Buchlandschaften: Die Regenbogen-Truppe
Andrea Hirata gilt zurzeit als Indonesiens international meistgelesenen Autor. In seinem autobiographischem Roman „Die Regenbogen-Truppe“ (2005) schildert er den Kampf einer armen kleinen zerfallenden indonesischen Grundschule (10 SchülerInnen) gegen die Widrigkeiten im täglichen Schulbetrieb und die Begehrlichkeiten der alles dominierenden mächtigen Zinn-Gesellschaft, die den Standort der Schule abgraben möchte.
Der Roman – aus der Sicht eines Jungen geschrieben - spielt in den 1980er Jahren und springt gegen Ende in die 1990er Jahre, um zu schildern, was aus den SchülerInnen geworden ist. Trotz des streckenweise sehr sentimentalen Schreibstils ist der Roman ein Meisterwerk in Sachen überzeugend geschilderter engagierter Zivilcourage.
Der Roman wurde millionenfach in Indonesien verkauft, erschien hierzulande aber erst in 2013. Er hat den Tourismus auf der Zinn-Insel gefördert. Google Maps zeigt ein Andrea-Hirata-Museum in Hiratas Heimatort Gantung. Wer hinfahren möchte, nur zu. Es gibt einen Flugplatz auf Belitung, aber auch eventuell spannendere Schiffsverbindungen. Ein bißchen Abenteuergeist ist vielleicht erforderlich.