DVD – Zeit der Wölfe und andere Fantasy-/Horrorfilme
Einer meiner Lieblingsfilme aus der Sparte Fantasy/Horror, die ich immer mal wieder sehen muss: Zeit der Wölfe (1984) von Neil Jordan. Märchenhafter Wald, in den sich kleine Dörfer kauern. Große knorrige Bäume, Pilze groß wie kleine Kinder, viele Tiere wie Eulen, Ratten, Schlangen, Spinnen und natürlich Wölfe. Verschachtelte Werwolfgeschichten werden hier erzählt oder geträumt. Keineswegs harmlos, Rotkäppchen muss aufpassen. Nach einigen von ihr geschriebenen Kurzgeschichten, denen als Vorlage klassische Märchen dienten, die sie verfremdete und denen sie sexuelle Akzente verlieh, verfasste Angela Carter das Drehbuch, das der Regisseur verfilmte.
“Ein optisch und erzählerisch faszinierendes Werk”, meint das dvd-forum. Der Film ist toll, ihr kennt ihn hoffentlich alle?
Ebenfalls in der Sparte Fantasy/Horror ist Michael Wadleigh's Film Wolfen (1981) angesiedelt, der lose an einen Roman von Whitley Strieber anknüpft. Auch dieser Film wird mir immer gefallen, ist aber ganz anders, auch unheimlicher als die “Zeit der Wölfe”. Der Film spielt in New York, weitgehend in einer Abbruchgegend der South Bronx. Häuserruinen, Trümmerhalden und mittendrin die Ruine einer großen Kirche. Schreckliche Morde geschehen, einige Polizisten ermitteln, Menschen in Wolfspelz oder wolfsartige Tiere scheinen verantwortlich zu sein.
Dieser Film hat nichts Märchenhaftes an sich, er besticht durch ungewöhnliche Perspektiven (aus Wolfssicht) und mit Wärmekameras unheimlich verfremdeten Bildern und durch seinen unheimlich wirkenden Soundtrack knarrender Geräusche und möglicherweise leise weinender Kinder in den Ruinen. “Ein höchst empfehlenswertes Filmwerk, gerade weil es sich den typischen Horrorklischees entzieht”, meint senseofview.
Mit Christophe Gans' Film Silent Hill (2006) sind wir mehr noch als in den beiden vorherigen Filmen endgültig im Horrorsektor angekommen. Und dies auch mit einem Mehr an digitalen, oft scheusslichen Effekten. Ein Kind schlafwandelt und träumt von einem Ort namens Silent Hill. Die Mutter sieht keine andere Möglichkeit, als mit dem Kind dort hinzufahren. Der Ort, eine verlassene Bergbau-Geisterstadt, in der Asche vom Himmel regnet und das Böse manchmal den Himmel verdunkelt und für schreckliche Höllenvisionen sorgt.
Degenerierte Kreaturen und Dämonen schleichen dann durch den Nebel und die Gänge der verlassenen Gebäude, oft begleitet von unzähligem Ungeziefer (Ratten, faustgroße Asseln).
Ich finde den Film schon gut, vor allem visuell, atmosphärisch und akustisch. Die Kritik war jedoch weniger begeistert ob der kruden Story und liegt damit auch nicht ganz falsch, denn die grausame Sekte im Ort, die das Böse mit Hexenverbrennungen in Schach zu halten sucht, überzeugt nicht wirklich. Der Regisseur “präsentiert mit Silent Hill eine erschreckend-spannende, so noch nie da gewesene Mischung aus Horror, Science Fiction und Drama”, meint aber das film-lexikon.