Soviel zur ordnungsgemäßen Abfallentsorgung ...
Da es bei uns im Haus keine getrennte Abfallerfassung gibt und die Depot-Container im letzten November abgeschafft wurden, habe ich nunmehr doch mal angefragt, was mit der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung hier so los ist. Die Antwort des Vermieters gebe ich mal ungekürzt wieder:
Hallo Treibgut,
nach dem seinerzeitigen Anschreiben habe ich 4 bis 5 Anrufe von Mietern des Hauses erhalten und die einhellige Meinung war, dass es keinen Sinn macht. Alle Anrufer waren davon überzeugt, dass sich nicht an die Vorgaben der AWB - saubere Trennung des Mülls - gehalten würde.
Nach dieser Resonanz habe ich dann darauf verzichtet, gelbe bzw. blaue Tonnen zu bestellen. Ich habe die Anrufer auch darauf hingewiesen, dass durch Aufstellen solche Tonnen ggf. Müllgebühren einzusparen seien; dieses war ihnen bewusst, sie blieben bei ihrer Meinung.
Sollten Sie nach wie vor das Aufstellen solcher Tonnen wünschen, bitte ich um Rundfrage im Hause. Ich möchte für mich den Ärger ersparen, wenn die Sondermülltonnen aufgrund fehlender Sortierung nicht geleert werden.
Zu Ihrer Passage "satzungskonform" möchte ich anmerken, dass es zu diesem Thema keine Satzung gibt sondern alles auf freiwilliger Basis beruht. Ich war bereit, die Mieter nicht.
Interessante Rechtsauffassung. Danach entscheiden die Mieter in Köln, ob sie sich der Mühe unterziehen wollen, an der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung teilzunehmen oder eben nicht - und können so auch per Mehrheitsentscheidung verhindern, dass diejenigen, die wollen, ordnungsgemäß ihren Müll entsorgen können.
Ist bei euch die gelbe Tonne für den Grünen Punkt? Dann würde ich darauf bestehen dass eine angeschafft wird, schließlich zahlst du quasi über den Preis des Produkts die Entsorgung durch den Grünen Punkt...
Gelbe Tonne
Aber ansonsten hast du Recht, nicht zu fassen ist das. Die Antwort muss ich erst überschlafen, zumal die Satzung ein paar Probleme bereitet - da steht nämlich nicht klipp und klar drin, das die Hausbesitzer Wertsofftonnen aufzustellen haben.
Gelbe Säcke
Ich werde das Zeug doch kostenlos los - durch Entsorgung in die Restmülltonne.
Das ist ja gerade das Problem. Da steht ein großer Container im Innenhof, der ausreicht, sämtliche Abfälle aufzunehmen - und das war schon immer so. Aber mit dem gewichtigen Unterschied, dass man vorher seine Werftstoffe noch zu Depot-Containern bringen konnte, die ca. 400 - 500 m entfernt waren.
Restmüll
Unser Restmüllcontainer wird nicht nach Gewicht abgerechnet, er kostet gleich viel, egal, ob viel oder wenig drin ist. Der Restmüll würde nur dann weniger kosten, wenn der Container durch eine oder mehrere kleinere Restmülltonnen mit zusammen weniger Volumen ersetzt würde - davon war bisher aber nicht die Rede. Das wäre erst der nächste Schritt.
System
Da wären wir dann also wieder beim Vermieter, dessen Handeln jede moralisch, pädagogisch und ökologisch angebrachte Kompetenz in der Sache vermissen lässt. Der hat keine Lust, fürchtet Mehrarbeit, versucht die Mieter gegeneinander auszuspielen und begründet sein Nichtstun mit gegenläufigen Interessen in der Mieterschaft.
Die Mieter aber sind meines Erachtens überhaupt nicht zu fragen, denn es handelt sich um eine übergeordnete Umweltangelegenheit im öffentlichen Interesse. Das wäre ja nach schöner, wenn sich die Mieter über jedes Gesetz, jede Verordnung, Satzung etc. -die ihr Zusammenleben im Haus in unerwünschtem Maße beeinflussen könnte- quasi per Mehrheitsentscheidung hinwegsetzen könnten.
Also halte ich im Ergebnis hier mal fest, dass der "Schwarze Peter" in dieser Sache eindeutig beim Vermieter/Hausbesitzer (und nicht nur bei meinem) liegt. Der hat sich die im Lande geltenden Gesetze anzusehen, zu ermitteln, welche Ziele mit diesen verfolgt werden, ob die Umsetzung dieser Ziele auf örtlicher Ebene einen Handlungsbedarf erkennen lassen - und wenn ja, entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele zu treffen. Schuld und Verantwortung liegt allein bei ihm - die Mieter haben die erforderlichen Maßnahmen zu dulden.
aber über kurz oder lang werden sie die gelbe tonne eh abschaffen. den müllverbrennungsanlagen geht der stoff aus, und der restmüll hat einfach zu wenig brennwert...
traurig aber wahr.
also nicht aufregen. oder doch? ;)
Aufregen
Über die fehlende Papier-Entsorgungsmöglichkeit rege ich mich aber schon auf - denn Altpapier wurde nach meiner Erinnerung schon immer getrennt erfasst und stofflich verwertet - lange bevor das Abfallgesetz überhaupt geschaffen wurde. Das waren dann möglicherweise karitative Vereine etc., die die Bündel abholten.
Und wenn die Altpapierentsorgung nicht funktioniert, obwohl man damit zur Zeit auch noch viel Geld verdienen kann, stimmt etwas ganz und gar nicht - beim Vermieter, in der Satzung, in der Umweltüberwachung.
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