Wanderung Vulkan Asberg
Gestern, schönes Wetter, nicht zu heiss. Unkel, eine Bahnstation auf der Linie Köln - Koblenz in Höhe südliches Siebengebirge. Das Ziel, der Asberg, ist einer der basaltischen Vulkane des Siebengebirges, mit 441 m auch einer der höchsten Berge hier. Knapp 20 km war die Tour lang.
Von Unkel nach Scheuren sind es nur ein paar Hundert Meter.
>Scheuren<
Scheuren hat einen wirklich netten Ortskern mit alten Fachwerkhäusern und Brunnen um die Kirche herum.
>Ein Motiv aus dem Ortskern, Scheuren<
Wenn man das Örtchen nach Südosten verlässt, führt ein Feldweg ziemlich steil von 65 auf 185 m ü. NN (Leidenberg). Hier gab's relativ viele alte Mauern, Hecken und Schmetterlinge zu sehen.
>Tagpfauenauge am Elsberg, Scheuren<
Danach kommen auf ebener Fläche ein paar große Felder, dann geht's wieder etwas durch Wald nach Bruchhausen und wieder über Felder mit blühenden Raps.
>Obstbaum, Rapsfeld östlich von Bruchhausen<
Ich ging dann am bewaldeten Talhang des Kasbachtales entlang und östlich des Birkig genannten Hügels das Nebental hoch. Man merkte deutlich, dass es am Freitag im Kölner Raum stark und anhaltend gegossen hatte. Überall plätscherten kleine Nebenbächchen, wo es sonst wahrscheinlich keine Bäche gibt und auf dem Weg lief auch häufig das Wasser. Aber die Geologie, wenig durchlässige Schluff- und Tonsteine der Oberen Siegener Schichten (Devon), begünstigt hier ebenfalls die Bachbildung.
Kurz bevor ich dieses Tal verliess, kam ich noch an einer 130 Jahre alten Fichte vorbei, die laut einer Tafel die älteste im Stadtwald Unkel ist:
>Alte, 130-jährige Fichte, ca. 500 m südlich vom "Auge Gottes"<
Danach ging's weiter durch Wald und waren noch 160 Höhenmeter bis zum Gipfel des Asbergs zu bewältigen.
>Gipfelkreuz des Asbergs<
Auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz muss man vermooste Basaltgeröllhalden passieren. Man hat von dort einen tollen Blick auf die Wälder, das Rheintal und die gegenüberliegenden Flächen der Eifel, den Rhein selbst sieht man aber nicht.
>Asberg - Blick vom Gipfel über das Rheintal<
Der Asberg ist ein alter großer Steinbruch. Vor über 100 Jahren gab es eine über 6 km lange Drahtseilbahn, mit der die Basaltbrocken zwecks Verschiffung zum Rhein transportiert wurden. Über dieses dem Nicht-Ortsansässigen völlig unbekannte Kapitel gibt es einen interessanten, lesenswerten Bericht bei fuchs-rheinbreitbach.
Unterhalb des Gipfels gibt es als Relikt des Bergbaus noch 3 Seen, die in den letzten Jahrzehnten zu relativ naturbelassenen Biotopen wurden.
>See-Biotop am Asberg<
Am östlichen Abhang des Asbergs stehen einige schöne Buchen.
>Alte Buche am Osthang des Asbergs<
Hier in der Nähe lag mitten auf dem Wanderweg eine Blindschleiche.
>Blindschleiche, meinen Wanderstiefel als Versteck nutzend, Asberg<
Ich spielte etwas mit dem Tierchen und machte ihm auch etwas Stress, weil ich unbedingt wollte, dass es den Weg verliess. Der ist unsicher, da es hier z.B. auch ein paar Radfahrer gibt. Man wundert sich sowieso, weshalb Blindschleichen noch nicht ausgestorben sind. Sie wirken mitunter so unbeholfen und haben viele Feinde.
Über das Mucher Wiesental, ebenfalls ein wasserreiches Gebiet, das in den wenig durchlässigen devonischen Schichten verläuft, ging ich nach Bad Honnef zur Bahnstation. Ich machte noch einen kleinen Umweg über die Fußgängerzone, um eine Eisdiele aufzutun. Ja, es gab dort auch eine. Ich kaufte ein Malaga-Zitronen- After-Eight-Eis.
Wanderroute: siehe wandermap.