne etc. davonträgt. Zunächst auf friedfertigem Wege beginnen die beiden Paare, sich auszusprechen. Doch die Fassade bröckelt langsam – oft an Kleinigkeiten aufgehängt- und eskaliert schliesslich.

Mit wechselnden Verbündeteten machen sie sich gegenseitig verbal fertig. Insgesamt ist der Film ganz nett anzusehen, lebt allerdings weitegehend nur vom Spiel seiner vier Protagonisten, was ihn im Ergebnis - fast - nur wie ein Bühnenstück wirken lässt. Kino-zeit verweist z.B. auf die “lustigste Kotz-Szene des Kinojahres”, die man so sicher nicht auf der Bühne geboten bekommt.

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Sehr dialoglastig und vergleichsweise nüchtern inszeniert, ist David Cronenberg's Film Eine dunkle Begierde, der Anfang des letzten Jahrhunderts in Österreich und der Schweiz spielt. Der Film behandelt die Kontroverse zwischen den beiden Psychologen Sigmund Freud und Carl Gustav Jung. Zwischen beiden steht eine Frau (Keira Knightley), die als ehemalige, ziemlich psychotische Patientin, mit Jung ein sado-masochistisches Verhältnis anfängt.

Die Protagonistin ist zweifellos auch der Blickfang im Film, ohne den das psychologische Gerede vermutlich etwas langweilig wäre. So würdigt auch criticKeira Knightleys junge Russin Sabina, die als Katalysator und Verbindungspunkt zwischen den Ärzten dem Film ein wenig Herzblut einpumpt.” Anhänger von Kostümfilmen werden hier sicher auch noch ganz gut bedient.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

Zwei an einem Tag: ja, vielleicht.
Der Gott des Gemetzels: muss nicht unbedingt sein.
Eine dunkle Begierde: muss nicht unbedingt sein.

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jos (Gast) - Montag, 5. Dezember 2011, 20:41

Von "Zwei an einem Tag" hatte ich gerade das Buch gelesen und war ziemlich begeistert, sehr zu empfehlen!!!
In den Film wollte ich dann evtl. auch noch rein, scheint sich ja zu lohnen...

Treibgut - Montag, 5. Dezember 2011, 21:54

Vielleicht

... aber Menschen, die vorher das Buch gelesen haben, sehen einen Film mit anderen Augen und kritischer. Da solltest du vielleicht noch mal nachrecherchieren.
Grey Owl Calluna (Gast) - Dienstag, 6. Dezember 2011, 15:47

Ich wusste es doch schon immer,.....alle Psychiater sind auch kleine oder größere Psychopathen.....
Liebe Grüße
Grey Owl

Treibgut - Mittwoch, 7. Dezember 2011, 00:10

Da

... könntest du wohl recht haben.
schlafmuetze - Freitag, 9. Dezember 2011, 22:59

Hallo Treibgut :-)

Den Gott des Gemetzels sehe ich mir Montag an. Nicht, dass ich nun so gespannt wäre auf die "lustigste Kotzszene". Ich finde das Thema interessant ... hinter die Fassade gutbürgerlicher Menschen sehen.
Zudem sind die Schauspieler überzeugend.
Bin gespannt :-)
Grüßli zum ersten Advent

Treibgut - Freitag, 16. Dezember 2011, 00:06

Und

.... wie fandest du den Film nun??

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