Wanderung Andernach - Nastberg
Gestern, ein schöner trockener Tag mit viel Sonne, aber nur um 21 Grad warm. Ich habe mein Wandergebiet wieder etwas weiter nach Südosten ausgedehnt und fuhr bis Andernach. Wenn ich hierhin fahre, hat das für mich den Nachteil, dass es Geld kostet, weil mein Jobticket nur bis Bonn-Mehlem reicht. Immerhin schon 14,20 € muss ich da - hin und zurück - zahlen.
In Andernach ist noch relativ viel von der mittelalterlichen Stadtmauer mit Wehrtürmen erhalten - wie ich erstaunt feststellen konnte.
>Andernach - Stadtmauer<
Es gibt auch noch eine ganze Reihe anderer architektonisch interessanter Gebäude, einen großen Platz im Zentrum, ein paar schmale Gassen. Ich schlenderte aber nur - oberflächlich - durch den Ort, ich wollte ja wandern.
>In Andernach<
Nach Westsüdwest ging ich raus, ging über Felder, vorbei an Pferdehöfen. Das Getreide war schon meiste abgemäht.
>Landschaft westlich von Andernach<
Ich kam durch Eich. Auffallend sind die alten Häuser, die aus großen Basalt-Quader-Steinen erstellt sind - sie sehen einfach solide aus. Am Ortsrand liegt der Nastberg, ein alter Vulkan, der nach seiner Eruption vor ca. 200.000 Jahren zum Teil einstürzte, zum anderen Teil durch einen Steinbruch halb aufgefressen wurde.
>Steinbruch Nastberg<
Der Steinbruch ist schon lange still gelegt, gehört heute zu den Vulkanpark-Stationen. Tafeln erklären ganz gut, was man hier sieht.
>Man sieht hervorragend den horizontal geschichteten rötlichbraunen Tuff und darüber dunkle schwarzgraue Schlacken.<
>Rotkappe, Nastberg<
Drei stattliche Rotkappen fand ich dort, weshalb der weitere Verlauf der Tour auch durch Pilzsuche geprägt war.
>Rotkappe (jüngeres Stadium)<
Ich bog pilzesuchend nach Norden ab, fand noch ein paar Ziegenlippen und Schirmpilze, so das die Abendmahlzeit gesichert war.
Am Rande des Andernacher Stadtwaldes ging ich zurück nach Andernach. Vom Hochkreuz hat man einen guten Blick ins Neuwieder Becken.
>Am Hochkreuz, nördlich von Eich<
Pellenz heisst die hügelige Landschaft, die sich im Südwesten an das Neuwieder Becken anschliesst:
>Blick auf Eich und Pellenz<
Am Rande des Stadtwaldes geht man ca. 2 km an der Abbruchkante zum Rheintal lang. Wenn nicht große Buchen und anderer Wald den Blick versperren, hat man einen hervorragenden Blick nach Nordwesten den Rhein hoch, der hier in einer tektonischen Störungszone fliesst.
>Der Rhein bei Namedy<
Fast jedermann weiss natürlich heute, dass sich der Rhein hier nur einschneiden konnte, weil dies genauso schnell wie der Hebungsprozess des Rheinischen Schiefergebirges ging.
In Andernach kaufte ich ein Eis, beendete die 16-km-Tour und fuhr zurück nach Köln.
Aber von Andernach nach Mayen fährt eine Bahn - das muss ich mal im Hinterkopf behalten.