Dienstag, 21. März 2017

Im Kino – T2 Trainspotting und andere Filme

Die folgenden, hier präsentierten Filmwelten führen uns in ganz unterschiedliche Gegenden, die von England bis nach Frankreich, Deutschland und Chile reichen. Auch spielen sie zu ganz unterschiedlichen Zeiten.

Bedauerlicherweise ist es schon wieder 10 Jahre her, dass ich zuletzt "Trainspotting" (1996) gesehen habe, und ich schaffte es nicht, mir den Film noch einmal vor der Fortsetzung anzusehen.

Danny Boyle's Fortsetzung T2 Trainspotting spielt – logisch – etwa 20 Jahre später. Die Protagonisten von Teil 1 haben sich zum Teil gezwungenermaßen auseinander gelebt, aber nun treffen sie sich wieder und führen Verschiedenes im Schilde, u.a. die Kollegen umzulegen oder mit EU-Geldern ein altes Gebäude zu restaurieren und als Bordell zu betreiben.

Gelernt haben sie nicht viel inzwischen, vielmehr sind sie offensichtlich dieselben schräg-chaotischen Typen mit einem gewissen Hang zu Drogenexzessen und Gewalttätigkeiten. Außerdem erzählen sie sich mitunter Geschichten von früher (aus Teil 1).

Es gibt etliche boshaft-witzige Szenen im Film. „Eine würdige Fortsetzung des Klassikers von 1996“, meint der spiegel, eine Einschätzung, die ich durchaus teilen kann.

Raoul Peck's Film Der junge Karl Marx ist durchaus eindrucksvoll in Szene gesetzt, zeigt er doch anschaulich Bilder aus der industriellen Revolution mit Fabriken voller Menschen und Armut auf den Straßen drum herum. Er erzählt von der Bekanntschaft von Karl Marx mit Friedrich Engels und von ihren beiden starken Frauen an ihrer Seite, von Zwängen des Einen (Engels als Fabrikantensohn), Geldnot des Anderen (Marx) und vielen heftigen politischen Debatten im Klima der Unterdrückung.

Wahrscheinlich ist der Film etwas zu pittoresk in Szene gesetzt, gleichwohl wichtig, sind wir doch schon lange wieder auf dem Weg ins Lumpenproletariat, wo massenhaft Leute Zeit ihres Lebens keine Chance mehr haben, aus dem Elend heraus zu kommen.

Das Historiendrama erzählt ... aufgeweckt und pointiert von Europa am Beginn der Industriellen Revolution, als Arbeit ausgebeutet, Protest bestraft, Kritik zensiert und Politik mit unverbindlicher Rhetorik und fernab der Lebensrealität bestritten wurde“, meint choices. Die meisten großen Zeitschriften hierzulande waren allerdings gar nicht begeistert vom Film, einen Film über berühmte böse Kommunisten müssen sie wohl einfach zerreissen.

Pablo Larraín, nach „Jackie“ bereits mit seinem zweitem Film in diesem Jahr im Kino, erzählt in Neruda von dem im Jahr 1948/49 in Chile wegen kommunistischer Aktivitäten in Ungnade gefallenen, sich zunächst bei Freunden versteckenden und dann über die Anden nach Argentinien fliehenden Ex-Senator und Dichter Pablo Neruda. Der Film, zum Teil erzählt aus Sicht eines ihn verfolgenden Polizisten, der vielleicht nur eine erfundene Romanfigur ist, plätschert so einigermaßen gefällig dahin.

Punkten kann der Film gegen Ende mit tollen Bildern von Araukarien im Schnee des andinen Hochgebirges – kurz bevor ich nahe dran war, im Kino einzuschlafen. Aber immerhin, man hat mal was von Neruda gehört.

Vielmehr reizt er [der Regisseur] die gezeigten Wider­sprüche des privi­le­gierten Kommu­nisten, der für die einfachen Leute eintritt und sogar im Unter­grund, anders als die einfachen Partei­mit­glieder, den Luxus, Pomp und Glamour des großbür­ger­liche Milieus genießen kann, für ein schil­lerndes Vexier­spiel der Kontraste aus“, meint artechock.

Prognose/Wertung: Filme noch mal ansehen?

T2 Trainspotting: ja, das ist wohl anzunehmen.
Der junge Karl Marx: ja, vielleicht.
Neruda: tendenziell eher unwahrscheinlich.

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