Wanderung Jünkerath - Alendorf - Lissendorf (Nordeifel)
Gestern. Endlich mal ein Sommertag. Ich fuhr nach Jünkerath, welches an der Bahnstrecke Köln - Trier auf immerhin ca. 415 m NN liegt. Vorbei an alter Industrie gewann ich dann schnell noch auf dem Weg nach Feusdorf 100 Höhenmeter mehr.
>Katze, Feusdorf<
Ca. 24 Grad im Schatten, den es auf dieser Tour aber nur untergeordnet gab. Gelegentlich gab es jedoch ein frisches Windchen und manchmal auch Wolken.
Ich ging weiter über Felder mit weiter Sicht ins Land und durch Esch.
>Esch<
Nordöstlich von Esch steigt der Weg zum rd. 562 m hohen Eierberg noch etwas an. Nicht, dass ich es vorher gewußt hätte, hier und beim nahen Alendorf liegen die größten Wacholder-Heidegebiete Nordrhein-Westfalens und die drittgrößten in der Republik.
>Wacholderheide am Eierberg, Alendorf<
Wacholderheiden sind lt. wikipedia die artenreichsten Biotope Mitteleuropas. Sie entstanden auf meist trockenen nährstoffarmen Böden durch jahrhundertelange Beweidung, vorzugsweise mit Schafen und Ziegen und stehen heute quasi überall unter Naturschutz.
>Margeriten, Eierberg, Alendorf<
Alendorf gehört zur Kalkeifel. Kalkmagerrasen bilden hier die Grundlage der Wacholderheide. Mitunter hat man Ausblicke, die einen denken lassen, man sei in der Toscana. Es gibt ganz tolle Graswege und viele Schmetterlinge, Insekten und Blumen. Orchideen, von denen es hier über 30 Arten geben soll, habe ich aber nicht gesehen.
>Ein Thymian-Widderchen, vermute ich mal. Diesen Schmetterling habe ich vorher noch nie gesehen. Eierberg, Alendorf.<
>Blick auf Alendorf; im Hintergrund sieht man die Wacholderheiden des Hammersberges.<
>Alter Hof in Alendorf<
Vom Eierberg führt der Weg runter nach Alendorf. Nordöstlich am Ortsrand liegt ein markanter und sehenswerter Ehrenfriedhof mit Kirche und altem Baumbestand. Nahebei kann man auch zum Kalvarienberg hochgehen - ebenfalls ein Wacholderheideberg, aber dieser stand diesmal nicht auf meinem Programm.
Motiv in groß.
>Kalvarienberg, Alendorf<
Stattdessen lief ich durch Alendorf und dann am lang gezogenen Kamm des Hammersberges entlang - hier gibt ebenfalls Wacholderheide am steileren Südhang. Auch hier wunderschöne Graswege.
Motiv in groß.
>Blick in die Landschaft vom Hammersberg<
Motiv in groß.
>Blick über die Wiesen in Richtung Baumberg, einem weiteren Wacholderheide-Biotop<
Ich ging dann locker 5 - 6 km durch hügelige unverbaute Agrarlandschaft mit kleinen Wäldchen nach Birgel/Lissendorf. Hier gibt es eine Bahnstation mit 2-Stundentakt. Der Zug kam bald, für ein Bier reichte es vorher leider nicht mehr. Das Weizenbier trank ich dann aber in Köln nahe dem Bahnhof Süd draußen bei der Filmdose.
16 - 17 km war die Tour lang. Diese Gegend um Lissendorf muss ich in nächster Zeit noch näher beleuchten - auch zu anderen Jahreszeiten. Im September sollen z.B. blaue Enziane in den Wacholderheiden wachsen.
Welches Bild hat euch diesmal am meisten angesprochen?