Wanderung südlich von Odendorf
Gestern habe ich eine sehr schöne ca. 12 km lange Wanderung gemacht. Erst sah es nicht so aus, als würde die Wanderung überhaupt statfinden bzw. gut gehen. Auf dem Weg zum Bahnhof fing es nämlich an zu regnen. Ich dachte mir dann, ob ich bei mir zu Hause auf dem Bett oder im Zug in meinem Buch lese, ist ja eigentlich egal und fuhr dann doch erst mal los.
Odendorf, auf der Topographischen Karte “Rheinbach” gelegen, liegt an derselben Bahnstrecke zwischen Euskirchen und Bonn, die ich am letzten Wochenende zum ersten Mal überhaupt befahren habe. In Odendorf hatte es jedenfalls zu regnen aufgehört und fing auch nicht mehr an. Erst war es noch ziemlich grau bewölkt, aber später dann vielfach sonnig und mitunter sehr windig.
Alle vier besuchten Orte waren weitaus interessanter als jene auf der letzten Wanderung.
>Blick auf Burg Odendorf<
In Odendorf gibt's ein paar Fachwerkhäuser, eine Burg und das Zehnthaus zu besichtigen.
>Das Zehnthaus in Odendorf - aus Zeiten, als die Kirche noch Macht hatte und für ihr unnützes Tun den Bauern noch Abgaben abpressen konnte.<
Außerdem fließt der Ohrbach durch Odendorf. Am Ohrbach ging ich dann auch ca. 4 km nach Süden. Es ist ein ziemlich naturbelassenes Bachbett, das sich hier ein paar Meter in den Lößlehm eingeschnitten hat und von zum Teil alten Bäumen gesäumt wird - die “Männer mit Säge” waren hier anscheinend schon ziemlich lange nicht mehr unterwegs. Davon mal abgesehen, fließt der Bach durch intensiv genutzte Felder (Erbsen, Raps, Getreide, Weiden) und bekommt sicherlich eine Überdosis Düngereintrag ab - man sieht es z.B. an den vielen Brennnesseln, die Stickstoffzeigerpflanzen sind. Zwei mal sah ich einen Reiher (vermutlich denselben), aber er sah mich immer zuerst und flog weg, bevor ich eine Photochance hatte. Obwohl es schön am Bach entlang zu gehen ist, ist das Bachtal vergleichweise nicht besonders photogen - ich zeige lediglich das Bild dieses Käfers hier:
>Käfer, gesehen nahe der Burg Ringsheim - habe noch keine Zeit für Bestimmversuche gehabt<
Nahe am Bach kommt man auch an der Burg Ringsheim vorbei:
>Burg Ringsheim<
Südlich der Burg kommt dann das Dorf Schweinheim - ebenfalls sehr attraktiv, mit alten Fachwerkhäusern und einer Burg.
>Die Kirche in Schweinheim grenzt mit ihrem Kirchfriedhof direkt an dieses Fachwerkhaus<
>Burg Schweinheim - hier wollte ich mich nahe dem Haupteingang auf eine Holzbank setzen, aber sie war total morsch und brach unter mir zusammen - ich flüchtete.<
>In Schweinheim war es sehr stürmisch, wie man hier an den modernen Vogelscheuchen sieht - eines meiner besten "Windphotos".<
Schweine sah ich in Schweinheim übrigens nicht, vielmehr viele Pferde auf den Weiden und Rinder in den Stallungen.
Da ich nach Odendorf zurück wollte, bog ich nach Nordwesten ab und durchquerte Flamersheim, ebenfalls ein attraktiver Ort mit interessanten Gebäuden und einem großen Schloß.
>Schloß Flamersheim<
>Fachwerkhäuser in Flamersheim<
Zwischen Flamersheim und Odendorf liegt dann noch Palmersheim - ausnahmsweise mal ohne Burg, aber mit noch sehr gut erhaltenen ehemaligen Bauernhöfen.
>Alte Dorfbauernhöfe in Palmersheim - man sieht die großen Tore, durch die früher die Pferdefuhrwerke und später vermutlich noch die Trecker fuhren (vermutet)<
Ansonsten ging's zwischen den Orten über die Felder. Hier und da sah man kleine Schäfchen oder Zicklein auf kleinen eingezäunten Parzellen oder Rebhühner im Freien. Westlich Palmersheim führt auch die römische Wasserleitung unterirdisch entlang - eine Tafel bei einem Naturdenkmal (Baum) wies darauf hin.
Trackback URL:
https://treibgut.twoday.net/stories/3729560/modTrackback