Samstag, 7. Oktober 2017

Sound-Welten (19/2017)

So wirklich überzeugen wollte mich keines der Alben dieser Prüfserie. Das Album von Helium Vola gefiel mir wohl am besten. Aber auch das Goldray-Album hat mindestens zwei tolle Songs zu bieten.

8Kids. Album: Denen die wir waren (2017). Debut-Album einer deutschen Rock-/Punk-/ Post-Hardcore-Band. Relativ melodisch-rockig, oft treibend, deutschsprachiger Gesang. Einige Songs konnte ich gut anhören. SHR: 8 T – 77 T. WD: 18/d.

Alexandra Saviour. Album: Belladonna of Sadness (2017). Debut-Album einer US-amerikanischen Singer-/Songwriterin, die im cineastischen Dream-, Desert- und Psychedelic Pop zu Hause ist. Ein Gesang, der „zwischen selbstbewusster Femme fatale und flehender Suchenden variiert“, meint plattentests. Und sich manchmal auch etwas nach Lana Del Rey anhört. Eine vergleichsweise interessante Platte, aber etwas zu viel Pop. SHR: 155 T – 2.145 T. WD: n.v.

Bullet Height. Album: No Atonement (2017). Debut-Album eines nach Berlin ausgewanderten Dark-Electronic- Rock-Duos. „Der Erstschlag aus Berlin weiß mit der Symbiose aus verschiedenen Genres gekonnt zu punkten“, meint das toughmagazine. Nun ja, kann man anhören, der Sound ist mir selbst aber zu unruhig und zu „synthetisch“. SHR: 1 T – 13 T. WD: n.v.

Cigarettes After Sex. Album: Cigarettes After Sex (2017). Debut-Album einer US-amerikanischen Ambient-Pop-Band, die es direkt in die europäischen Charts schaffte und auch bei spotify sehr erfolgreich ist. Nun ja, der softig-harmonische, tendenziell mich einschläfernde Dream-Pop-Stil war noch nie mein Ding, weshalb auch diese Band bei mir nicht wirklich punkten kann. SHR: 1.038 T – 9.044 T. WD: 89/d.

Dead Letter Circus. Album: Aesthesis (2015). Drittes Album einer australischen Indie-/Alternative-Rock-Band. Relativ harmonisch, kann man gut anhören, spricht mich aber dennoch stilistisch nicht besonders an. SHR: 19 T – 574 T. WD: 2/d.

Eloy. Album: The Vision, The Sword & The Pyre I (2017). Diese deutsche Progressive-Rock-Band war in den 1970er Jahren eine meiner Top-Bands, ich kaufte fast alle ihre Platten, wobei die Alben No. 2 – 5 immer meine Favoriten waren. Wirklich kommerzieller Erfolg kam aber erst mit ihrem Album No. 6 (Ocean) in 1977. Die Band hat – beschädigt - die 1980er und 90er Jahre überstanden, aber aus den letzten 20 Jahren gibt es nur drei neue Alben. Das letzte Album, das ich kaufte, datiert von 1982. Danach sank die Rezeption nicht nur bei mir deutlich, da andere, neu aufkommende Musikstile wie Punk, Dark Wave, NDW, Dark Ambient, Industrial und Gothic ihren Erfolg hinwegspülten. Die jüngeren Alben kenne ich gar nicht. Nun, nach 8 Jahren, wieder ein neues Album, No. 18. Es ist ein respektables Alterswerk, wieder ein Konzeptalbum, das interessanterweise auf Platz 22 der deutschen Charts landen konnte – nur ein Album von 1979 kam jemals höher. Gasterzählerinnen, Sängerinnen und Chöre kommen auf dem Album auch vor. Das hat es früher auch schon mal gegeben, aber nicht so häufig. Anspieltipp: „Why?“. SHR: 3 T – 14 T. WD: 102/d.

Far Or Near. Album: Aporia (2017). Debut-Album einer deutschen Postrock-Band mit Lady am Micro. Relativ wüst-emotionaler, mitunter sperriger Sound. „Ein ordentliches, teils feenhaftes, teils krachiges Rockalbum der insgesamt etwas härteren Schiene“, meint das blueprint-fanzine. Etwas anstrengend. SHR: 1 T. WD: n.v.

Goldray. Album: Rising (2017). Debut-Album einer britischen Psych-Rock-Band mit Blues-Einschlag und interessanter Lady am Micro. „The band serve up a clutch of riff-powered psychedelic gems hovering in a space somewhere between the likes of Cream, Kula Shaker and All About Eve“, sagt getreadytorock. Gefällt mir streckenweise ganz gut. Anspieltipp: "Diamond Road". SHR: 1 T – 4 T. WD: n.v.

Helium Vola. Album: Wohin? (2013). Viertes und bis dato anscheinend letztes Album dieser deutschen Band, die mittelalterlichen Gesang mit elektronischen Spielarten verknüpft. Die Musik tendiert manchmal Richtung Avantgarde, wird nach meinem Eindruck auf den jüngeren Alben immer experimentell-komplexer und schwerer zugänglich. Die ersten drei Alben hatte ich mir zugelegt, aber hier setze ich vielleicht mal aus. Vereinzelt gibt es aber auch hier sehr schöne Mittelalter-Songs, z.B. „Die Andre“. SHR: 1 T – 2 T. WD: 11/d.


SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song.

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige Seite vorhanden.

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

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