Sonntag, 27. Juli 2008

Wanderung Siegaue bei Geislar

Heute versprach es, gewittrig zu werden - also fuhr ich nicht so weit weg. Das Gewitter kam dann aber erst am frühen Abend.

Anfangs gab's keine Sonne auf der Wanderung. Es war sehr schwül, gefühlte 90 % Luftfeuchte in der Siegaue. Grau, etwas dunstig, eigentlich eine gute mystische Stimmung für Talauen-Landschaften mit bizarren Weiden - aber eher schlecht für meine Cameras.

Siegaue bei Meindorf

>In der Siegaue nördlich von Meindorf<

Für den wenig vegetationskundlichen Laien (wie mich) gibt's eigentlich nicht so viel zu sehen in der Siegaue. Weideflächen, alte Pappeln und Weiden, Eschen und Springkraut dominieren ganz stark den optischen Eindruck.

Siegblick Richtung Geislar

>In der Siegaue südwestlich von Meindorf - Blick Richtung Geislar<


Gebaenderte Prachtlibelle Siegaue SW Meindorf

>Gebänderte Prachtlibelle - Siegaue nördlich Geislar<


Siegaue s&uuml;dwestlich Meindorf

>Die Sieg nördlich von Geislar<

Das (indische/asiatische) Springkraut ist seit langer Zeit schon eine Invasionspflanze, die in der Lage ist, alles unter sich zu ersticken - selbst Brennesselfluren werden überwuchert. Südwestlich von Meindorf führt ein toller Fußpfad direkt an der Sieg an einem kleinen Wäldchen vorbei.

Springkrautweg Siegaue s&uuml;dwestlich Meindorf

>Fußpfad am Siegufer nordwestlich von Geislar - links und rechts Springkraut<

Hier geht man durch bis zu 250 cm hohen Springkrautfluren mit ihren rosaroten, manchmal auch weißen Blüten und kann sich vorstellen, dass sich so manch Einer ernsthafte Sorgen um die heimische Vegetation macht.

Springkraut Siegaue s&uuml;dwestlich Meindorf

>Blüte des Springkrauts<

Andernorts gibt's daher auch Bekämpfungsprogramme, um der Invasion Herr zu werden. Beim Eurasischen Magazin oder 3sat könnt ihr mehr über das Springkraut nachlesen. Reichhaltiges Stickstoffangebot, guter Sex, reiche Nektarquellen, beachtliche Schusskraft der Samen und schnelles Wachstum fördern die Ausbreitung des Springkrauts.

Wie es sich für ein Naturschutzgebiet gehören sollte, sieht man in der Siegaue auch alte, noch stehende tote Bäume, die ich mal als wichtige Stimmungselemente und spezielle Ökotope für Höhlenbrüter etc. bezeichnen möchte.

tote Pappel Baumpilze Sieg westlich Geislar

>Tote pilzbewachsene Pappel in der Siegaue nördlich Schwarzrheindorf<


tote Pappel Baumpilze Sieg westlich Geislar

>Noch eine tote Pappel, nördlich Schwarzrheindorf<

Nahe dem Rhein bog ich dann ab, unterquerte die Autobahn und besuchte die als Kulturdenkmal geschütze Kirche von Schwarzrheindorf.

Taube Kirche Schwarzrheindorf

>Schwarzrheindorf - Taube im Säulengang auf der Kirche<

Die Kirche mit dem Innenhof, Nachbargebäuden und den beiden alten Bäumen (Zeder und Zypresse) ein stimmiges Ensemble und eine der wenigen Kirchen, wo man oben einen Säulengang entlanggehen kann und auch den zweiten Stock mit der orgel besuchen kann. Ich war hier schon mal.

Schwarzrheindorf verschmilzt mit Bonn. Über die Kennedy-Brücke ging ich durch die Bonner Altstadt, kaufte ein Eis und fuhr vom Bahnhof aus zurück nach Köln.

Restaurant Bonn

>Bonner Restaurant mit speziellen Delikatessen, nahe der Kennedy-Brücke, rechtsrheinisch<

Auch in Bonn gibt es Touristen - und moderne, von pferdeschwänzigen jungen Frauen gesteuerte Rikschas. Die Fußgängerzonen von Bonn sind jedenfalls architektonisch wesentlich sehenswerter als die von Köln.

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Andrea (Gast) - Montag, 28. Juli 2008, 07:11

war es

gestern nicht arg schwül zum Wandern? Schöne Tour und so nahe an Köln. Werde ich mir merken. Im September habe ich 3 Wochen Urlaub, da brauch ich noch ein paar Ideen.

Wie hast du es geschafft, dass die Libelle sitzen geblieben ist?

Treibgut - Montag, 28. Juli 2008, 19:47

Tour

.... falls du lieber Fahrrad fährst, solltest du vielleicht mit Bahn und Fahrrad dorthin fahren. Am Wochenende sind dort viele Fahrradfahrer in der Siegaue unterwegs - dafür ist es geradezu ideal. Wanderer waren bestenfalls 10 %.

Mit Libellen habe ich auch so meine Probleme. Sie sitzen wirklich selten nahebei bzw. sind dann nicht rechtzeitig zu entdecken. Mich wundert, dass das Photo überhaupt so gut geworden ist, da keine Sonne schien und mein Camerazoom dann häufig überfordert ist.
zuckerwattewolkenmond - Montag, 28. Juli 2008, 22:20

Was ist denn das

auf dem zweiten Foto im Vordergrund? Eine Grabstätte?

Treibgut - Dienstag, 29. Juli 2008, 00:15

Ruine

Kann ich dir nicht sagen. Der Ort lag inmitten einer abgesperrten Pferdeweide. Ich selbst habe es für die Ruine irgendeines alten Wirtschaftsgebäudes gehalten.
Waldlaeuferin - Freitag, 1. August 2008, 18:32

Pappel

Die pilzbewachsene Pappel sieht toll aus! Sehr stimmungsvolle Aufnahme!

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