Wanderung Oberwinter - Unkelbach
Oberwinter liegt am Rhein. Von Köln aus gesehen ist es auf der Linie nach Koblenz die erste linksrheinische Bahnstation in Rheinland-Pfalz. Ich bin nicht sicher, ob dorthin mein Jobticket noch gilt, da es eine Sondervereinbarung gibt, deren Voraussetzungen ich nicht so ganz kenne - hab's mal so riskiert.
Oberwinter ist es etwas kleiner als Königswinter und touristisch sicherlich nicht annähernd so überlaufen.
>In Oberwinter<
Es gibt dort einen kleinen Hafen und im Ort auch einige alte sehenswerte Fachwerkhäuser.
>Hafen von Oberwinter und Blick Richtung Drachenfels<
Der Rhein hat sich hier tief in das sich hebende Rheinische Schiefergebirge eingeschnitten. Die Talaue ist daher nur schmal und die Seitenbäche haben sich dementsprechend ebenfalls tief ins Gebirge eingeschnitten. Von Oberwinter westwärts geht es daher recht steil entlang der Seitentäler hoch. Erst passiert man Obst- und Gartenbauflächen, die in höheren Lagen teilweise schon aufgegeben wurden und verwildert sind.
>Eine Saumwanze (vermutet) auf Brombeere - gehört zur Untergruppe der Lederwanzen. Gesehen in den verwilderten Gärten westlich von Oberwinter<
Geologisch gesehen, marschiert man hier an den Hängen entweder durch unterdevonische Schluff- und Tonstein- Schichten oder durch Lößlehm, der sich während der letzten Eiszeit vorzugsweise in Leelage durch Wind abgelagert hat. Die Bäche haben sich dann in diese lockeren Schichten später wieder eingegraben und tobelartige, steile Talstrukturen geschaffen.
Der Buchenwald hier ist etwas Besonderes. Er zeigt Relikte der in der 1950er Jahren ausgestorbenen, früher aber weit verbreiteten Niederwaldwirtschaft, gekennzeichnet durch Stockausschläge.
>Baumstümpfe der Buchen-Niederwaldwirtschaft - lange üblich, aber letztlich Ende der 1950er Jahre ausgestorbene Wirtschaftsform<
Die knorrigen Baumstümpfe sehen schon etwas merkwürdig aus - bei Nebel oder Mondschein könnte es hier in den Wäldern etwas unheimlich sein.
>Buchen-Niederwaldwirtschaft<
Weiter oben gibt es kleine vulkanische Vorkommen und kleine, aufgegebene Basaltsteinbrüche, etwa am Himbrich.
>Wespenartiges Insekt Eine Gemeine Sonnenschwebfliege (vermutet, siehe hilfreichen Kommentar), photographiert am Himbrich<
Ich kam dann noch zu einer großen aufgegebenen Tongrube, wo ich die schon gestern gezeigte Libelle photographierte.
>Pompesel in einem winzigen Teich in der Tongrube westlich des Himbrich<
Ich marschierte dann an einer rekultivierten Mülldeponie vorbei wieder Richtung Oberwinter, bog am Sonnenberg aber ab nach Unkelbach, das in einem Nachbartal liegt.
>Blick auf Bandorf<
>Grashüpfer, aufgenommen oberhalb von Unkelbach<
Auch in Unkelbach gibt es das ein oder andere alte und gut erhaltene Fachwerkhaus zu begutachten.
>Fachwerkhaus in Unkelbach<
Von Unkelbach ging ich am Rande von Bandorf wieder zurück nach Oberwinter, nahm den Zug und genoß -in Köln angekommen- wieder ein Weizenbier an der Filmdose - diesmal mit Apfelkuchen und Sahne! Wohl verdient nach ca. 11 km Wanderung, denke ich mal.
Tolle Fotos!
Herzliche Grüße
Elke
Insekten (2)
Ich habe am WE gerade mal meine erste Libelle geschafft. Irgendwie habe ich auch nicht den Blick für Insekten.
LG Evi
Insekten (1)
Mir fallen Insekten auch meist nur auf, wenn viele da sind. Dann betrachte ich die Blumen und Pflanzen näher, ob es da was Interessantes zu photographieren gibt.
Und Libellen sind nach meinen bisherigen Erfahrungen sowieso schwierig - da habe ich viele Arten noch nicht vor die Linse bekommen, weil sie nur herumbrausen und man häufig auch nicht nahe ran kommt. Weil das häufig große, aber auch strichförmige Objekte mit transparenten Flügeln sind, habe ich da auch häufig Probleme mit der Scharfstellung.
Trackback URL:
https://treibgut.twoday.net/stories/4162152/modTrackback