Samstag, 3. November 2012

Eine Steilkuestenwanderung bei Sougia

Am Freitag. 8 Stunden gewandert. Sougia ist dafuer vom Prinzip her ideal, weil der kuestenparallele Europawanderweg 4 durch den Ort verlaeuft. Andererseits kann man sich fragen, ob es ueberhaupt ratsam ist, auf Kreta laengere Strecken alleine herumzuwandern, denn es sieht moeglicherweise ziemlich duester aus, wenn etwas passiert.

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>Aufstieg von Sougia<

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Klimadaten:

08/20 Uhr, 25.4 Grad, 68 % Luftfeuchte.
13/35 Uhr, 28.1 Grad, 74 % Luftfeuchte.
21/50 Uhr, 22.3 Grad, 58 % Luftfeuchte.

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Ich lief zunaechst nach Osten in Richtung der antiken Ruinenstadt Pikilassos, hatte sie aber gar nicht auf dem Programm, sondern vielmehr ein kleines Kirchlein dreieinhalb Stunden entfernt. Es ging auf und ab, die Kuestenfelsen entlang. Charakter: durchaus alpin, ein sehr toller Weg!

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Jedenfalls, als ich am Kirchlein war, habe ich es etwas bedauert, nicht die eine oder anderthalb Stunden zur Ruinenstadt weiterlaufen zu koennen. Nur, es waere eben eine 9- oder 10-stuendige Tour geworden und dagegen sprachen zwei gewichtige Gruende. Ich haette 3 l Wasser mitschleppen und mindestens eine Stunde frueher losgehen muessen - und nicht um 9 Uhr.

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Aber eine Kuestenwanderung hat zumindestens den Vorteil, dass man sich nicht richtig verlaufen kann. Dieser Weg war im Uebrigen relativ gut markiert - vereinzelt mal ein E4-Schild, haeufiger Farbpunkte auf Felsen oder Steinpyramiden.

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>Steinpyramiden am Wegesrand<

Ich hatte zumindestens den Eindruck, dass man diesen Weg tatsaechlich durch Kreta gehen koennte - ohne brauchbare Karten, denn die gibt es nicht. Ein bisschen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist allerdings erforderlich.

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Letztendlich war ich auch nicht am Kirchlein, sondern nur 60 m oberhalb - dieser Abstieg war mir etwas hakelig. Auf dieser ganzen ueber 6-stuendigen Tour hin und zurueck traf ich keine einzige Person.

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>Die Kirche Agio Antonius<

Viele Ziegen gab es zu sehen, nur die Ziegen nuetzen nur als Ziegenbraten. Es gibt ein uraltes griechisches Sprichwort:

"Folge nie der Ziege, denn sie fuehrt dich gewiss an einen Abgrund. Folge stets dem Esel, denn er fuehrt dich am Abend sicher in ein Dorf".

Schoenes Sprichwort, nur heutzutage gibt es da wohl ein Problem mit den Eseln. Ich sah noch keinen einzigen Esel.

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>Die Ziegen illustrieren das Sprichwort.<

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>Sougia kommt wieder in Sicht<


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>Olivenbaeume und Ziegenpferche umgeben Sougia.<

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Nach dieser tollen Tour ging ich am Nachmittag noch in die andere Richtung. Hier fuehrt ein Canyon zur antiken Ruinenstadt Lissos.

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Der Reisefuehrer sagte mir, gut eine Stunde, aber ich hatte Zweifel, war nach den schon 6 Stunden sicherlich auch nicht mehr so fit.

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>Wenn man aus dem Canyon aufgestiegen ist, kommt man auf einen Bergruecken, von dem man wieder absteigen muss, um Lissos zu erreichen.<

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Lissos (Lisos) habe ich dann auch nicht mehr erreicht, sah von oben nur runter auf den Ort. Man sah kaum etwas, vielmehr als Grundmauern sind vermutlich sowieso nicht mehr erkennbar. Das Problem war diesmal nicht das Wasser, sondern die Angst vor der einbrechenden Dunkelheit. Ich hatte zwar meine Stirnlampe dabei, aber durch den Canyon zurueck musste ich nicht unbedingt im Dunkeln gehen.

Abends sass nebenan wieder in der Taverne, ass gruene Bohnen mit Tomatensosse, Kartoffel und Brot, trank ein leckeres Bier und einen leckeren Kaffee. Es ist billiger hier als in den Staedten und zum Abschluss gibt es als Service dann auch noch ein Stueckchen Kuchen und ein Kaennchen Schnaps umsonst.

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