Mittwoch, 28. September 2011

Die Liebesschlösser

Man weiss ja nicht so genau, wofür Köln später mal berühmt sein wird. Für die große, Dom genannte Kirche? Oder etwa für die Hohenzollernbrücke? Neulich, anlässlich unserer Weinwanderung, fuhren wir mit dem Zug über die Brücke und sahen die vielen Liebesschlösser im Sonnenlicht glänzen. Ich habe mir das jetzt mal näher angesehen.

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>Die Liebesschlösser (Ausschnitt) am Bahnbrückengeländer der Hohenzollernbrücke, Köln-City<

Eingang in wikipedia haben die Liebesschlösser an dieser Brücke jedenfalls schon gefunden: “In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der Kölner Hohenzollernbrücke angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch.” Wie man bei report-k nachlesen kann, erforschten bereits bald darauf Volkskundler des Landschaftsverbandes Rheinland die Hintergründe des Brauchtums, Anfang 2009 berichtete der Kölner Stadtanzeiger darüber.

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Anfang März 2009 zählte die welt 300 Schlösser. Im November 2009 sollen es 1.000 (Quelle), Anfang Juli 2010 lt. bild aber schon 24.000 gewesen sein, die zudem von Metalldieben bedroht wurden. Im April 2011 waren es lt. koeln ca. 40.000 Schlösser, die zusammen ca. 2 t wiegen und natürlich noch keine Gefahr für die Statik der Brücke darstellen.

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Heute hängen Schlösser an vielen Stellen dicht an dicht wie Schuppen von den Metallzäunen. Es ist abzusehen, dass zumindestens die Sonnenseite der 400 m langen Brücke in absehbarer Zeit vollgehängt sein wird. Ein “Mathematiker” berechnete hier schon, es könnten 320.000 Schlösser werden, sagte, es seien schon so viele, aber Mathematik ist eben nicht alles, wenn die Beobachtungsgabe fehlt; denn besonders über der Mitte des Flusses hängen zur Zeit noch relativ wenige Schlösser.

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Ob 40.000 Schlösser auf 40.000 Liebespaare schliessen lassen oder ob viele Liebespaare ihren Liebesschwur monatlich mit einem neuen Schloss erneuern, ist indes völlig unerforscht.

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An diverse Brücken kann man übrigens auch virtuelle Liebesschlösser anbringen, anscheinend auch ein lukrativer Geschäftszweig, siehe hier.

Trackback URL:
https://treibgut.twoday.net/stories/41787640/modTrackback

Anna-Lena (Gast) - Donnerstag, 29. September 2011, 10:12

Eine witzige Idee! So etwas habe ich bei uns (Berlin-Brandenburg) noch nir gesehen :-)

LG Anna-Lena

Solminore (Gast) - Donnerstag, 29. September 2011, 10:40

Daß Rhea sich hier mit einem Sterblichen einläßt ... ts!

Bei Schlüssel- und Schusterdiensten kann man mittlerweile Namensgravuren in Auftrag geben. Das ist Marktwirtschaft!

Treibgut - Donnerstag, 29. September 2011, 20:02

Dienste

Das sprang mir einen Tag später auf dem Weg zur Arbeit bei einem Schlüssel- und Schusterdienst auch direkt ins Auge - vorher wäre mir das nie aufgefallen.
zuckerwattewolkenmond - Donnerstag, 29. September 2011, 11:03

Das ist

ja ein süßer Brauch bei euch! Den kannte ich bisher gar nicht.

Elisabetta1 - Donnerstag, 29. September 2011, 11:06

Gewaltig!

Das sieht ja wirklich nach Rekord aus, diese unglaublich vielen Schlösser und ich kann mir gut vorstellen, daß es (irgendwann) eine Frage des Gewichtes werden könnte.
Ich selbst habe diese Art von "Liebes_anzeige" das erste Mal in Triest vor 2 Jahren gesehen. Das war allerdings eine Miniaturausgabe, eurer Brücke ;-)
http://elisabetta1.twoday.net/stories/6005205/main

Grey Owl Calluna (Gast) - Donnerstag, 29. September 2011, 12:15

Ahhhh "Schlösser". Das "Zuschnappen" klingt schon so endgültig. Ich glaube, genau DAS würde ich nicht haben wollen.....ggrrr......Da ist es gut,....einen Schlüssel zu haben.....lach....

Da sieht man's mal. "Zauber" aller Orts: Aber Mann/Frau sollte aufhören mit dem endgültigen Festmachen, Anbinden, Einschließen.....Viel zu oft kommt dann der "Einschließer" selber nicht mehr raus....

Klingt das jetzt wie irgendeine "Phobie"...? (...grübel...)
Liebe Grüße
Grey Owl

Treibgut - Donnerstag, 29. September 2011, 20:50

Zuschnappen

... du bist jedenfalls auch der perfekte Kandidat für ein virtuelles, löschbares Liebesschloss.
libris - Donnerstag, 29. September 2011, 13:57

Schösser

gibt`s hier in Frankfurt auch an irgendeiner Brücke. Mich interessiert immer nur, was machen die Leute, wenn die Beziehung in die Brüche geht - Schloss aufmachen und wegwerfen oder als Erinnerung hängen lassen oder haben sie es eh schon vergessen

Treibgut - Donnerstag, 29. September 2011, 20:10

Die Schlüssel

... werden - so der Brauch - direkt in den Fluss geworfen. Aufmachen ist deshalb schwierig. Aber wenn man - gemäß meinem letzten Link im Beitrag - ein virtuelles Schloss irgendwo anbringt, kann man dieses auch löschen.
Gloria (Gast) - Donnerstag, 29. September 2011, 15:53

Bei uns in Rom, seit einigen Jahren http://de.wikipedia.org/wiki/Milvische_Brücke unter Kuriositäten

Eva (Gast) - Freitag, 30. September 2011, 12:04

Rost

Ob die Liebe im gleichen Maße rostet, wie das dazugehörige Schloss? Auch dazu wird es wohl (noch) keine Statistik geben - oder? Und wo treibt die Strömung all die vielen Schlüssel hin? Fragen über Fragen ... ;-)

Eindrucksvolle Fotodokumentation. Habe schon an einigen Orten - allerdings nicht in solch imposanter Größenordnung - dieses neue Brauchtum beobachtet. Und ich meine, irgendwo mal gelesen/gehört zu haben, dass das aus dem Osten hierher geschwappt ist ... evtl. ... vielleicht ...

Treibgut - Freitag, 30. September 2011, 20:08

Forschungsbedarf

... da ist noch Einiges zu klären. Wo die Schlüssel indes landen könnten, ist allerdings klar: in der Nordsee. Aber wann kommen die ersten dort an? Und wie viele schaffen es überhaupt dorthin?

Attraktive Fotos kann man jedenfalls viele dort machen, vorzugsweise bei Abendsonne. Ich habe nur einen Bruchteil gezeigt.

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