Wanderung zur Löwenburg (Siebengebirge)
Mittwoch, 15 Uhr 20. Ich liess den Griffel fallen, zu schönes Wetter, um im Büro zu sitzen. Schnell fuhr ich nach Hause, zog mich um, packte mein Rucksäckchen, dann ging's wieder zurück Richtung Bahnhof und um 17 Uhr war ich dann in Rhöndorf am Rhein mit dem Ziel, die Löwenburg zu besteigen. 400 Höhenmeter, hoch durch das Rhöndorfer Tal und zurück durch das Annatal. Das sind ziemlich genau 10 km. Das ist ein toller Weg, fast nur Wald, auch mit vielen riesigen alten Bäumen.
>Alter Baum und gelbe Blume im Rhöndorfer Tal<
Mag sein, dass ich da oben auf der Ruine schon mal war, vor 30 Jahren oder so. Aber in den letzten Jahren mied ich ja meist die höheren Berge des Siebengebirges, weil ich mich gar nicht fit genug fühlte.
Ich kam ganz schön ins Schwitzen, aber um 19 Uhr war ich oben allein an der Ruine, wo es windig war, aber es immerhin auch noch 21 Grad hatte. Man hat natürlich einen grandiosen Ausblick in Richtung Rheintal und Westerwald und Eifel.
>Blick von der Löwenburg Richtung Drachenfels und Rheintal. Man sieht den Turm der Drachenfelsruine auf dem hintersten Hügel.<
Bild in groß.
>Burgruine Löwenburg, 456 m NN<
Friedliche Zeiten waren das damals nicht, wenn die Herrscher auf windumtosten Bergen siedeln mussten - ausserdem, ganz schön mühseliger Weg zur nächsten Eisdiele. Von den Verhältnissen im Winter dort oben, reden wir lieber gar nicht erst.
>Im Annatal mit Blick Richtung Drachenfels<
Mitunter sah es nach Regen aus, es fiel aber keiner. Die Wege waren oft trotzdem sehr nass oder matschig, kein Wunder allerdings, da es in den letzten 2 Wochen fast jeden Tag und häufig auch heftig geregnet hat.
>Einer der alten aufgegebenen Fischteiche im Annatal<
>Schnecken gab es hier auch, aber längst nicht so viele wie kürzlich in der Schwäbischen Alb.<
Die Sonne stand immer schräger, fiel gegen Ende der Tour nahezu waagerecht in den Wald.
>Schräg einfallende Sonnenstrahlen im Annatal.<
>Zurück in Rhöndorf<
Um 21 Uhr 06 bekam ich in Rhöndorf dann auch direkt den Zug zurück nach Köln. In Troisdorf pausierte der Zug allerdings eine halbe Stunde, weil der Deutzer Bahnhof vorübergehend gesperrt war – ein verschlafener Holländer torkelte auf den Gleisen rum.
Erst nach 22 Uhr 30 war ich dann wieder zu Hause. Aber es hat sich voll gelohnt, schöne, manchmal mystische Abendstimmung im dunklen Wald mit rauschenden Bäumen oder mit goldgelben Sonnenstrahlen – und im kurzärmeligen Hemd konnte man Wandern. Ab und zu, wenn auch selten, trifft man auch einen oder zwei Wanderer, Jogger oder Mountainbiker. Bonn ist halt nahbei, in der Eifel wäre man um diese Uhrzeit fast überall längst mutterseelenallein unterwegs.