Im Kino (04/09)
Laurent Cantet's Film “Die Klasse” gewann letztes Jahr die Goldene Palme in Cannes. Der Film spielt an einer Pariser Schule, zeigt den Umgang zwischen Lehrern und Schülern, den Unterricht und die Probleme, die in Klassen mit starkem Anteil an Mirgrantenkindern auftreten können. Er zeigt auch, wie es in Lehrerzimmern und bei Schulkonferenzen zugeht und führt den Fall eines schwierigen Jungen bis zum Schulverweis zu Ende. Das wirkt alles recht authentisch, als wäre man tatsächlich dabei.
Insgesamt ist das ein ziemlich guter Film, aber noch einmal muss ich ihn mir wohl doch nicht ansehen. Und ich wusste schon immer, weshalb ich keinesfalls Lehrer werden wollte - ist mir zu aufregend und stressig. Mehr über den Film könnt ihr z.B. critic nachlesen.
Dror Zahavi inszenierte den israelischen Film “Alles für meinen Vater”. Hier geht es um einen Palästinenser, der nach Tel Aviv geschickt wird, um sich mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Die Bombe zündet nicht, der Palästinenser geht in eine der jüdisch geprägten Seitengassen, gibt das nicht funktionierende elektronische Teil in einem Elektrogeschäft zur Reparatur ab. Das Teil kann jedoch nicht repariert werden, und so wird ein neues Teil bestellt, das erst in zwei Tagen da sein wird.
Da die Decke des Elektroladens undicht ist, bietet der Palästinenser an, sie inzwischen zu reparieren. Er lernt einige Anwohner kennen, darunter ein schönes flippiges jüdisches Mädchen, das gegenüber einen Kiosk betreibt und sich ihrer orthodoxen Familie erwehren muss.
Dieser Film gefiel mir gut, weil er vom Alltagsleben in Tel Aviv und von gesellschaftlichen Zwängen, aber am Beispiel dieser kleinen Geschichte auch von einem möglichen Miteinander der Menschen oder gar der verfeindeten Völker erzählt. Harmonisch und romantisch wirkt die fast erblühende Liebesgeschichte, doch ein Happy End hat der Film nicht - der Auftrag geht vor. Mehr könnt ihr z.B. bei kino-zeit nachlesen.