Berkum-Wanderung
Sonntag. Ich bin ca. 17 km unterwegs gewesen und habe festgestellt, dass sich der Frühling nunmehr doch mit Macht durchzusetzen beginnt. Es blüht viel - besonders auch in den Vorgärten, was ich hier in Köln-City noch nicht so bemerkt habe, weil es wenig Vorgärten auf meinen üblichen Strecken gibt. Und Kölns vermutlich häufigster großer Baum, die Platane, ist noch kahl.
Ich stieg in Bonn-Mehlem aus, ging vorbei an einer großen Fabrik Richtung Lannesdorf. Man passiert dort auch eine beachtliche Moschee - wovon die Kölner Moslems hier noch träumen.
>Moschee bei Bonn-Lannesdorf<
Wenn man weiter den Hang hoch geht, kommt man nach Bonn-Heiderhof, ich will mal sagen, eine Nobel- Hochhaussiedlung. Am Rande des Ortes bemüht man sich allerdings weiterhin, mittels exklusiver Grundstücksbebauung die letzten Blicktangenten auf das Siebengebirge am anderen Rheinufer zuzubauen.
>Blick nördlich von Gimmersdorf über die Felder zum Siebengebirge<
Durch Wald und über Felder ging ich weiter nach Gimmersdorf, wo neben einer Kirche einige Fachwerkhäuser zu erwähnen sind.
>In Gimmersdorf<
Der kleine Orte kämpft außerdem für eine Umgehungsstraße, überall sind Schilder aufgestellt - verständlich, wenn man da wohnt, aber für uns Wanderer von Nachteil, weil dann gleich die ganze Gegend kaputt ist.
Nördlich von Berkum liegt eine bewaldete Basaltkuppe (Stumpeberg).
>Schafbock auf einer schattigen Weide am Stumpeberg<
Ein netter Weg schlängelt sich von der Kuppe runter an Tennisplätzen vorbei zur Wasserburg Odenhausen.
>Wasserburg Odenhausen bei Berkum<
Südlich, nahe am Ortsrand von Berkum, liegt eine mutmaßlich militärischen Zwecken dienende große Kuppel, die man weithin sieht, wenn man östlich von Meckenheim und südlich von Bonn wandert.
Wenn man südlich am Hohenberg vorbeigeht, kommt man durch die Felder zwischen Werthhoven und Züllighoven. Hier wachsen viele Obstbäume, und Himbeeren werden großflächig kultiviert.
>Landschaft nördlich Werthhoven mit Blick Richtung Siebengebirge<
>Schuppen und unten, gesehenes Wiesenschaumkraut (sagt die Waldlaeuferin) bei Züllighoven<
Südöstlich von Züllinghoven liegt eine große Tongrube, in der ich im letzten August auch schon mal war. Die Wegführung hier ist etwas kompliziert, zumal nördlich ein großer Golfplatz anschliesst.
>Blühender Huflattich (sagt auch die Waldlaeuferin) in der Tongrube östlich von Züllinghoven<
Ich kämpfte mich streckenweise durch das Gestrüpp mit Brombeerranken, um nördlich von dem “Himbrich” genannten Berg durch die Buchenwälder nach Bandorf laufen zu können. Die Buchenwälder zeichnen sich hier häufig durch ehemalige Niederwaldwirtschaft aus, das heisst, die Bäume wurden in regelmäßigen Abständen auf den Stock gesetzt. Später unterliess man das teilweise 50 Jahre oder so, so dass aus den Stümpfen richtig große Bäume rauswuchsen. Sonderbar sieht das aus.
>Tagpfauenauge auf einem Weg bei Bandorf<
Über Bandorf ging ich dann zur Bahnstation Oberwinter und fuhr zurück nach Köln. Auf den schotter-asphaltierten Wegen sah ich schon Tagpfauenaugen - sie wärmten sich dort in der warmen Sonne.
Es war ein schöner Apriltag, kann man nicht anders sagen.