Auf der großen Kirche
Wenn ich demnächst krank sein sollte, lag es vermutlich am Besuch dieser großen alten Kirche, die bekanntermaßen in Köln steht und immer noch zum Weltkulturerbe zählt.
Die Aktion gehörte zu unserer dezernatsinternen Weihnachtsfeier. Wir waren im landläufigen Sinne auch nicht in, sondern im und auf dem Dach der Kirche (Dom) unterwegs.
Das Wetter war heute hier in Köln nicht gerade toll, und da oben war’s bestimmt nicht besser. Ich hatte schon extra Socken und meinen dicksten Mantel angezogen und obwohl diese Kirchenwanderung nur knapp anderthalb Stunden dauerte, reichte es dennoch allemal für etwas kalte Füßchen.
Also, man kann da oben –wie soll ich sagen- in Höhe der Dachrinne um den Dom rumlaufen.
Natürlich waren wir auch im Dach, und es gibt da oben auch Wege in die Kirche, wo man dann in mittlerer Höhe an der Innenmauer des Domes lang laufen kann und auf die insektenhaften Besucher unten in der Kirche hinunter schaut. Netter Weg, da innen in der Kirche, aber keine Chance für ein brauchbares Photo – da ist es einfach zu dunkel.
Im Dach selbst ist es nicht so interessant – wer da Altertümer, Schätze, sakrale Antiquitäten, Särge oder Skelette vermutet, wird enttäuscht. Es sieht einfach sehr funktional da aus, überall liegen Baumaterialien herum und Vieles hier ist schon neu – Stahlträger als Dachstreben etc. Der Dom wird bekanntermaßen nicht beheizt, da das niemand finanzieren kann und sowieso hoffnungslos ist. Warm war es im Dach daher auch nicht.
Das war natürlich eine organisierte Führung und Vieles über die Baugeschichte kam zur Sprache - wo die Steine her kamen, wie die Säulchen verankert wurden usw.
Naja, das musste mal sein. Auf dem einen Domturm und unten in der Kirche war ich natürlich schon ein paar Mal, aber auf dem Dach noch nie. Vor ungefähr 20 Jahren las ich mal einen dicken, faszinierenden Fantasy-Roman von Thomas R.P. Mielke mit dem Titel „Das Sakriversum“, der über Jahrhunderte eine Geschichte erzählt, die fast nur im Dach und in den Kellern einer großen Kirche spielt – der Kölner Dom könnte die Vorlage für die Geschichte geliefert haben.
Nach diesem Kirchenbesuch waren wir noch im Früh am Dom, etwas essen und trinken. Ich nehme mal an, es ist eines der größten traditionellen Eß- und Trinklokalitäten in Köln – man kann sich dort verlaufen!