Dienstag, 16. Dezember 2008

Wieder Filme gesehen (DVD 32/08)

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Tom Tykwer's Film “Der Krieger + die Kaiserin” (2000) spielt überwiegend in Wuppertal. Er handelt von einer Krankenschwester (Franka Potente), der ein junger Mann (Benno Fürmann) das Leben rettet, als diese von einem Lastwagen angefahren wird. Aus dem Krankenhaus entlassen, sucht und findet die Krankenschwester ihren Retter, der jedoch selbst gewaltige psychische Probleme hat und sich anfangs nicht mit ihr einlassen will. Statt dessen plant er mit seinem Bruder einen Banküberfall, der allerdings in die Hose geht. Mit Hilfe der Krankenschwester kann er flüchten und wird von ihr in der Psychiatrie versteckt.

Den Film fand ich zwar mal gut, aber heute muss ich doch sagen, dass die ganze Story auf mich reichlich gestelzt, verschroben und unwahrscheinlich wirkt und die Protagonisten nicht besonders natürlich agieren. Irgendwie ein typisch deutscher Film sozusagen. Die Kritik war unterschiedlicher Meinung - mehr hierzu könnt ihr z.B. bei wikipedia nachlesen.

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Ebenfalls gut fand ich mal Vanessa Jopp's Film “Vergiss Amerika” (2000), der in einer ostdeutschen Provinzstadt spielt und ein eher tristes, von Arbeitslosigkeit bedrohtes Leben anhand zweier junger Männer bzw. einer Frau vorführt. Die zwei Männer lieben auch noch diese eine Frau, und die aufkommende Rivalität zieht sich durch den ganzen Film.

Der eine, pragmatisch veranlagte junge Mann macht einen Autohandel mit amerikanischen Straßenkreuzern auf, die sich aber nur schlecht verkaufen.

Der andere will Photograph werden, aber das Photogeschäft macht Pleite, und er landet hinter einer Fischtheke, die Frau will Schauspielerin werden und bekommt nur einen Job als Synchronsprecherin in einem Pornofilm. Dazu präsentiert der Film überwiegend triste Stadt- und Landschaftskulisse.

Auch dieser Film hat mich nicht mehr so recht begeistern wollen - vermutlich, weil sich der Hauptprotagonist einfach zu dämlich, sozusagen “wie ein kleiner Junge” anstellt, meistens überreagiert und mich daher nervte. Ausserdem ist mir das gezeigte Bild vom düsteren Osten irgendwie auch zu klischeebehaftet. Mehr zum überwiegend allerdings gelobten Film könnt ihr z.B. bei der filmrezension nachlesen.

Juan Carlos Tabio's kubanischer Spielfilm “Kubanisch reisen” (2000) spielt auf einem provinziellen kubanischen Busbahnhof. Verkehr war/ist auf Kuba wegen Benzinmangels stark limitiert, die Fahrzeuge sind auf Grund amerikanischer Blockadepolitik schrottig, Ersatzteile fehlen.

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So warten hier die Menschen auf einen Bus - und zwar tagelang. Gelegentlich kommt einer vorbei, aber sie sind immer schon voll. Während einige versuchen, einen kaputten Bus zu reparieren, probt der Rest der Zwangsgemeinschaft das Leben in der Busstation - praktischen kubanischen Realsozialismus. Betten werden aufgebaut, Lebensmittel geteilt oder versteckt, die Hauskatze des Bahnhofsvorstehers heimlich gegessen, schliesslich die Busstation renoviert und ein Hausgarten angelegt, Liebesaffären beginnen zu spriessen.

Von der Handvoll kubanischer Filme, die ich kenne, ist dies vielleicht der schönste - die Kritik ist da allerdings nicht so einhellig dieser Meinung. Von diesen drei hier vorgestellten Filmen gefiel er mir jedenfalls aber am besten. Mehr zum Film könnt ihr z.B. bei schnitt nachlesen.

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Grey Owl Calluna (Gast) - Dienstag, 16. Dezember 2008, 21:21

"Kubanische Reisen"

kenne ich, natürlich! Vor einigen Jahren war er mal im Fernsehen. Schade, dass ich ihn nicht aufgenommen habe. Er hat mir auch ganz gut gefallen und beschreibt wie´s dort so ist.
"Das" habe ich immer sowas von gehasst daunten.
Früh´s habe ich mich im Licht der Petroliumlampe geschminkt, dann sind wir ein paar Kilometer bis zur Hauptstaße gelaufen und haben Stunden auf den Bus gewartet, der, wenn er denn dann kam, so voll war, das keiner mehr mitgenommen wurde, und wir auf den nächsten warten sollten und mußten. Wenn man Glück hatte, kam ein Taxi vorbei, in dass sich so viele Menschen wie möglich hineinzwängten, und hatte man kein Glück, lief man unverrrichteter Dinge, am Abend die paar Kilometer wieder nach Hause......grrrrrr
Ja, so war das, in Kuba!
Viele liebe Grüße
Grey Owl

Treibgut - Dienstag, 16. Dezember 2008, 22:43

Kuba

Du kommst von da? Habe ich gar nicht gewusst.

Ich habe vor einigen Monaten mal in Erwägung gezogen, dort Urlaub zu machen, bin dann aber irgendwie wieder davon abgekommen. Jedenfalls müsste ich erst einmal recherchieren, ob es mit dem öffentlichen Verkehr besser geworden ist, denn wenn man nur unter allergrößten Schwierigkeiten irgendwo hinkommt, macht auch der Urlaub für mich nicht unbedingt Sinn - bin ja nicht der Typ für "eingesperrten" All-inclusive-Strandurlaub.
Grey Owl Calluna (Gast) - Dienstag, 16. Dezember 2008, 23:05

Nein....

mein Ex-Mann war von Kuba, und ich war eine Zeit lang mit dort gewesen......Es stellte sich dann heraus, dass er im gleichen Dorf, wo wir waren, noch eine Frau hatte, mit zwei Kindern...
Es ist wirklich ein sehr schönes Land mit fröhlichen, freundlichen Menschen, aber ich wollte trotzdem nicht bleiben......
Das Dorf hieß Garriga Barradero, Frank Pais, Holguin in Oriente, gegenüber von Miami. Wir waren so 3 km vom Strand entfernt. Die ganze Familie lebte in einer Hütte aus Brettern, die früher mal ein Pferdestall war, mit einer Küche hinten dran, die wie ein alter, zerfallener Schuppen aussah, mit gestampften Erdfußboden, wo zu einem kleinen Fenster ein Wasserhahn reinkam,...was dann das fließende Wasse war.
Da könnte ich Dir noch so Einiges erzählen.......
Liebe Grüße Grey Owl

Treibgut - Mittwoch, 17. Dezember 2008, 00:22

Ja, claro

... dass du nicht bleiben wolltest.

Ich war auch etwas irritiert, da ihr ja schon seit Generationen in demselben Haus hier lebt.

Das mit der Hütte hört sich ja "romantisch" an - natürlich nur für Menschen wie mich, die darin nicht leben müssen (und auch nicht könnten). Aber fliessend Wasser immerhin, wenn das Wasser aus einem tieferen Brunnen nicht neben der Latrine kam und nicht verseucht war.

Wann bist du von dort weg, wann warst du zuletzt in Kuba?
Grey Owl Calluna (Gast) - Mittwoch, 17. Dezember 2008, 21:52

Kuba

...oh, lass mich überlegen.....
Es war kurz nach der Wende, als wir runter flogen, denn wir hatten damals schon die 200,- DM dabei, was ein Glück war, die jeder DDR Bürger bekam. Ich blieb dort zwei Monate, sollte eigentlich später für immer runter, aber ich bin froh, dass ich das mit der "Anderen" mitgekriegt habe. Wir haben uns dann hier scheiden lassen, und da er noch im Haus wohnte während dieser Zeit, lies er mein Sparbuch mitgehen, was ich erst viel später merkte, als es schon zu spät war. Da waren so 5000 Mark drauf. Ja, da konnten er dann freilich ein Haus in Kuba für seine Eltern bauen....
Na ja, schon lange her. Kuba war ansich natürlich ein wunderschönes Land, ohne Frage, denke auch noch oft dran, habe es für mich erlebt, denn er hat alle meine Foto,s, die ich dort gemacht hatte verbrannt.
Macht auch nix. Alles im Kopf.
Mit ihm wäre ein Leben für mich, so, wie ich jetzt bin, ohnehin nicht möglich gewesen.
Wenn ich geblieben wäre, hätte ich mich zu einer Santera, wenn´s möglich gewesen wäre, ausbilden lassen. Das sind Heiler, Hexen...na ja,,,,,sowas, was ich jetzt hier halt auch tue....
Liebe Grüße
Grey Owl

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