Urft-Tal-Wanderung Nettersheim - Kall
Sonntag. Ich nahm den Zug um 11 Uhr 30 nach Trier, stieg unterwegs in Nettersheim aus. Wenn man von Nettersheim nach Sötenich geht, kommt man durch einen zentralen Teil des Urfttals, das hier u.a. wegen seiner Schmetterlinge geschützt ist. Die Wolken in Nettersheim liessen allerdings nichts Gutes ahnen.
Schon bald hinter Nettersheim sind die Wege von vielen Blumen gesäumt:
>Pfirsichblättrige Glockenblume, wie ein Kommentator -wahrscheinlich richtigerweise - meint<
>Erdeichel-Widderchen auf Blume. Diese Tierchen gibt es sicher auch woanders, aber im Urfttal bestehen gute Chancen sie wirklich auch zu sehen - sonst sehe ich sie fast nie.<
Ich entschied mich dann aber bald, oberhalb der Urft auf halber Hanghöhe durch den Wald zu gehen. Rosental heisst die Gegend hier.
>Baumpilze (unbestimmt)<
Der Weg und der Wald ist streckenweise recht spannend. Umgestürzte Bäume muss man passieren, man kommt an Felsen vorbei, der Pfad verliert sich manchmal zwischen hohen Pflanzen auf kleinen Rodungsinseln. Oft roch es nach Bärlauch, der an einigen Stellen im Wald größere Teppiche bildete.
>Eine weitere Waldblume (noch unbestimmt)<
Und es war im Wald ziemlich düster, da sich auch das Wetter zunehmend verfinsterte.
>Der Waldpfad<
>Vegetation in einem kleinen Seitenbachtal<
Ich kam dann bis hoch zur 490 m hohen Kuppe, an der es zum Eichtertal hoch geht. Leider musste ich feststellen, dass hier mitten im Naturschutzgebiet noch Bäume umgehauen werden (das sollte strikt verboten werden).
>Mitunter konnte man den Weg nur noch erahnen - gerade aus geht's hier weiter<
Einige 100 m weiter im Eichtertal kommt man zu einer felssturzartigen Anhäufung riesiger Steine, die von großen Bäumen umgeben ist - irgendwie ein merkwürdiger, etwas mystisch anmutender Ort. Ich glaube nicht, dass er geomorphologisch natürlichen Ursprungs ist. Früher gab es hier z.B. Blei-Zink-Bergbau in der Gegend um Kall.
>Felsansammlung im Eichtertal<
Ich ging weiter das Eichtertal hoch, dann auf der anderen Seite zurück zum Urfttal und am Hang weiter durch den Wald. Inzwischen fing es auch an zu nieseln.
Auf dem Weg runter nach Urft, kam ich an einem Häuschen vorbei, wo eine alte 80-jährige Oma auf einer Bank saß, ihren Kaffee trank und eine ihrer Katzen beobachtete. Sie lud mich zu einem Kaffee ein. Ich nahm Platz.
>Eine von Omas Katzen, Urft<
Die Oma verschwand in der Küche, braute den Kaffee zusammen, kam zwischendurch mit einer Schippe und toter Maus drauf mal wieder raus und servierte mir dann einen Becher Kaffee. Den konnte man gut trinken. Wir unterhielten uns eine halbe Stunde über dies und das, Leben und Tod. Während dieser Zeit kam der größte Regen runter.
Dann verabschiedete ich mich, ging runter nach Urft, überlegte ernsthaft, ob ich noch weiter laufen sollte. Aber während ich wieder mal die Burg Dalbenden in Augenschein nahm, wurde das Wetter doch auch wieder besser.
>Burg Dalbenden, Urft<
Ich lief die 5 - 6 km weiter nach Sötenich und Kall. In Kall konnte ich noch in Ruhe ein Eis essen gehen, bevor der Zug kam und mich wieder nach Köln zurück brachte.
13 km war die Tour lang. Ca. 25 Grad, klimatisch fast optimal - nur, bei wenig Sonne und etwas Regen bekommt man nicht mehr viele Schmetterlinge zu sehen. Die Wanderroute könnt ihr bei wandermap einsehen.