Karpacz (II) - Schneekoppe
Heute, kurz nach 7 Uhr aufgewacht, die Sonne scheint, ein Blick aus dem Hotelzimmer zeigt nicht nur das gestern erwähnte Ungeheuer, sondern auch die Schneekoppe klar am Horizont. Schnell geduscht und runter zum Buffet gegangen. Ich war erster dort.
Die Schneekoppe, 1.602 m, ist der höchste Berg des Riesengebirges und der Sudeten überhaupt, zu denen das Riesengebirge gehört. Mit zwei Sesselliften kommt man auf die Kleine Koppe (1.377 m), den Rest muss man zu Fuß gehen.
Ich habe alles übereinander angezogen, was man passenderweise übereinander anziehen kann, Jeans über Trainingshose, Jacke über Jacke. Unten am Lift zeigte das Thermometer 4 Grad, oben waren es wohl noch ein paar Grad weniger.
Sessellift, es ist Jahrzehnte her, dass ich mit so einem Teil fuhr. Heute - man wird eben älter - mache ich mir Sorgen, dass bloß nicht die Füße eingeschlafen sind, ausgerechnet wenn man abspringen muss.
>Schlesierhaus<
>Blick in die Tallandschaft am Schlesierhaus<
Auf dem Weg zur Schneekoppe passiert man das Schlesierhaus. Oben waren noch wenige Wanderer unterwegs. Eis zierte die Gräser, am Gipfel hing auch Eis von den Ketten der Absperrungen. Oben ist ein Restaurant, eine Kapelle, es gibt meteorologische Einrichtungen etc. Ansonsten bedeckt Frostschutt den Gipfel.
Auf dem Weg wieder runter zum Schlesierhaus kamen mir massenhaft Wanderer entgegen.
Ich ging am Schlesierhaus vorbei über die von Gletschern glattgehobelten sanften Granitflächen. Gelbes Gras und Zwergföhren wachsen hier. Die Hänge sind von Karen angeschnitten, es gibt auch zwei Karseen. Bemerkenswert viele Wanderer waren hier unterwegs - ich dachte gar nicht, dass so viele überhaupt in Karpacz seien.
>Koppenplan heisst die schwach gewellte Hochebene unterhalb der Schneekoppe. Kleine kaum eingeschnittene Bächlein entwässert diese Fläche und machen sie etwas sumpfig.<
>Blick Richtung Schneekoppe<
>"Kleiner Teich" und "Großer Teich" sind zwei Karseen.<
Am Nachmittag verzog sich die Sonne dann. Mein ausgesuchter Weg führte weiter an Granitfelsburgen vorbei, die klingende Namen wie Mittagstein, Dreisteine und Katzenschloss haben. Klar, runter ging ich zu Fuß nach Karpacz. Der Weg führte oft über Holzbohlenwege durch sumpfigen Föhrenwald.
>Mittagstein<
>Blick Richtung Dreisteine<
>Dreisteine<
>Katzenschloss<
>Riesengebirgslandschaft nahe dem Katzenschloss<
>Die Kirche Wang soll die die größte Sehenswürdigkeitkeit des Riesengebirges sein, aber muss diese Auffassung ja nicht teilen.<
Das war jedenfalls mal eine lohnende Tour mit Glück im Wetter, obgleich es mir im Sommer wohl klimatisch mehr zusagen würde.
Zurück in Karpacz, aß ich in einem kleinen Café Pfannkuchen mit Schokolade, Äpfeln, Zimt, Vanilleeis und trank einen schönen heißen Kaffee dazu.
Jetzt bin ich wieder im Restaurant Kolorowa - wie gestern auch schon. Es hat eben WLAN, außerdem, es gibt hier Restaurants, in denen wird so eine Art Riesengebirgsjodelmusik gespielt - da kann man doch nicht reingehen, oder? Hier läuft moderater Jazz.
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