Wanderung Rhöndorf - Oberkassel
Gestern wanderte ich rd. 11 km bei sonnigem, aber kühlem Wetter. Nördlich von Rhöndorf ging ich erst mal an einem Weinberghang am Drachenfelses entlang. Unerwartet endete der Weg, so dass ich mich durch den Wald unterhalb der Drachenburg kämpfte. Große Felsblöcke liegen dort auch.
>Felsblöcke im Wald unterhalb der Drachenburg<
Um eine alte Buche mit ausgefaulter Stammwurzel flogen ein paar Hornissen herum. Manchmal setzen sie sich photogen auf den Stamm.
>Hornisse, Drachenburg<
Hornissen sind eine besonders geschützte Art, stehen aber nicht mehr auf der Roten Liste. Dennoch, ich sehe nur sehr selten mal eine.
Ich kämpfte mich dann weiter zur Drachenburg hoch, ein heute weitläufig schwer umzäuntes Gelände.
>Die Drachenburg, zwischen Königswinter und Rhöndorf gelegen<
Irgenwann kam ich am Haupteingang der Burg an, war aber nicht drin. Das ganze Ensemble dort ist vermutlich zusammen mit der Drachenfelsruine eines der bedeutendsten touristischen Ziele Nordhein-Westfalens. Mit Millionenaufwand hat hat man alles hergerichtet und eine pompöse Infrastruktur geschaffen. Eine breite Straßenbahntrasse führt hoch bis zum Drachenfels.
>Früher führten Pferd- oder Eseltrecks zu Drachenburg und Drachenfels<
Da das alles viel Geld gekostet hat, werden die Touristen entsprechend zur Kasse gebeten (6 € Eintritt). Ich muss dennoch mal da rein gehen, auch wenn mir das in den 1960er-Jahren noch marode Schloss, das damals eine “Hascher-Hochburg” gewesen sein soll, vermutlich besser gefallen würde.
>Alte Buchen im Nachtigallental<
Von der Drachenburg ging ich durch das Nachtigallental Richtung Königswinter, ein tief eingeschnittenes Tal mit dichtem Buchen-Waldbestand und auch noch einigen alten Bäumen. Einige sonderbare Höhlen und verschlossene Tore gibt es hier.
>Altes Tor, Nachtigallental<
Vorbei an Königswinter und und durch den Wald am Petersberg ging ich nach Oberkassel, um die Tour zu beenden.
>Katze, nahe Königswinter. Sie kam immer angelaufen, um sich kraulen zu lassen, wenn ich sie photographieren wollte, so dass es mir kaum gelang ein Photo zu machen.<
Am Bahnhof in Oberkassel sah ich dann aber noch den nicht allzu entfernten alten Wasserturm, den ich schon immer mal besuchen wollte und machte mich noch dorthin auf. So kam ich zur Rohmühle und sah auch noch den Sonnenuntergang über dem Rhein. Bei dem Standort handelt es sich um ein altes Zementwerk, das der Bonner Bergwerks- und Hüttenverein ab 1856 errichtete (Link zur Geschichte). Ein paar tolle Bilder, wie das Werk mal ausgesehen hat, könnt ihr hier sehen. Ab 1988 wurde das meiste abgerissen, aber einige Bauwerke wie der Wasserturm und die Rohmühle wurden unter Denkmalschutz gestellt, und auf dem freigewordenen Gelände entstanden und entstehen auch noch immer gewerbliche Glaspaläste.
An der dem Rhein zugewandten Seite liegt das schickes Café-Restaurant Rohmühle mit seiner tollen Terrasse.
>Die Rohmühle in Oberkassel, mit Sonnenterrasse und lobenswertem öffentlichen Bücherschrank vorne rechts in der Nähe<
Ich denke mal, es lohnt, hier einen Kaffee zu trinken und den Sonnenuntergang zu beobachten. Es war da auch viel los, um genau dies zu tun, aber ich selbst war etwas zu spät dran, es hat zwar noch für den Sonnenuntergang gereicht, aber nicht für den Kaffee mit Kuchen.
>Sonnenuntergang an der Rohmühle am Rhein, Oberkassel<