Wanderung zum Boisdorfer See (Niederrheinische Bucht/Ville)
Gestern. Da ich am Samstag Kölsch trinken war und mich gestern dann zunächst auch gar nicht entscheiden konnte, überhaupt los zu wandern, kam ich erst spät in die Gänge. 13 Uhr 15 ging's los – und nun ja, Kerpen-Horrem ist zwar nah, nur zwei Stationen vom Kölner Hauptbahnhof aus mit einem regulären Zug nach Aachen, es wurde aber recht bald ziemlich dunkel.
Zunächst ging ich zu einem Objekt an der Kleinen Erft, das in meiner topographischen Karte als „Motte“ eingezeichnet ist.
>Motte "Alte Burg", Kerpen-Horrem<
Alles bewaldet, man sieht Wälle und Gräben. Vermutlich stand hier mal eine Ritterburg, die im 14. Jahrhundert zerstört wurde – Näheres weiß man nicht.
>Götzenkirchen<
Weiter ging ich durch Götzenkirchen und dann entlang von Feldern zum Boisdorfer See. Dieser See ist jung, rd. 10 Jahre alt, hat einen Durchmesser von ca. 500 m und ist bis zu 24 m tief.
>Boisdorfer See<
Bei xtratix könnt ihr sehen, wie der See im Jahre 2001 aussah. Seitdem hat sich Einiges getan, der See wurde größer, die Bäume sind inzwischen schon viel höher. Erst im Jahr 2007 war die Endgröße des Sees erreicht.
>Teich am Boisdorfer See - es gibt noch mehrere solcher Biotope dort.<
Das Gebiet war mal der Tagebau Frechen, in dem von 1952 – 1986 Braunkohle gefördert wurde. Es war der erste Tieftagebau im Rheinischen Braunkohlerevier. Nicht weit vom See erinnert eine Tafel an den um 1975 abgebaggerten Ort Boisdorf, der dem See den Namen gab.
Mittlerweile dämmerte es schon. Ich machte dennoch einen Umweg, sah noch drei Rehe auf einem Stoppelfeld grasen.
>Rehe auf Stoppelfeld<
>Insektenhotel - gehört zu den Maßnahmen, den See und die Gegend ökologisch aufzuwerten. Ebenso sieht man dort künstlich angehäufte Totholzhaufen, die ebenfalls Wildtieren Unterschlupf gewähren sollen.<
Indes, den Sumpfsee in der Habbelrather Halde habe ich nicht mehr erforschen können. Außer Schilf sieht man wohl auch nicht viel.
>Am Sumpfsee, Habbelrather Halde<
Alte Schilder warnen vor dem Sumpf ("Lebensgefahr") und die schnell voranschreitende Dämmerung war kein geeigneter Zeitpunkt, vertiefte Erkundungen durchzuführen.
So schlug ich mich durch den Wald und ging über Neubottenbroich zurück zum Bahnhof Horrem. Mittlerweile war es dunkel.
Ca. 12 km war der Ausflug lang.
Kartographische Erfassung: Boisdorfer See bei stories and places.