Spaziergang Bonn-Mehlem – Rodderberg - Oberwinter
Gestern war es relativ warm mit über 15 Grad, aber bevor ich im Zielgebiet ankam, war die Sonne schon wieder weitgehend durch wolkigen Himmel verdrängt worden. Außerdem vergaß ich mein Portemonnaie, was mir zwar bald in der Straßenbahn einfiel, aber ich musste natürlich zurück und dann einen Zug noch eine Stunde später nehmen.
Mit dem Zug in Bonn-Mehlem angekommen, ging ich Richtung Rodderberg, einem relativ jungen Vulkan.
>Haus mit schönem Erker in Bonn-Mehlem<
Am Südrand von Bonn-Mehlem sind einige der höchstgelegenen Villen aufgegebene Ruinen. Wahrscheinlich hatten sich hier Botschafter etc. angesiedelt, die nach der Verlegung der Hauptstadt ihr Quartier aufgeben mussten.
>Villen-Ruinen, Bonn-Mehlem. Die Tafel unten zeigt - von einem anderen Haus - den vormaligen Residenten. Der Mann vertrat Nepal und gehörte wahrscheinlich zum Königshaus, das im Jahr 2007 nach ungefähr 10 Jahren schwelenden Bürgerkrieg entmachtet wurde. Das Haus könnte aber auch schon in den 1990er Jahren aufgegeben worden sein (Berlin/Bonn-Gesetz 1994).<
Tja, Theorie, aber weshalb wurden die Villen nicht verkauft bzw. anderweitig genutzt?
>Weg und Blick Richtung Rodderberg<
Am Rodderberg sind Teilflächen Naturschutzgebiet für seltene Pflanzen und Zauneidechsen, aber dies Thema ist Anfang März nicht besonders interessant, da Pflanzen und Tiere noch nicht "aufgewacht" sind.
Randlich fand ich einen aufgegebenen, verfallenden Pferdeparcours mit Walnussplantage, Teich etc.:
>Walnussplantage, Reitanlage westlich Rodderberghof<
Ich ging weiter, vorbei am Hermann-Wilhelm-Hof und dann durch den Wald runter nach Oberwinter. Leider wütete in Teilen des Gebietes wieder die Forstwirtschaft und beschädigte das Naturerbe, obgleich es ein relativ wertvoller Wald mit alten Buchen, Eichen und Kiefern sowie untergemischten, teilweise dichten Stechpalmen-Gebüschen ist.
>Das Glitzern wird bei Sonne durch die glatten Blätter der Stechpalmen verursacht.<
Die letzten 500 m zum Ort geht es einen Hohlweg runter. Habe selten einen Ort gesehen, der so tot wirkte wie Oberwinter am gestrigen Samstag.
Dabei gibt es hier auch ansprechende Fachwerkhäuser in einem kompakt wirkenden Ortskern. Kaum ein Mensch war auf den Straßen unterwegs.
Ca. 9,5 km war dieser Spaziergang lang.
Point gesetzt in der Walnussbaumplantage auf der Weltkarte bei stories-and-places.com.
Am Rodderberg
Unglaublich,
Königswinter war auch im Sommer, als ich mal da war, ziemlich ausgestorben.
Ich war gestern in Kaub, da traf man ebenfalls kaum eine Menschenseele.
LG
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