Wanderung Düren - Üdingen
Am Sonntag war ich - trotz Regengefahr - unterwegs an der Rur. Diesmal ging ich von Düren die Rur hoch nach Üdingen. „Hoch“ ist relativ, sagen wir mal, auf 10 km ging es ungefähr 35 Höhenmeter bergauf. Aber das Gefälle des Flusses ist doch groß genug gewesen, Erosionskraft zu erzeugen, die man durch den Bau mehrerer Wehranlagen bremsen wollte.
Anfangs ging ich einen neuen Weg vorbei an Industrieanlagen und -hallen, die meist schon bessere Zeiten gesehen hatten.
>Industriehalle - integriert im Straßenbild, Düren<
>Auch diese Moschee scheint mal - abgesehen vom Minarett natürlich - Teil eines Industriegebäudes gewesen zu sein.<
Vorbei kam ich zufällig auch an der großen stillgelegten Glashütte Dürens, die zu ihren Glanzzeiten mal der größte Arbeitgeber Dürens mit 1.500 Beschäftigten war.
>Glashütte der Firma Peill und Putzler, Düren; hier Screenshot eines Bing-Luftbildes vom Standort<
1994/95 wurde die Produktion eingestellt, und heute ist es ein relativ bizarres Ensemble alter maroder und neuer Gebäude, da man sich um eine Nachnutzung des Standortes bemüht.
>An der Glashütte, Düren<
Die nahegelegene Rur sieht hier schon recht naturnah aus, mit „Uferdschungel“ und umgestürzten Bäumen auch im Fluss.
>Die Rur in Düren<
Während man sich mancherorts um einen naturnahen urtümlichen Charakter des Flusses bemüht, ist man anderorts am Fluss damit beschäftigt, diesen Charakter wieder zu zerstören, etwa um Geschäfte mit Baumstämmen zu machen. Südlich von Düren wurden jedenfalls am Fluss viele uralte Pappeln gefällt.
Ich folgte dann der Rur immer weiter.
>Die Rur-Wehranlage bei Kreuzau<
>Eichhörnchen nahe des Hoesch-Werkes in Kreuzau<
>Rurtalhang bei Kreuzau<
>Blick auf Winden<
Nach 14 km in Üdingen war ein guter Zeitpunkt gekommen, die Rurtalbahn zurück nach Düren zu erwischen - zumal auch dunkle Wolken aufzogen.
Abends war ich dann noch weg, stundenlang harrten wir in der „Connection“ in Köln-Ehrenfeld aus, einer kleinen Kneipe mit wohnzimmerartigem Feeling und vergleichsweise angenehmer Musik.