Eine Hand voller Sterne
Rafik Schami, syrischer Schriftsteller, der aus politischen Gründen schon lange in Deutschland lebt, läßt in seinem kurzen Roman „Eine Hand voller Sterne“ (1987) einen Bäckerjungen in Damaskus zu Wort kommen, der mittels Tagebucheintragungen von seinem Leben in der syrischen Hauptstadt erzählt. Er will Journalist werden und versucht so oft wie möglich aus der Bäckerstube seines Vaters zu entkommen.
Doch er lernt auch, dass es in Syrien (schon damals) gefährlich ist, Journalist werden zu wollen, da jede Meinungsfreiheit von der häufig mal wechselnden Regierung brutal unterdrückt wird.
So gründet der Protagonist mit Freunden eine subversive „Sockenzeitung“, die vorwiegend in Form von Socken auf den Märkten verkauft wird.
Der Autor flechtet viele kleine, oft märchenhafte orientalische Geschichten ein, die oft der Onkel erzählt.
Der meist noch freundliche Erzählstil des Autors ist heute von der brutalen Wirklichkeit in Syrien endgültig überholt worden. Dabei war es dort wie bei uns, meint radiergummi.