Im Kino – Sommerhäuser und andere Filme
Sonja Maria Kröner's Film Sommerhäuser erzählt von einer Familie, die Mitte der 1970er Jahre anläßlich des Todes einer Oma in einem großen Garten zusammenkommt.
Viele Enkelkinder sind auch dabei. Der Garten mit seinen uralten Bäumen, Baumhäusern und Wildnis-Gebieten hat seine Geheimnisse und birgt Gefahren.
Der Film nimmt mal die Persektive der Kinder, mal die der Erwachsenen ein.
Auch wenn die Zusammenkünfte im Garten Konflikte offenbaren, zumal zu entscheiden ist, was nun weiter mit dem Haus und dem Garten geschehen soll, ist es Verdienst der Regisseurin, aus dem Film keine Soap gemacht zu haben. Das natürliche Spiel der DarstellerInnen erinnert vielmehr an einen französischen Film.
„Ein stimmiges Familienporträt, eine Choreografie des Kleinkriegs zwischen Geschwistern, Tanten und Schwägerinnen, den ein finaler Schlag abrupt beendet“, meint epd-film.
Tomas Alfredson's Film Schneemann nach einem Roman von Jo Nesbø spielt an diversen norwegischen Orten, die Schauplätze eines Serienmörders sind, der Schneemänner vor/nach der Tat dort gebaut hat. Der Film kommt relativ nüchtern inszeniert daher, wie in Watte gebauscht, und die Psyche des Serienkillers ist doch wohl etwas eindimensional.
„Als hätte jemand versucht, die vermeintliche Erfolgsformel skandinavischer Thriller – Winter plus gewaltvolle Morde plus viele Handlungsstränge plus kaputte Hauptfigur – abzuspulen, dabei aber übersehen, dass sich ein guter Film nicht berechnen lässt“, meint kino-zeit. Ja, das ist ganz treffend geurteilt.
Aisling Walsh's Film Maudie erzählt vom Leben der Folk-Art-Künstlerin Maud Lewis, von einer Frau mit rheumatischen Arthritis-Problemen, der in einem kanadischen Küstenort der 1930er Jahre spielt. Von der Bevormundung ihrer Verwandten hat sie bald die Nase voll, zieht aus und als erstbesten Job nimmt sie den einer Haushaltshilfe bei einem mürrischen, analphabetischen und egozentrischen Trödler, Krämer und Fischhändler (Ethan Hawke) an, dessen Haus etwas abgelegen liegt.
Der Mann ist zunächst keineswegs begeistert von ihr und ihrem „malerischen Tun“, weil sie doch im Haus arbeiten soll und achtet zunächst seine Hunde und Hühner mehr.
Aber die Frau (Sally Hawkins) setzt sich durch, und später sieht er ein, dass die naive Malerei, mit der sie gelegentlich auch das Haus „verschandelt“, zusätzliches oder gar mehr Geld einbringt, als seine Arbeit. Sie raufen sich zusammen.
Ein einfühlsamer Film, der vor allem von seinen Hauptdarstellerin lebt. Critic stellt fest: „Eigentlich leben sie einen ziemlich gegenwärtigen Traum vom unabhängigen Mini-Unternehmen, das aus wenig viel macht“.
Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?
Sommerhäuser: ja, vielleicht.
Schneemann: tendenziell eher unwahrscheinlich.
Maudie: tendenziell eher unwahrscheinlich.
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