Wanderung Kobern - Goloring - Lonnig (Mosel/Maifeld/Ost-Eifel)
Sonntag. Ich begann, “Neuland” zu erschliessen - eine Wanderung an der Mosel. Da war ich noch nie, sieht man mal davon ab, dass ich vor ca. einem Jahr in Koblenz war und in dem Zusammenhang auch an der Moselmündung in den Rhein.
Ich fuhr nach Kobern. Dort gibt es verlassene alte Bergwerke, einen Tatzelwurmbrunnen und angeblich auch Tatzelwürmer, die des nachts bei Mondschein herauskommen und durch die Straßen kriechen sollen. Das erinnert doch irgendwie auch an H.P.Lovecraft's Gruseluniversum. Nun ja, übernachten wollte ich dort ja nicht.
Motiv in groß.
>Kobern; oben der markante romanische Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert.<
Tagsüber ist es jedenfalls ein passables kleines Städtchen, mit Weinbergen, auch alten Häusern und der Niederburg, die über dem Ort thront. Zu ihr ging ich als erstes hoch und konnte den Blick über Kobern und die Mosel genießen. Ansonsten befindet sich die Burg gerade in einer Sanierungsphase und ist nur teilweise zugänglich.
Der Weg weiter am steilen Moselhang entlang zur Matthiaskapelle mit den Ruinen der Oberburg lohnt.
Danach ging ich runter ins bewaldete Hohesteinsbachtal und folgte diesem einige Kilometer.
>Russischer Bär, Hohesteinsbachtal<
>Kleiner Perlmutterfalter, Hohesteinsbachtal<
Unweit der Quellen des Baches liegt der Goloring, eine vor bald 3.000 Jahren errichtete und später ausgebaute keltische Totenkult-Stätte überregionaler Bedeutung.
>Rekonstruktion auf einer Tafel am Goloring<
Indes, die “Besichtigung” lohnt nicht so recht, da das Gelände gesperrt ist und man nur von einem Aussichtspunkt die ungefähre Form mehr schlecht als recht erahnen kann.
Motiv in groß.
>Ein Hof nahe dem Goloring, der hinten im Wald liegt.<
Vorwiegend durch Getreidefelder ging ich einige Kilometer weiter, passierte weilerartige Hofsiedlungen wie Sürzerhof, die alle eine eigene größere Kapelle hatten und kam in das Dorf Lonnig.
>Lonnig<
Dort gibt es eine bedeutende Kirche und diverse Häusern erinnern an den naher Basaltabbau der Vulkaneifel. Der Ort wirkt noch etwas authentisch altertümlich, hat auch noch diverse Bauernhöfe (und eine funktionsfähige Trafostation).
Von dort ging ich über die Felder wieder zurück nach Kobern. 18 - 19 km war die Tour lang.
Motiv in groß.
>Blick Richtung Matthiaskapelle und Oberburg, Kobern<
>Freilandhühner am Scheidterhof - zugegebenermaßen vielleicht die freundlichste Freilandanlage, die ich bisher überhaupt gesehen habe. Die Tierchen kamen auch angelaufen.<
>Blick Richtung Manderscheiderhof<
Der Zug kam bald, und in Koblenz fand ich eine Kneipe unweit des Bahnhofs, wo man gemütlich draußen sitzen und ein Koblenzer Weizen und Kaffee trinken konnte. Zurück nach Köln zockelte ich dann mit der Bahn in 100 min auf der anderen Rheinseite lang.
Welches Bild hat euch diesmal am meisten angesprochen?