Bücherwelten: Sergej Lukjanenko „Spektrum“
Der russische Autor Sergej Lukianenko ist mit seinen Romanen seit den 1990er Jahren aktiv. International bekannt wurde er jedoch erst durch die Verfilmung seines im Jahr 1998 veröffentlichten Phantastik-/Fantasy-Romans „Wächer der Nacht“ (2005). Weder den Roman noch die Filme halte ich selbst für besonders prickelnd.
Sein Roman „Spektrum“ (Spectr, orig. 2002) ist jedoch ein waschechter Sternentor- Science-Fiction, der mir auch wegen seines gedanklich- philosophischen Tiefgangs sehr gut gefallen hat und der in 2008 auch den deutschen Kurd-Laßwitz-Preis als bester ausländischer Roman erhalten hat. Ich las ihn kürzlich im Urlaub.
Der Roman spielt in mittelferner Zukunft, Jahrzehnte nachdem eine fremde Alien-Rasse Sternentore auf der Erde installiert hat und dieses intergalaktische Transportsystem immer weiter ausbaut. Durch diese Tore kann man reisen und andere angeschlossene Planeten besuchen.
Es kostet kein Geld, die Tore zu benutzen, doch am Tor sitzt ein aufrecht gehendes hamsterähnliches Alien in einem Büro, das eine neue Geschichte hören möchte. Der Besuch dort beginnt immer mit dem Satz des Aliens: „Einsam ist es hier und traurig. Sprich mit mir Wanderer“, worauf der Reisende eine Geschichte erzählt, die akzeptiert werden muss.
Dadurch werden im Roman viele Geschichten erzählt, denn der Protagonist hat den Auftrag, eine junge Frau zu finden, die den Geheimnissen des Universums auf der Spur ist und sich zu den rätselhaftesten Welten aufgemacht hat. Der Protagonist muss realisieren, dass sich die Frau infolge einer Fehlfunktion am Sternentor 6-fach kopiert hat und auf 6 Planeten unterwegs ist.
Er findet die Frau nacheinander auf diversen Planeten, doch jedesmal kommt sie innerhalb weniger Tage unter merkwürdigen Umständen ums Leben.
Es sind seltsame, ganz verschiedene Welten, die hier geschildert werden und das Buch zu einem farbenprächtigen Roman machen. Daneben hat der Roman auch viel mit der russischen Küche zu tun, denn der Protagonist ist Feinschmecker.
Die gelungene Übersetzung von Christiane Pöhlmann ist lobend zu erwähnen.
Mehr zum Buch könnt ihr z.B. bei der phantastik-couch nachlesen.