Wanderung Zülpich - Ginnick - Üdingen (Börde/Rur-Eifel)
Am letzten Sonntag war ich wandern bei angenehmen 20 - 24 Grad und häufig bedeckten Himmel. Sonne gab's aber auch gelegentlich. Einige Tage zuvor hatte ich eine reaktivierte Bahnlinie entdeckt, den Eifel- Börde-Express, der sonntags zwischen Euskirchen und Düren verkehrt. Auf bahn.de sucht man diese Verbindung vergeblich. Ich stiess auf diese Verbindung vielmehr, weil ich zufällig mitbekommen habe, dass in diesem Jahr bedauerlicherweise der von mir gelegentlich genutzte Vulkan-Express nicht fährt.
Rechnen wird sich diese ehrenamtlich von einigen Bahn-Enthusiasten betreute Bahnstrecke des Eifel- Börde-Expresses - so wie sie ausgebaut ist - wahrscheinlich nie, denn aus Sicherheitsgründen muss Personal an diversen Orten aussteigen und das Überqueren von unbeschrankten Straßen und Wegen sichern. Nur weil die Bahn durch Zülpich fährt, lohnt es überhaupt, denn sonst ist es eine eher “obskure” Gegend, wo man Wanderer eher nicht trifft, aber vielleicht Fahrradfahrer. Börden-Agrarlandschaft eben, viele Felder, schwach gewellt.
11:03 fährt der einzige wanderungstechnisch interessante Zug in Euskirchen los. Ich lief dann zunächst in nordwestliche Richtung, kam an der Papierfabrik Smurfit-Kappa vorbei, die wesentlich dafür verantwortlich ist, dass diese Bahnlinie überhaupt noch existiert.
Nordöstlich von Geich stiess ich auf Industrieruinen, die teilweise noch anderweitig genutzt werden.
Vermutlich handelt es sich um eine Brikettfabrik, die 1968 stillgelegt wurde.
Danach ging ich durch die Orte Geich und Füssenich.
>Die Kirche von Geich<
In Füssenich gibt es ein großes ehemaliges Kloster der Prämonstratenserinnen mit Kirche, Teichen, alten Bäumen etc. Heute ist es eine Beruftsfachschule, aber zumindestens am Sonntag ist es ein ruhiger sehenswerter Ort.
>Ehemalige Klostergebäude in Füssenich<
Von Füssenich aus besuchte ich noch eine Kapelle, die ca. 600 m weiter draußen im Feld steht. Interessanter fand ich allerdings die in der Nähe liegenden Agrarsiloanlagen:
Danach ging ich mehrer Kilometer über Felder (meist Getreide) nach Ginnick im Westen. Vor Ginnick stiess ich noch auf ein Erbsenfeld. Die Erbsen waren zwar essbar, aber noch sehr klein. Schon von Weitem sieht man eine alten Wasserturm nahe bei Ginnick:
Im Wald gibt es auch noch eine versteckte Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg.
>Blick auf die Kirche von Ginnick<
>Katze, Ginnick<
Danach ging ich noch durch Froitzheim und bog dann ab in Richtung Drover Heide. Allerdings hatte ich vergessen, dass man die Heidelandschaft im Süden im Frühling und Sommer aus Vogelschutzgründen nicht durchqueren darf und musste einen erheblichen Umweg gehen, um nach Drove zu kommen.
Motiv in groß.
>Drover Heide<
In der Drover Heide gibt es viele Teiche - und bei unserem diesjährigen regenreichen Jahr erst recht. Frösche sah ich springen und hörte sie quaken, hatte aber keine Muße, mich für ein Photo auf die Lauer zu legen. Schottische Rinder und Schafe sah ich in der Heide - sie werden hier zu Naturschutzzwecken eingesetzt.
An der Burg in Drove vorbei, ging ich weiter über die Felder nach Üdingen.
Motiv in groß.
>Die Landschaft südwestlich von Üdingen<
Mittlerweile schmerzten schon meine Füsse, denn immerhin rd. 24 km sollte die Tour lang werden, und die Sohlen meiner alten Wanderschuhe sind nicht mehr die besten auf steinbestreuten Wegen. Vorbei kam ich noch an tollen und unbewachten (!) Kirschbäumen. Hmm, lecker! Der Bauer wird's überleben, ich sammle ja keine Vorräte.
Alternativbild.
>Kirschbäume bei Üdingen<
Von Üdingen fuhr ich mit der Rurtalbahn nach Düren und wieder zurück nach Köln.
Welches Bild hat euch diesmal am meisten angesprochen?