Donnerstag, 22. Juni 2017

Bücherwelten: „Nathan Sid“ von Adriaan Van Dis

Es gibt Bücher, die habe ich echt schon sehr lange und zuvor noch nie gelesen. Die Novelle „Nathan Sid“ z.B. kaufte ich im Juni 2001 in der Ehrenstraße. Der Laden ist längst verschwunden. Woher ich das Kaufdatum weiss? Normalerweise lasse ich den Einkaufsbon im Buch stecken, solange ich es noch nicht gelesen habe.

Adriaan Van Dis ist ein niederländischer Autor und immer noch aktiv. Die Novelle „Nathan Sid“ schrieb er 1983. Sie spielt ungefähr Mitte der 1960er Jahre und trägt autobiographische Züge, denn sie handelt von einem Jungen, der mit drei in Indonesien geborenen älteren Schwestern und Eltern, die sich in Indonesien kennen lernten, in den Niederlanden in einer quasi-indonesischen Famile aufwächst. Das entspricht ungefähr seiner Biographie.

Kinder, die sozusagen gleichzeitig mit den unterschiedlichen Wertesystemen zweier Kulturen aufwachsen, können Marotten und Störungen entwickeln – insbesondere, wenn die Eltern auch noch zusätzlich durch teiltraumatische Erinnerungen geprägt sind (im vorliegenden Fall die japanische Besetzung Sumatras in den 1940er Jahren).

Konflikte entstehen sowohl zu Hause als auch in der Schule. Das ist auch bei Nathan so. Er beschliesst, von einem Tag auf den anderen, konsequent Vegetarier zu sein. Das ist nicht leicht, wenn die Schwesterchen ungerührt am Abendtisch weiterhin an Hühnerkeulen nagen.

Im Ergebnis ist es eine nette anschauliche Novelle über Konflikte in Migrantenfamilien geworden, die damals von Siegfried Mrotzek einfühlsam übersetzt wurde. In mancher Hinsicht passt die Novelle heute in Deutschland sogar besser in die Zeit als in den 1980er Jahren, da die Flüchtlings- und Integrationsproblematik heute viel präsenter ist und in den Flüchtlingsfamilien aus Syrien etc. ähnliche Probleme der Kultur- und Selbstfindung zugegen sein dürften.

Gefangen in Köln 2.0

Ein Blog. Wenig über Knast Sex und Autos mehr über Köln Film Musik Bücher Net und Wanderungen

Kommunikation

Eine Religion braucht...
Eine Religion braucht man für dieses Verständnis nicht,...
iGing - Do, 27. Dez, 09:18
... das ist mir zu viel...
... das ist mir zu viel Ethik und Religion. Krieg gibt...
Treibgut - Mi, 26. Dez, 23:46
Ja, und das würde bedeuten,...
Ja, und das würde bedeuten, dass die un-menschliche...
iGing - Mi, 26. Dez, 01:17
Zuversicht
.... aber Du weißt, dass die Doomsday Clock in diesem...
Treibgut - Mi, 26. Dez, 00:14
"Gestaunt: die ersten...
"Gestaunt: die ersten Zeugnisse einer kriegerischen...
iGing - Fr, 21. Dez, 11:21
Untote
... eben. Dann wird es bis zum Ende aller Tage hier...
Treibgut - Mi, 20. Jun, 01:36
Ich habe das inzwischen...
Ich habe das inzwischen noch weiter eingeschränkt. Aber...
C. Araxe - Di, 19. Jun, 21:27
Hallo, das ist ein kurzes...
Hallo, das ist ein kurzes Heads-Up an die Immernoch-Blogger:...
skydance - Mo, 28. Mai, 19:35

DATENSCHUTZ

CONTACT

Der Verfasser dieses Blogs ist über folgende E-Mail-Adresse zu erreichen:

treibgut_2005[ät]gmx.de

[ät] wurde als Spam-Schutz eingesetzt und ist durch das entsprechende, eine E-Mail-Adresse kennzeichnende Tastaturzeichen @ zu ersetzen.

Translate ...

FILME


25 km/h


The Guilty

Lesestoff


Andreas Brandhorst
Das Arkonadia Rätsel


Christine Daure-Serfaty
Die Liebenden von Goundafa

Music


Poems For Laila
Dark Timber


Mamiffer
The World Unseen

Suche im Weblog

 

Status

Online seit 6920 Tagen
Zuletzt aktualisiert: Di, 13. Dez, 18:16


Counter eingerichtet am 21.12.2005:

Archiv

Juni 2017
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 6 
 8 
10
11
13
14
17
18
21
23
27
28
29
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Credits


About
At Home
Bücher
Cologne (In the City)
Digital World
Filme
Lamentation Column
Memories of ...
Other Places
Pflanzen und Tiere
Reisen
Sounds
Talk of the Day
Wanderungen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren