Wanderung Leutesdorf - Gesterbachtal
Am Donnerstag hatten wir hier noch schönes warmes Wetter. Obgleich nicht besonders fit, fuhr ich mit der Bahn nach Leutesdorf am Rande des Neuwieder Beckens. Auf der Rheinseite gibt es dort ein paar ansprechende Bauwerke im Ort.
>Kloster Johannesburg, Leutesdorf<
>Am Zolltor, Leutesdorf<
Mein Ziel war jedoch mehr der große Wald nördlich des Ortes. Hier kreuzt man auch mehrfach den ein paar Kilometer weiter nordwestlich in Rheinbrohl beginnenden Limes, jenes große Bollwerk, das die Römer bauten und das sich über ca. 550 km bis fast nach Regensburg erstreckt. Indes, zu sehen gibt es zumindest bei Leutesdorf nicht mehr viel. Wall, Graben, die sich durch den Wald ziehen, versteckte Tafeln, die auf Römertürme und ein Kastell verweisen, die aber längst verfallen und zerstört sind.
Pilze gab es jedoch massenhaft, vor allem Schirmpilze, die man gar nicht alle sammeln konnte.
>Schirmpilz<
>Fliegenpilze<
Rotfußröhrlinge, Maronen, Hallimasch gab es auch. Auch ein Hexenröhrling und ein Anischampignon waren bei der Ausbeute dabei, aber kein Steinpilz.
>Hallimasch, gebraten in jungem Stadium essbar.<
Und es gab viele mir nicht näher bekannte Arten, die nicht auf meinen Speiseplan gehören.
>Baumpilze - konnte ich nicht identifizieren.<
Am Römerkastell bog ich nach Südwesten ins Gesterbachtal ab, ein Weg der im Oberlauf durch Waldwirtschaft ziemlich verwüstet und kaum passierbar war. Sehr beeindruckend war das Röhren der Hirsche im Tal - von links, von rechts hallte es durch das enge Tal, tief und bedrohlich. An einer Rodungsinsel hörte ich eine Viertelstunde dem Treiben zu, sah aber kein Tier.
>Rodungsinsel im Gesterbachtal - aber kein Hirsch in Sicht<
Als nur schwach bewaffneter Pilzsammler musste ich der Geräuschkulisse einigen Respekt zollen, dachte einigermaßen beruhigt, hier in Rheinland-Pfalz gibt es keine Höhlenlöwen oder andere jagende Ungeheuer.
>Wegekreuz, Detail, nördlich Leutesdorf<
Nördlich von Leutesdorf mündet der Gesterbach in den Mühlbach und dieser dann in den Rhein. Durch die Weinhänge ging ich zurück nach Leutesdorf und beendete dort die ca. 15 km lange Tour.
>Rheintal, Weinhänge, Blick Richtung Rheinbrohl<
>Blick auf Leutesdorf, Andernach und in das sich öffnende Neuwieder Becken<
Irgendwie “ausgetrocknet”, trank ich später im Kölner Hauptbahnhof erst mal ein paar Kölsch und aß eine Mettwurst, bevor ich die Weiterreise in die Kölner Südstadt antrat.