Eine Wanderung südlich von Miel
Gestern. Schönes Wetter, obwohl die Wolken anfangs wegen ihres Cumulus-Charakters etwas bedenklich aussahen. Aber es war dann doch recht sonnig, nicht zu heiß, luftig und nicht so schwül wie während meiner letzten beiden Wanderungen.
Ich fuhr nach Euskirchen, stieg um in den Zug nach Bonn, aber vorher in Odendorf aus. Odendorf war vor nicht allzu langer Zeit bereits Startpunkt einer Wanderung (siehe hier).
Diesmal ging ich aber Richtung Nordosten, über Essig, Ludendorf nach Miel und von dort in südöstlicher Richtung durch Nieder- und Oberdrees nach Rheinbach. Knapp 15 km waren das (ausgemessen). Das ist dort weitgehend plattes Land - Bördenzone mit fruchtbaren Parabraunerden, die sich auf Lößlehm entwickelt haben.
>Agrarlandschaft nahe Ludendorf<
Man sieht dort zur Zeit überwiegend Mais, Weizen, Gerste, Knollenfrüchte - nicht gerade furchtbar spannend, ausnahmsweise vielleicht mal ein Erdbeerfeld zum Naschen. Wesentlich interessanter sind die Dörfer der Gegend, weil es dort noch vergleichsweise viele alte Fachwerkhäuser gibt.
Vom Bahnhof in Odendorf kommt man entlang dem Ohrbach sehr schnell nach Essig, einem kleinen Dorf, in dem es einen großen Gutshof gibt, der heute heute aber anderweitig genutzt wird. Am interessantesten fand ich dort noch so ein altes Backstein-Speicherhaus. Bis Ludendorf sind es von dort aus über die Felder gerade mal um die 500 m.
>Insekt auf Margerite, Feldrain nördlich Essig<
In Ludendorf kann man einige altertümliche Backstein- Gehöfte mit ihren Innenhöfen bewundern.
>Alte Gehöfte in Ludendorf<
>Zwei Motive aus den geräumigen vierseitig umschlossenen Innenhöfen der Gehöfte in Ludendorf<
Über die Felder westlich der B56 ging ich weiter nach Miel - es gibt hier einige alte Fachwerkhäuser, am südlichen Ortsrand vor allem aber eine stattliche Wasserburg.
>Fachwerkhaus in Miel<
>Wasserburg Miel<
Bei der Burg gibt es einen Biergarten und angrenzend an die Burg wurden die ehemaligen Gärten zu einem großen Golfplatz umfunktioniert, der direkt an einem kleinen, naturschutzrechtlich geschützten Wäldchen liegt. Das war wohl der schönste Golfplatz, den ich je in der Umgebung von Köln gesehen habe.
Irgendwie kam ich im Wald vom Weg ab und mußte mich durch stacheliges Brombeergestrüpp und Brennnessel kämpfen. Ich sah einen Frosch, aber die Photos sind mangels ausreichender Lichtverhältnisse nix geworden.
>Agrarlandschaft nördlich von Niederdrees - man sieht im Hintergrund das geschützte Wäldchen bei Miel<
Südlich des Wäldchens ging es wieder ca. anderthalb Kilometer über Felder nach Niederdrees und nur ca. 500 m weiter nach Oberdrees, wo es einen schön gebogenen Straßenzug mit alten Fachwerkhäusern gibt.
>Straßenzug mit Fachwerkhäusern in Oberdrees<
>Detail Tür eines Fachwerkhauses in Oberdrees<
Bis zum Bahnhof in Rheinbach waren es dann noch einmal rund zweieinhalb Kilometer über Felder und vorbei an der Kläranlage Rheinbach. Ich fuhr danach zurück nach Euskirchen, kaufte mir in der Fußgängerzone ein Eis und ging zur “Alten Posthalterei”, einem Restaurant in historischem Gebäude, trank dort im Biergarten ein leckeres Weizen - herrlich. Danach, wieder einigermaßen fit und fast 20 Uhr vorbei, ging ich zurück zum Bahnhof und fuhr mit dem Zug zurück nach Köln.
Erinnere ich mich!
Denke, ich werde wieder müssen. Ob ich will oder nicht. Alzheimer hin, Sucht her :)
Trackback URL:
https://treibgut.twoday.net/stories/3901217/modTrackback